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Israel zieht rote Linie: Kanadische Abgeordneten-Delegation wegen Terrornähe gestoppt

Israel zieht rote Linie: Kanadische Abgeordneten-Delegation wegen Terrornähe gestoppt


Dreißig Kanadier, darunter sechs amtierende Parlamentsmitglieder, scheitern an Israels Grenze. Der Grund ist brisant: Verbindungen der Organisatoren zu einer in Israel verbotenen islamistischen Struktur. Der Vorfall zeigt, wie entschlossen Israel handelt – und wie nervös der Westen reagiert.

Israel zieht rote Linie: Kanadische Abgeordneten-Delegation wegen Terrornähe gestoppt

Israel hat am Dienstag einer kanadischen Delegation die Einreise nach Judäa und Samaria verweigert. Betroffen waren rund 30 Personen, darunter sechs amtierende Mitglieder des kanadischen Unterhauses. Die Gruppe wollte über den Allenby-Übergang von Jordanien aus einreisen. Stattdessen wurden alle Teilnehmer zurückgeschickt. Die Entscheidung fiel nicht spontan, sondern auf Grundlage sicherheitsrelevanter Erkenntnisse.

Organisiert wurde die Reise von der Lobbygruppe „The Canadian-Muslim Vote“. Nach Angaben der israelischen Botschaft in Ottawa erhält diese Organisation den überwiegenden Teil ihrer Finanzierung von Islamic Relief Canada. Diese wiederum ist eine Tochter von Islamic Relief Worldwide, einer Organisation, die in Israel seit 2014 verboten ist. Der Vorwurf lautet, Spendengelder an die Hamas weitergeleitet zu haben. Für Israel ist damit eine klare Grenze überschritten.

Ein Sprecher der israelischen Botschaft machte unmissverständlich klar, dass der Staat Israel Organisationen oder Einzelpersonen mit Verbindungen zu gelisteten Terrorstrukturen keinen Zutritt gewährt. Das gilt unabhängig von Staatsangehörigkeit oder politischem Amt. Sicherheit geht vor Symbolik.

Der Fall wirft dennoch Fragen auf. Nach Angaben der Abgeordneten Jenny Kwan waren elektronische Einreisegenehmigungen zunächst erteilt worden. Erst bei der tatsächlichen Ankunft am Grenzübergang wurde der gesamten Delegation die Einreise verweigert. In Jerusalem wird darauf verwiesen, dass Sicherheitsprüfungen dynamisch sind und sich Bewertungen ändern können, insbesondere wenn neue Informationen vorliegen oder bestehende Verbindungen klarer bewertet werden.

In Kanada sorgt der Vorfall für politische Unruhe. Islamic Relief Worldwide ist dort nicht verboten. Gleichwohl ist die Organisation international umstritten. Neben Israel hatte auch das US-Außenministerium 2021 die Zusammenarbeit mit IRW beendet, unter anderem wegen antisemitischer Inhalte und problematischer Verbindungen. Dass kanadische Politiker sich von einer Organisation unterstützen lassen, die in Israel als terrornah gilt, ist für Jerusalem nicht hinnehmbar.

Besonders emotional aufgeladen wurde der Vorfall durch schwere Vorwürfe einer kanadischen Abgeordneten. Iqra Khalid, liberale Parlamentarierin aus Mississauga, erklärte, sie sei von einem israelischen Grenzbeamten körperlich angegangen worden. Er habe sie angeschrien, gegen eine Wand gedrückt und ihr gesagt, er könne sie anfassen, wie er wolle. Sie sei nur durch das Eingreifen anderer Delegierter vor einem Sturz bewahrt worden.

Die israelische Botschaft erklärte, man nehme diese Anschuldigungen ernst und prüfe den Vorfall. Israel sei verpflichtet, alle Besucher respektvoll zu behandeln. Gleichzeitig betont man, dass Grenzsituationen angespannt sind, insbesondere wenn größere Gruppen mit politischem Hintergrund und sicherheitsrelevanten Verbindungen auftreten.

Kanadas Außenministerin Anita Anand äußerte öffentlich Besorgnis über die Behandlung der Delegation und sprach von möglicher Misshandlung kanadischer Staatsbürger. Konkrete diplomatische Schritte wurden zunächst nicht angekündigt.

Für Israel ist der Fall mehr als eine bilaterale Verstimmung. Er berührt einen sensiblen Kern. Judäa und Samaria sind kein neutraler Raum für politische Aktivisten, sondern ein Gebiet mit hoher sicherheitspolitischer Relevanz. Wer dort agieren will, wird überprüft. Wer mit Strukturen verbunden ist, die Israel als Teil des islamistischen Netzwerks betrachtet, wird abgewiesen.

Der Vorfall zeigt auch die wachsende Kluft zwischen israelischer Sicherheitslogik und westlicher politischer Wahrnehmung. Während in Europa und Nordamerika Organisationen mit problematischem Hintergrund oft als zivilgesellschaftliche Akteure auftreten können, zieht Israel die Linie deutlich früher. Nicht aus Willkür, sondern aus Erfahrung.

Dass selbst amtierende Abgeordnete nicht ausgenommen werden, ist Teil dieser Haltung. Israel macht klar, dass parlamentarische Immunität an der Grenze endet, wenn Sicherheitsbedenken bestehen. Das mag diplomatisch unbequem sein, ist aus israelischer Sicht jedoch zwingend notwendig.

Der Fall dürfte nachwirken. In Kanada wird über Finanzierung, politische Nähe und Verantwortung diskutiert werden müssen. In Israel bestätigt sich einmal mehr die Notwendigkeit, konsequent zu bleiben. Gerade in einer Zeit, in der Terrornetzwerke zunehmend unter dem Deckmantel humanitärer oder politischer Arbeit agieren, sieht sich Jerusalem in der Pflicht, präventiv zu handeln.

Die Botschaft ist eindeutig: Wer Nähe zu extremistischen Strukturen duldet oder ignoriert, kann keinen Anspruch auf israelische Gastfreundschaft erheben.


Autor: Redaktion
Bild Quelle: By Levi Clancy - Own work, CC0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=85843390


Mittwoch, 17 Dezember 2025

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