Hamas festigt erneut die Kontrolle über Gaza mit Geld, Zwang und MoscheenHamas festigt erneut die Kontrolle über Gaza mit Geld, Zwang und Moscheen
Während international von Waffenruhen und Hilfslieferungen gesprochen wird, entsteht im Gazastreifen eine andere Realität. Hamas nutzt die Ruhephase, um ihre Macht systematisch wieder aufzubauen. Rekrutierung, Erpressung und die Umleitung von Hilfsgütern sind Teil einer Strategie, die auf totale Kontrolle zielt.
Seit Beginn der Waffenruhe im Oktober verdichten sich Berichte aus dem Gazastreifen, dass die Terrororganisation Hamas ihre Herrschaft über das Gebiet schrittweise, aber entschlossen erneuert. Quellen aus Gaza schildern gegenüber dem israelischen Nachrichtensender N12 eine organisierte Realität, in der Hamas wieder als unangefochtener Machtfaktor auftritt. Nicht offen, nicht spektakulär, sondern mit Methoden, die sich seit Jahren bewährt haben.
Im Zentrum steht ein altbekanntes Instrument. Die Moscheen. Junge Männer werden gezielt dort angesprochen, ideologisch vorbereitet und anschließend eingebunden. Wer mitmacht, erhält Geld, Schutz und Zugang zu Hilfsgütern. Wer sich verweigert, gerät ins Visier. Die Rekrutierung erfolgt nicht freiwillig, sondern unter sozialem und wirtschaftlichem Druck in einer Bevölkerung, die kaum Alternativen hat.
Parallel dazu hat Hamas ihre zivilen Kontrollmechanismen reaktiviert. Eigene Polizeieinheiten, getrennt nach Männern und Frauen, überwachen das öffentliche Leben. Veranstaltungen wie sogenannte Massenhochzeiten werden abgesichert, nicht aus Fürsorge, sondern um Präsenz zu zeigen. Die Botschaft ist eindeutig. Hamas ist zurück und sie ist überall.
Ein zentrales Element dieser Machtsicherung ist Geld. Hilfslieferungen, die eigentlich der notleidenden Bevölkerung zugedacht sind, werden systematisch abgefangen. Ein Teil wird auf Schwarzmärkten verkauft, ein anderer gezielt an loyale Kreise verteilt. So entsteht Abhängigkeit. Wer Unterstützung will, muss sich fügen.
Hinzu kommt wirtschaftlicher Zwang. Händler berichten von erpressten Abgaben, die faktisch als Steuern fungieren. Sie werden nicht erhoben, sie werden eingefordert. Wer nicht zahlt, riskiert Repressalien. Auf diese Weise finanziert Hamas nicht nur ihren Apparat, sondern demonstriert zugleich ihre Kontrolle über jeden wirtschaftlichen Bereich des Alltags.
Im Schatten dieser sichtbaren Machtstruktur läuft eine zweite, weniger offensichtliche Entwicklung. Hamas bereitet sich langfristig vor. Verlassene Häuser werden zu Kommandozentralen umfunktioniert. Oppositionelle werden überwacht, eingeschüchtert, entführt und misshandelt. Kritik, selbst in sozialen Netzwerken, bleibt nicht folgenlos. Angst ist Teil der Herrschaft.
Finanziell bleibt die Lage für Hamas angespannt. Zwar fließen weiterhin Mittel aus externen Quellen, insbesondere aus dem Iran, doch diese Unterstützung ist unregelmäßig. Ein Hamas Funktionär räumt ein, dass Gehälter nur noch teilweise ausgezahlt werden. Militärische Kader erhalten im besten Fall rund 80 Prozent ihres Soldes, zivile Angestellte deutlich weniger. Dennoch werden Zahlungen an Familien getöteter Kämpfer fortgesetzt. Prioritäten sind klar gesetzt.
Die Geldflüsse erfolgen zunehmend manuell, über kleine Netzwerke, um israelischer Überwachung zu entgehen. Gleichzeitig greift Hamas auf kommerzielle Aktivitäten zurück, legal und illegal, um liquide zu bleiben. Auch Plünderungen verlassener Häuser gehören inzwischen zum Repertoire.
Was sich im Gazastreifen abzeichnet, ist kein Machtvakuum, sondern das Gegenteil. Hamas nutzt jede Phase relativer Ruhe, um ihre Strukturen zu stabilisieren, ihre Kontrolle zu vertiefen und ihre Herrschaft zu normalisieren. Für die Zivilbevölkerung bedeutet das nicht Sicherheit, sondern erneute Unterdrückung.
Diese Realität widerspricht vielen internationalen Erzählungen. Gaza ist nicht führungslos. Es wird regiert. Mit Zwang, Ideologie und Gewalt. Wer über Wiederaufbau, Hilfe oder politische Perspektiven spricht, muss diese Tatsache zur Kenntnis nehmen. Alles andere ist Selbsttäuschung.
Autor: Redaktion
Bild Quelle: Symbolbild
Sonntag, 21 Dezember 2025