Nach tödlichem Anschlag im Norden Israels: Terrorist aus Krankenhaus entlassen, Brüder festgenommenNach tödlichem Anschlag im Norden Israels: Terrorist aus Krankenhaus entlassen, Brüder festgenommen
Er tötete einen Rentner und einen Jugendlichen, verletzte weitere Menschen und wurde medizinisch versorgt. Die Entlassung des Attentäters aus einem israelischen Krankenhaus löst Empörung aus. Sicherheitskräfte gehen nun auch gegen sein Umfeld vor.
Der Terroranschlag im Norden Israels hat das Land tief erschüttert. Der Attentäter Ahmed Abu al-Rov, der am Freitag zwei israelische Zivilisten ermordete, wurde am Samstag aus dem Emek Medical Center in Afula entlassen und unmittelbar in Gewahrsam der Sicherheitskräfte überführt. Er befindet sich nun in weiterer Untersuchung durch Polizei und Inlandsgeheimdienst.
Abu al-Rov hatte bei einem gezielten Terrorangriff den 68 Jahre alten Shimshon Mordechai sowie den 18 Jahre alten Aviv Maor getötet. Der erste Mord geschah durch absichtliches Überfahren nahe Beit She’an. Anschließend flüchtete der Täter mit dem Fahrzeug und stach wenig später auf Maor ein, der sich auf der Route 71 befand. Weitere Menschen wurden verletzt, darunter ein 16 Jahre alter Jugendlicher, der weiterhin in leichter Verfassung im Krankenhaus behandelt wird.
Der Terrorist wurde schließlich nahe Afula von Sicherheitskräften gestoppt und angeschossen. Trotz der Schwere seiner Tat erhielt er medizinische Versorgung in einem israelischen Krankenhaus. Diese Tatsache löste heftige Reaktionen aus.
Bereits am Freitag versammelten sich Demonstranten vor dem Krankenhaus in Afula. Sie forderten, dass ein Mörder, der gezielt israelische Zivilisten angegriffen hat, keine Behandlung in einer israelischen medizinischen Einrichtung erhalten dürfe. An der Protestaktion beteiligten sich Aktivisten der rechten Gruppierung La Familia. Sicherheitskräfte verhinderten ein Eindringen in das Krankenhausgelände.
Unabhängig von der emotionalen Debatte um medizinische Behandlung handelten die Sicherheitsbehörden entschlossen weiter. In einer gemeinsamen Erklärung teilten Polizei und Shin Bet mit, dass in der Nacht zum Samstag auch zwei Brüder des Attentäters festgenommen wurden. Die Männer im Alter von 30 und 33 Jahren wurden bei einem Einsatz nahe Arraba verhaftet. Nach bisherigen Erkenntnissen sollen sie versucht haben, den Aufenthaltsort des Terroristen zu verschleiern und ihn der Festnahme zu entziehen.
Die Festnahmen zeigen, dass der Anschlag nicht isoliert betrachtet wird. Israelische Sicherheitsdienste gehen regelmäßig davon aus, dass Terroristen Unterstützung aus dem familiären oder lokalen Umfeld erhalten. Diese Strukturen werden systematisch untersucht und zerschlagen.
Ein weiterer Verletzter des Anschlags, ein 37 Jahre alter Mann, wurde mit einer Kopfverletzung ins Rambam Krankenhaus in Haifa eingeliefert. Sein Zustand gilt als stabil.
Der Fall erinnert an ähnliche Spannungen nach dem 7. Oktober 2023, als Gerüchte über die Behandlung von Hamas Terroristen in israelischen Krankenhäusern zu Protesten führten. Auch damals betonten staatliche Stellen, dass medizinische Einrichtungen unabhängig von Sicherheitsfragen handeln, während Strafverfolgung und militärische Maßnahmen getrennt davon erfolgen.
Für Israel bleibt der Kern der Ereignisse eindeutig. Der Anschlag im Norden war ein Terrorakt gegen unschuldige Zivilisten. Die schnelle Festnahme des Täters und seines Umfelds unterstreicht die Entschlossenheit der Sicherheitskräfte, Terror nicht nur zu bekämpfen, sondern auch seine Unterstützungsnetze offenzulegen. Die gesellschaftliche Debatte über Grenzen von Humanität und Sicherheit wird darüber hinaus weitergehen.
Autor: Redaktion
Bild Quelle: Polizei Israel
Samstag, 27 Dezember 2025