Terroranschlag südlich des Hebron-Gebirges: Angreifer rammt IDF-Fahrzeug mit vier SoldatenTerroranschlag südlich des Hebron-Gebirges: Angreifer rammt IDF-Fahrzeug mit vier Soldaten
Ein gezielter Angriff auf israelische Soldaten, ausgeführt mit einem Fahrzeug. Niemand wurde verletzt, doch der Vorfall zeigt erneut, wie fragil die Sicherheitslage in Judäa und Samaria bleibt und warum Israels Sicherheitskräfte dauerhaft unter höchster Anspannung arbeiten.
Südlich des Hebron-Gebirges hat ein Terrorist am Freitag ein Fahrzeug der israelischen Armee gerammt, in dem sich vier Soldaten befanden. Nach Angaben der Armee wurde bei dem Angriff niemand verletzt. Der Täter wurde unmittelbar nach der Tat festgenommen und den Sicherheitsbehörden übergeben. Der Vorfall ereignete sich in einem sensiblen Gebiet, das seit Monaten immer wieder Schauplatz von Anschlagsversuchen ist.
Das angegriffene Militärfahrzeug gehörte zu einer regulären Einheit der Israel Defense Forces, die in der Region Sicherungsaufgaben wahrnimmt. Der Angreifer nutzte sein ziviles Fahrzeug gezielt als Waffe und lenkte es frontal auf das Armeefahrzeug. Diese Form des Angriffs ist aus israelischer Sicht besonders gefährlich, weil sie kaum Vorwarnzeit lässt und jederzeit im zivilen Umfeld erfolgen kann.
Nach der Festnahme wurde der Terrorist zur weiteren Vernehmung an den Shin Bet überstellt. Dort sollen Hintergründe, mögliche Unterstützer und ein eventuelles Netzwerk geklärt werden. Für Israel ist dabei entscheidend, ob es sich um eine Einzeltat handelt oder ob der Angriff Teil einer breiteren terroristischen Infrastruktur ist.
Der Anschlag fällt in eine Phase erhöhter Sicherheitsmaßnahmen. In den vergangenen Wochen haben israelische Armee, Grenzpolizei und Polizei ihre Präsenz in Jerusalem sowie in Judäa und Samaria deutlich verstärkt. Hintergrund sind unter anderem religiöse Feiertage und Pilgerbewegungen, die regelmäßig von Terrororganisationen als Gelegenheit für Anschläge missbraucht werden sollen. Besonders rund um Hebron gilt die Lage als angespannt, da religiöse Stätten und Verkehrsachsen hier dicht beieinanderliegen.
Parallel zu diesem Angriff laufen seit Wochen gezielte Operationen gegen terroristische Strukturen. So führte die für den Raum zuständige Binyamin-Regionalbrigade der Armee gemeinsam mit weiteren Sicherheitskräften Einsätze zur Auffindung von Waffen, zur Festnahme gesuchter Personen und zur Unterbindung gewaltsamer Ausschreitungen durch. Dabei wurden auch illegale Bauten abgerissen und Geschäftsinhaber mit Geldstrafen belegt, wenn ihre Einrichtungen als Deckung oder logistischer Rückhalt für Gewalt dienten.
Der aktuelle Vorfall reiht sich ein in eine Serie weiterer Angriffe und vereitelter Anschläge. Erst in der vergangenen Woche wurden zwei Terroristen getötet, die in getrennten Vorfällen versuchten, israelische Soldaten anzugreifen. In einem Fall wurden Steine auf eine Einheit geworfen, im anderen versuchte ein Angreifer, mit Sprengstoff vorzugehen. Beide Ereignisse ereigneten sich im Raum Jenin, einem Gebiet, das seit Langem als Rückzugsort für bewaffnete Terrorzellen gilt.
Bereits zuvor hatte die Armee das Haus eines Terroristen zerstört, der an einem tödlichen Anschlag an der Kreuzung Gusch Etzion beteiligt war, bei dem ein 22-jähriger Israeli getötet wurde. Diese Maßnahmen sind Teil einer israelischen Strategie, die darauf abzielt, Abschreckung zu schaffen und zugleich operative Netzwerke nachhaltig zu schwächen. Sie sind umstritten, werden in Israel jedoch von einem breiten Teil der Gesellschaft als notwendig angesehen, um weitere Anschläge zu verhindern.
Autor: Redaktion
Bild Quelle: Polizei Israel
Freitag, 26 Dezember 2025