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Iranische Spionage in Israel aufgedeckt: Schin Bet stoppt russischen Staatsbürger

Iranische Spionage in Israel aufgedeckt: Schin Bet stoppt russischen Staatsbürger


Er filmte Häfen, Raffinerien und Militäranlagen für einen iranischen Geheimdienstkontakt. Der Inlandsgeheimdienst greift ein, bevor sensible Aufnahmen weitergeleitet werden konnten.

Iranische Spionage in Israel aufgedeckt: Schin Bet stoppt russischen Staatsbürger

Israelische Sicherheitsbehörden haben einen weiteren Fall gezielter Spionage im Auftrag des Iran aufgedeckt. Der Schin Bet nahm Anfang Dezember den russischen Staatsbürger Vitali Zabiagintsev fest, der sich mit einer Arbeitsgenehmigung in Israel aufhielt. Gegen ihn wurde nun Anklage wegen schwerer Sicherheitsdelikte erhoben. Die Ermittler gehen von einer bewussten und über Monate andauernden Zusammenarbeit mit einem iranischen Geheimdienstagenten aus.

Nach Angaben der Anklage stand Zabiagintsev seit Oktober in regelmäßigem Kontakt mit einem Mann, der sich als „Roman“ ausgab und nach Erkenntnissen der Sicherheitsbehörden für iranische Nachrichtendienste tätig war. In dessen Auftrag dokumentierte der Verdächtige systematisch sensible Infrastruktur in Israel. Dazu gehörten die Häfen von Haifa, Aschdod und Eilat, die Raffinerien in Haifa, militärische Schiffe sowie weitere sicherheitsrelevante Einrichtungen.

Besonders brisant ist der Umfang der Aufträge. Zabiagintsev soll unter touristischem Vorwand Militärschiffe im Hafen von Haifa gefilmt haben, darunter auch Einheiten der israelischen Marine und ein amerikanisches Kriegsschiff. Zudem bewegte er sich gezielt in der Nähe industrieller Schlüsselanlagen wie den Ölraffinerien im Norden des Landes. Die Aufnahmen wurden nach Erkenntnissen der Ermittler für nachrichtendienstliche Zwecke angefordert.

Der Zugriff erfolgte, als Zabiagintsev versuchte, eine besonders sensible Einrichtung zu dokumentieren. Am 4. Dezember begab er sich zum Luftwaffenstützpunkt Ramat David, um dort Videoaufnahmen anzufertigen. Sicherheitskräfte griffen ein und nahmen ihn fest, bevor das Material an seinen Auftraggeber übermittelt werden konnte. Damit wurde aus Sicht der Behörden ein erheblicher Schaden für die nationale Sicherheit verhindert.

Die Ermittlungen zeigen, dass es sich nicht um einen naiven Mitläufer handelte. Zabiagintsev wusste laut Anklage, dass die Foto und Videoaufträge der Vorbereitung möglicher Angriffe auf Israel dienen konnten. Dennoch setzte er die Zusammenarbeit fort, offenbar aus finanziellen Motiven. Die Bezahlung erfolgte über digitale Geldbörsen, jeweils abgestimmt auf den Umfang der gelieferten Aufnahmen.

Der Fall reiht sich in eine wachsende Zahl von Versuchen iranischer Geheimdienste ein, zivile Personen für Spionagezwecke in Israel zu rekrutieren. Besonders ausländische Staatsangehörige mit Arbeits oder Aufenthaltsstatus geraten dabei zunehmend ins Visier. Ziel ist es, militärische Abläufe, kritische Infrastruktur und internationale Kooperationen auszuspähen.

Aus israelischer Sicht unterstreicht der Vorfall die anhaltende Bedrohung durch iranische Nachrichtendienste, die nicht nur über klassische Spionagekanäle, sondern auch über scheinbar unauffällige Zivilpersonen operieren. Der Schin Bet betont, dass Wachsamkeit und schnelle Reaktion entscheidend seien, um solche Aktivitäten frühzeitig zu unterbinden.

Gleichzeitig sendet die Anklage ein klares Signal. Israel verfolgt Spionage kompromisslos, unabhängig von Herkunft oder Status der Verdächtigen. Der Schutz von Häfen, Energieanlagen und militärischen Einrichtungen ist Teil der nationalen Sicherheit und nicht verhandelbar.

Der aufgedeckte Fall zeigt, wie konkret und real die Bedrohung ist. Er zeigt aber auch, dass Israels Sicherheitsbehörden aufmerksam bleiben und in der Lage sind, feindliche Aktivitäten rechtzeitig zu stoppen. Für Jerusalem ist das keine Randnotiz, sondern ein weiterer Beleg dafür, dass der Schattenkrieg mit dem Iran längst auch im Inneren des Landes geführt wird.


Autor: Redaktion
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Freitag, 19 Dezember 2025

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