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Shin Bet stoppt IS-Zelle – Anschläge auf israelische Soldaten geplant

Shin Bet stoppt IS-Zelle – Anschläge auf israelische Soldaten geplant


Zwei junge Männer schwören dem „Islamischen Staat“ die Treue, bauen Kontakte ins Ausland auf und bereiten sich auf Terror vor. Israels Sicherheitsdienste greifen ein, bevor aus Radikalisierung Blutvergießen wird.

Shin Bet stoppt IS-Zelle – Anschläge auf israelische Soldaten geplant

Der Inlandsgeheimdienst Shin Bet und die israelische Polizei haben zwei Verdächtige festgenommen, die sich offen zum sogenannten Islamischen Staat bekannten und konkrete Pläne für terroristische Aktivitäten gegen Israelis verfolgten. Die Ermittlungen zeigen, wie nah auch Jahre nach dem militärischen Zusammenbruch des IS dessen Ideologie noch an reale Gewalt heranrückt.

Bei einem der Festgenommenen handelt es sich um den 20-jährigen Kinan Azaizeh aus Daburiyya im Norden Israels. Der zweite Verdächtige stammt aus Akko. Beide stehen im Verdacht, Mitglieder der Terrororganisation IS zu sein und in engem Kontakt mit einem ausländischen Verbindungsmann agiert zu haben, der im Auftrag der Organisation handelte. Nach Erkenntnissen der Ermittler planten sie, in einen feindlichen Staat zu reisen, um dort eine militärisch-terroristische Ausbildung zu absolvieren. Erste Vorbereitungsschritte hatten sie bereits unternommen.

Während der Verhöre durch die Einheit für schwere Verbrechen des Norddistrikts und den Shin Bet wurde deutlich, wie weit die Radikalisierung bereits fortgeschritten war. Azaizeh hatte dem IS offiziell die Treue geschworen, erklärte seine Bereitschaft, sicherheitsrelevante Aufgaben für die Organisation zu übernehmen, und zog einen Anschlag auf Soldaten der israelischen Armee in Betracht. Er stand in Kontakt mit IS-nahen Akteuren im Ausland, eignete sich Wissen über den Bau von Rohrbomben und Sprengsätzen an und bereitete sich auf eine Reise zu terroristischen Trainingszwecken vor.

In seiner Wohnung stellten die Sicherheitskräfte umfangreiches Propagandamaterial des IS sicher. Die Anklage gegen Azaizeh soll in Kürze vor dem Bezirksgericht in Nazareth erhoben werden. Der Fall wird als schwerwiegend eingestuft, da er nicht nur ideologische Nähe, sondern konkrete operative Schritte belegt.

Parallel dazu wird ein weiterer Fall öffentlich, der das gleiche Muster zeigt. Bereits vor rund drei Monaten wurde Anklage gegen den 25-jährigen Najib Dik aus Baka al-Gharbiya erhoben. Auch er hatte dem IS die Treue geschworen und plante einen tödlichen Anschlag. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft erwog Dik, einen Sprengsatz an einem Kiosk nahe dem Moshav Maor anzubringen, wo sich regelmäßig Soldaten aufhielten. Ziel war es, möglichst viele von ihnen zu töten.

Dik fuhr wiederholt durch das Gebiet, hörte dabei jihadistische Kampflieder und beschäftigte sich intensiv mit Anschlagsplänen. Zwar setzte er seine Absichten letztlich nicht um, doch die Ermittler fanden auf seinem Mobiltelefon detaillierte Anleitungen zum Bau von Sprengsätzen sowie Videos von Terrorakten und Hinrichtungen. Er hatte sich selbst in die Organisation rekrutiert, ein Treuegelöbnis abgelegt und dabei den Namen des aktuellen IS-Anführers ausgesprochen. Für ihn galt dies als endgültiger Eintritt in die Terrorgruppe. Sogar eine Reise nach Somalia, um sich dort IS-Einheiten anzuschließen, zog er in Betracht.

Aus israelischer Sicht zeigen diese Fälle, dass der IS zwar territorial geschlagen ist, ideologisch aber weiterwirkt. Radikalisierung geschieht nicht mehr in offenen Trainingslagern, sondern im Verborgenen, über digitale Netzwerke, Propaganda und internationale Kontakte. Die Sicherheitsbehörden sehen darin eine dauerhafte Herausforderung, die ständige Wachsamkeit erfordert.

Dass beide Anschläge verhindert werden konnten, ist das Ergebnis enger Zusammenarbeit zwischen Shin Bet und Polizei. Gleichzeitig machen die Ermittlungen deutlich, wie schmal der Grat zwischen extremistischer Ideologie und konkreter Gewalt geworden ist. Ohne frühzeitiges Eingreifen wären aus Worten schnell Taten geworden.

Israel bewertet solche Festnahmen nicht als Einzelfälle, sondern als Teil eines globalen Problems. Der Kampf gegen den Terror endet nicht mit militärischen Siegen, sondern setzt sich im Inneren fort – dort, wo Ideologie, Frustration und Gewaltbereitschaft aufeinandertreffen.


Autor: Redaktion
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Donnerstag, 18 Dezember 2025

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