Putins gefährliche Selbstüberschätzung: Warum Russland sich auf ein militärisches Desaster zubewegt

Putins gefährliche Selbstüberschätzung: Warum Russland sich auf ein militärisches Desaster zubewegt


Putin glaubt, er könne bis Jahresende ganz Ostukraine besetzen. Doch der Westen hält das für eine Illusion – und warnt vor einer folgenschweren Fehleinschätzung des Kremls.

Putins gefährliche Selbstüberschätzung: Warum Russland sich auf ein militärisches Desaster zubewegt

Während im Westen diplomatische Drähte glühen, bereitet sich Wladimir Putin auf einen neuen, umfassenden Kriegsschub vor. Der russische Präsident, so berichten gut informierte Quellen, ist überzeugt davon, dass seine Armee die Verteidigungslinien der Ukraine durchbrechen und die vier teilweise besetzten Regionen vollständig unter Kontrolle bringen kann – und zwar noch vor Ende dieses Jahres. Für Putin steht fest: Der Krieg ist nicht verloren, sondern im Gegenteil – er habe „starke Karten“ in der Hand.

Dieser Glaube an die eigene Stärke ist nicht neu – aber in seiner Sturheit brandgefährlich. Denn auch wenn die russische Armee in den letzten Monaten Geländegewinne verzeichnet hat, sprechen westliche Militäranalysen eine andere Sprache: Die Offensiven sind kostspielig, verlustreich und vor allem langsam. Der vermeintliche Durchbruch bleibt aus. Die Realität an der Front passt nicht zu Putins Siegesgewissheit – und trotzdem ignoriert der Kreml offenbar die mahnenden Stimmen.

Trump wird ignoriert – und Europa sorgt sich

Donald Trump, der amtierende US-Präsident, will Frieden. Seine Ankündigung, mit Putin und später auch mit Selenskyj zu telefonieren, soll zeigen: Ich bin der Mann, der diesen Krieg beenden kann. Doch hinter den Kulissen brodelt es. Denn laut dem Wirtschaftsdienst Bloomberg wird Putin bei dem Telefonat keinerlei Zugeständnisse machen. Im Gegenteil: Er plane, den Krieg weiter auszuweiten – und dabei die diplomatischen Bemühungen Trumps schlicht auszusitzen.

Mehrere europäische Spitzenpolitiker – darunter Friedrich Merz, Emmanuel Macron und Keir Starmer – haben Trump in einer gemeinsamen Videokonferenz am Freitag davor gewarnt, sich von Putin übertölpeln zu lassen. Er dürfe sich nicht zum Werkzeug eines Deals machen lassen, der allein Moskau nützt. Die Botschaft war klar: Ein schlechter Frieden ist schlimmer als kein Frieden.

Auch Selenskyj war bei dieser Schalte dabei – und wirkte, so heißt es, sichtbar erschöpft und frustriert. Noch vor einer Woche soll Trump signalisiert haben, dass neue Sanktionen gegen Russland vorbereitet würden, falls Putin sich einer Feuerpause verweigert. Doch diese Maßnahmen sind bislang ausgeblieben.

Putin spielt auf Zeit – mit tödlichen Folgen

Putins Taktik ist durchschaubar: Er will reden, aber nicht handeln. Ein erfahrener russischer Politikberater formulierte es gegenüber Bloomberg so: „Putin will keine Waffenruhe, aber auch keinen Abbruch der Gespräche. Er will weiterkämpfen – und gleichzeitig verhandeln.“ Das ist zynisch, aber typisch für Moskaus Strategie seit 2014.

In der Zwischenzeit geht der Krieg brutal weiter. Erst am Sonntag meldete die Ukraine den größten Drohnenangriff seit Kriegsbeginn: 273 Drohnen wurden auf ukrainische Städte abgefeuert, 216 konnten abgefangen werden. Der Angriff ereignete sich zeitgleich mit dem Besuch Selenskyjs im Vatikan, wo er sowohl mit Papst Leo XIV. als auch mit dem US-Vizepräsidenten J.D. Vance sprach. Ein symbolträchtiger Ort, aber ohne unmittelbare Auswirkungen auf das Kriegsgeschehen.

Russland überschätzt sich – wieder einmal

Während Putin vom Sieg träumt, sind die westlichen Einschätzungen ernüchternd: Russland fehlen laut NATO-Quellen sowohl die Truppenstärke als auch die logistischen Kapazitäten, um in den nächsten sieben Monaten nennenswerte Erfolge zu erzielen. Und das nach mehr als drei Jahren Krieg, Tausenden Toten und internationaler Isolation. Doch Putins Entschluss scheint festzustehen. Er sieht sich nicht in einer Sackgasse – sondern auf der Zielgeraden.

Diese Selbsttäuschung könnte verheerende Folgen haben. Denn je weiter sich Russland in einen Sieg hineinsteigert, desto brutaler wird es kämpfen. Der Preis dafür wird hoch sein – für die Ukraine, aber auch für Russland selbst. Doch ein Kurswechsel ist nicht in Sicht. Im Gegenteil: Der Kreml deutet klar an, dass er bereit ist, einen jahrelangen Stellungskrieg in Kauf zu nehmen, wenn er glaubt, so seine Kriegsziele zu erreichen.

Und was macht Europa?

Europa ist alarmiert – und zunehmend ungeduldig. Hinter den Kulissen gibt es Druck auf Trump, eine klare Linie zu finden. Denn ein Nachgeben gegenüber Moskau würde nicht nur Kiew schwächen, sondern das Signal senden, dass brutale Gewalt am Ende belohnt wird. Genau das will der Westen vermeiden. Die kommenden Wochen dürften daher entscheidend sein – nicht nur militärisch, sondern auch diplomatisch.

Was fehlt, ist eine klare, gemeinsame Strategie. Putin nutzt jedes Zögern, jede Meinungsverschiedenheit im Westen. Und während die Ukraine täglich um ihr Überleben kämpft, spielt der Kreml mit der Zeit – und mit dem Leben von Millionen.


Autor: Redaktion
Bild Quelle: Von Kremlin.ru, CC BY 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=123219163


Montag, 19 Mai 2025

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