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Historisches Gasabkommen stärkt Israels Position im östlichen Mittelmeer

Historisches Gasabkommen stärkt Israels Position im östlichen Mittelmeer


Ägypten erklärt den milliardenschweren Gasdeal mit Israel zur rein wirtschaftlichen Vereinbarung. Für Jerusalem ist das Abkommen ein strategischer Erfolg mit regionaler Wirkung.

Historisches Gasabkommen stärkt Israels Position im östlichen Mittelmeer

Das neue Gasabkommen zwischen Israel und Ägypten markiert einen bedeutenden Schritt für Israels Energiepolitik und seine Stellung im östlichen Mittelmeer. Während die ägyptische Regierung betont, dass der Vertrag keine politischen Auswirkungen habe, wird in Jerusalem vor allem die wirtschaftliche und strategische Dimension hervorgehoben. Mit einem Volumen von rund 34,7 Milliarden Dollar handelt es sich um das größte Gasgeschäft in der Geschichte Israels.

Ägyptens Leiter des staatlichen Informationsdienstes, Diaa Rashwan, erklärte, das Abkommen sei ausschließlich ein kommerzieller Vertrag zwischen privaten Unternehmen beider Länder. Es folge marktwirtschaftlichen Regeln und internationalen Investitionsmechanismen und berühre nicht die ägyptische Haltung zur palästinensischen Frage. Diese Distanzierung richtet sich vor allem an ein regionales Publikum und spiegelt die innenpolitische Sensibilität des Themas in der arabischen Welt wider.

Für Israel ist das Abkommen dagegen ein klarer Erfolg. Ministerpräsident Benjamin Netanyahu bestätigte, dass ein erheblicher Teil der Einnahmen direkt in die Staatskasse fließen wird. Das Gas stammt vor allem aus dem Leviathan Feld vor Israels Küste und unterstreicht die langfristige Strategie des Landes, seine natürlichen Ressourcen gezielt für wirtschaftliche Stabilität und regionale Zusammenarbeit zu nutzen. Netanyahu betonte, der Deal stärke Israels Rolle als verlässlicher Energiepartner und trage zur wirtschaftlichen und sicherheitspolitischen Stabilität in der Region bei.

Der praktische Nutzen des Abkommens liegt auf der Hand. Ägypten verfügt über bestehende Verflüssigungsanlagen, über die israelisches Gas weiter exportiert werden kann. Israel wiederum profitiert von sicheren Absatzwegen und langfristigen Verträgen. Diese gegenseitige Abhängigkeit ist kein politisches Symbol, sondern ein funktionierendes Modell regionaler Kooperation, das sich in den vergangenen Jahren bewährt hat.

In Israel wird das Abkommen auch als Beleg dafür gesehen, dass wirtschaftliche Zusammenarbeit selbst in politisch angespannten Zeiten möglich bleibt. Trotz öffentlicher Distanzierungen in Kairo ist die sicherheitspolitische und wirtschaftliche Abstimmung zwischen beiden Ländern eng. Das Gasgeschäft fügt sich in eine Reihe ähnlicher Kooperationen ein, bei denen Pragmatismus über Rhetorik steht.

Oppositionsführer Yair Lapid sieht in dem Deal darüber hinaus ein strategisches Potenzial. Er argumentiert, dass eine stärkere wirtschaftliche Rolle Ägyptens auch Einfluss auf regionale Fragen wie den Gazastreifen haben könnte. Seine Überlegungen gehen jedoch über das hinaus, was aktuell offiziell vereinbart wurde. Die ägyptische Regierung vermeidet jede Verbindung zwischen dem Gasabkommen und politischen Szenarien rund um Gaza.

Für Israel bleibt entscheidend, dass das Abkommen wirtschaftliche Stärke in politische Handlungsfähigkeit übersetzt. Einnahmen aus dem Gasexport stabilisieren den Haushalt, stärken die Energieunabhängigkeit und erhöhen Israels Gewicht im regionalen Machtgefüge. Dass ein zentrales arabisches Land wie Ägypten trotz aller Spannungen langfristige Verträge mit Israel abschließt, spricht für die gewachsene Akzeptanz Israels als wirtschaftlicher Faktor.

Das Gasabkommen ist damit mehr als ein Geschäft. Es ist ein Ausdruck israelischer Kontinuität in der Energiepolitik und ein Zeichen dafür, dass Zusammenarbeit möglich bleibt, auch wenn sie nicht laut gefeiert wird. Für Jerusalem zählt das Ergebnis, nicht die Rhetorik.


Autor: Redaktion
Bild Quelle: By وكالة أنباء الشرق الأوسط, CC BY 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=116736202


Freitag, 19 Dezember 2025

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