Russland droht mit atomarer Aufrüstung Irans – ein Bündnis gegen den Westen nimmt Gestalt an

Russland droht mit atomarer Aufrüstung Irans – ein Bündnis gegen den Westen nimmt Gestalt an


Nur Stunden nach gezielten US-Angriffen auf Irans Atomanlagen spricht Russlands Medwedew von Staaten, die bereit seien, Teheran mit nuklearen Sprengköpfen auszustatten.

Russland droht mit atomarer Aufrüstung Irans – ein Bündnis gegen den Westen nimmt Gestalt an

Die Warnung kam keine 24 Stunden nach den Angriffen. In der Nacht zu Sonntag zerstörten US-Präzisionsschläge drei zentrale Anlagen des iranischen Atomprogramms: Isfahan, Natanz und Fordow – Orte, die in Teheran als Herzstück für den künftigen Bau einer Atombombe gelten. Doch was als klare Machtdemonstration gemeint war, wird nun von Moskau ins Gegenteil verkehrt. Dmitri Medwedew, Russlands Ex-Präsident und Vizechef des Sicherheitsrats, ließ auf X verlauten: Mehrere Staaten seien bereit, Iran direkt mit atomaren Sprengköpfen zu beliefern.

Ein Satz, der alles verändert. Denn damit kündigt Russland offen an, dass es den Iran nicht nur diplomatisch oder militärisch, sondern auch nuklear unterstützen könnte – ein Bruch mit jahrzehntelanger Rüstungskontrolle und ein offener Affront gegen die USA, gegen Israel und gegen die Idee einer atomwaffenfreien Weltregion.

Medwedew geht noch weiter. Die Angriffe hätten nichts erreicht, so seine Darstellung, außer das Regime zu stärken. „Die Anreicherung von nuklearem Material – und jetzt kann man es offen sagen – die künftige Produktion von Atomwaffen wird weitergehen.“ Mehr noch: Das geistliche Regime sei durch den Angriff politisch stabilisiert worden. Selbst zuvor systemkritische Bürger würden sich nun mit dem Regime solidarisieren, behauptet der Kreml-Funktionär.

Es ist eine Provokation, die Hand in Hand geht mit einer strategischen Botschaft: Die USA greifen an – Russland bietet Schutz. Und dieser Schutz könnte nuklear sein. Was früher undenkbar schien, wird plötzlich öffentlich diskutiert: Eine Allianz der Atommächte gegen die westliche Sicherheitsordnung, mit Iran als neuer Frontlinie.

Für Israel ist die Situation brandgefährlich. Seit Jahren warnt Jerusalem, dass die internationale Geduld mit dem iranischen Atomprogramm ein Sicherheitsrisiko ist. Die Angriffe der letzten Nacht waren ein drastisches Zeichen aus Washington, dass Präsident Trump das Regime in Teheran nicht gewähren lässt. Doch wenn Russland nun tatsächlich Atomwaffen oder deren Technologie an Iran liefern will – direkt oder über verbündete Staaten –, steht die gesamte Abschreckungsarchitektur des Westens vor dem Kollaps.

Die Frage, ob Medwedews Worte eine ernst gemeinte Drohung oder eine kalkulierte Eskalationsstufe sind, spielt kaum noch eine Rolle. Allein die Tatsache, dass Russland offen mit der nuklearen Aufrüstung eines islamistischen Regimes droht, ist ein Tabubruch – und ein Weckruf. Die neue Weltordnung ist nicht im Entstehen begriffen. Sie ist längst da. Und sie wird von Akteuren gestaltet, die sich an keine Regeln mehr gebunden fühlen.

Ein Telefonat zwischen Präsident Trump und Wladimir Putin wurde für den Abend angekündigt. Doch es wäre naiv zu glauben, dass sich mit einem Gespräch jene tektonischen Verschiebungen aufhalten lassen, die sich seit letzter Nacht abzeichnen. Die Ära kalkulierbarer Konflikte ist vorbei. Was folgt, ist eine Konfrontation, die sich nicht mehr nur mit Sanktionen oder UN-Resolutionen beantworten lässt.


Autor: Redaktion
Bild Quelle: Von Jürg Vollmer / Maiakinfo - Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=9846862


Sonntag, 22 Juni 2025

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