Sie haben die jüdischen Interessen vergessen

Sie haben die jüdischen Interessen vergessen


Die Diskussion muslimischer Interessen auf dem Tempelberg hat die fundamentale Tatsache fast ausgeblendet, dass er vor allem der heiligste Ort des jüdischen Volkes ist.

Sie haben die jüdischen Interessen vergessen

Von Nadav Shragain, Israel haYom

Wenn wir die Geschichte des Tempelbergs umändern, und sogar den Saudis, um die Türken zu verdrängen, zum ersten Mal gestattet wird dort auf Kosten Jordaniens Fuß zu fassen – was ist mit jüdischen Rechten?

In den letzten Tagen, seit Daniel Siryoti über Gespräche mit den beiden größten Rivalen um die islamischen heiligen Stätten (Jordanien und Saudi-Arabien) berichtete, sind die Interessen, der Status und die Rechte der verschiedenen muslimischen Spieler auf dem Tempelberg Objekt intensiver Brennpunkt gewesen. Andererseits diskutiert fast niemand, was der Tempelberg für uns, die Juden, bedeutet oder unsere Interessen, Ziele und Gefühle dazu. Manchmal scheint es so, als würdne wir uns nur darauf konzentrieren dort die Bewegungen der muslimischen Akteure zu dirigieren.

Vielleicht ist es an der Zeit zu sagte – mit aller nötigen Vorsicht und Sensibilität – dass Israel seit 53 Jahren vom Status quo versklavt worden ist, dass der Status quo weitgehend eine Fiktion ist und dass er drastisch verändert wurde, zum größten Teil zugunsten der Muslime. Am wichtigsten ist: Der Tempelberg ist der  heiligste Ort des jüdischen Volkes.

Wenn es um den Tempelberg geht, geht es Israel am meisten darum Brände zu löschen und den Konflikt zu verwalten. Es hat sich nie selbst die Frage gestellt, was der Berg für den jüdischen Staat bedeutet und welche Ziele es hat. Werden wir zum Beispiel in 50 Jahren mit der Teilung zufrieden sein, die den  Juden die Westmauer lässt und den Berg selbst den Muslimen? Wird Israel bei einer dauerhaften Vereinbarung das Verbot jüdischen Gebets auf dem Berg beibehalten? Überall auf dem Berg? Es könnte mögliche andere Antworten auf diese Frage geben, aber die Diskussion kann sich nicht einzig den Rechten der Muslime widmen und unsere eigenen ignorieren.

Während Israel zwischen Jordanien und Saudi-Arabien wegen des Status des Bergs vermittelt, muss es die Diskussion erweitern, so dass sie die Heiligkeit des Ortes für das jüdische Volk und seiner Rechte an ihm einschließt. Denken Sie an die grundlegende Tatsache: 1967 machte der jüdische Staat ein unfassbares Zugeständnis und riss die heiligste Stätte des jüdischen Volks aus seiner Hand, um es einer rivalisierenden Religion zu geben, dem Islam, die den Tempelberg nur als seinen drittheiligsten Ort einstuft, was den Rechten der Juden dort schweren Schaden zufügte. Diese Tatsache sollte nicht als selbstverständlich angesehen werden.

Statt das Gedächtnis der Öffentlichkeit dieser Tatsache gegenüber aufzufrischen, konzentriert sich die Diskussion um den Tempelberg nur auf eine einzige Frage: Inwieweit berücksichtigt und erkennt Israel die Rechte der Muslime an ihm an? Die Tatsache, dass der Tempelberg vor allem ein jüdischer heiliger Ort ist und dass wir uns infolge geschichtlicher  Umstände von ihm zurückzogen, ist fast vergessen worden. Wir müssen wieder anfangen davon zu reden, einfühlsam, aber auch standhaft.

 

Übersetzt von Heplev


Autor: Heplev
Bild Quelle: Berthold Werner / Public domain


Sonntag, 14 Juni 2020