Flugzeugunglück in Russland: 49 Tote bei Absturz in entlegener RegionFlugzeugunglück in Russland: 49 Tote bei Absturz in entlegener Region
Passagiermaschine vom Typ Antonow-24 stürzt bei schlechtem Wetter in der Region Amur ab – keine Überlebenden, erste Hinweise auf Pilotenfehler
Beim Absturz eines russischen Passagierflugzeugs in der Region Amur sind am Donnerstagmorgen 49 Menschen ums Leben gekommen. Laut offiziellen Angaben befanden sich 43 Passagiere, darunter fünf Kinder, sowie sechs Crewmitglieder an Bord. Das Flugzeug vom Typ Antonow-24 war auf dem Weg von Chabarowsk nach Blagoweschtschensk und stürzte kurz vor dem Ziel in einem abgelegenen, bewaldeten Gebiet nahe der Stadt Tynda ab. Es gibt keine Überlebenden.
Nach ersten Erkenntnissen könnte ein Pilotenfehler unter schwierigen Wetterbedingungen zum Absturz geführt haben. Der Vorfall ereignete sich bei schlechter Sicht und starken Winden, was eine kontrollierte Landung offenbar erschwerte. Das Wrack wurde an einem Berghang entdeckt, verteilt über ein unwegsames Areal, das für Rettungskräfte nur schwer zugänglich war. Bilder aus der Region zeigen weit verstreute Trümmer und ausgebrannte Flugzeugteile.
Die staatliche russische Nachrichtenagentur RIA Nowosti berichtet, dass keine Notfallmeldung vor dem Absturz abgesetzt wurde. Die Maschine verschwand vom Radar, kurz bevor sie die Region Blagoweschtschensk erreichen sollte. Russische Medien veröffentlichten zudem ein Video, das die Maschine offenbar in niedriger Flughöhe kurz vor dem Aufprall zeigt.
Die Unfallursache ist noch nicht abschließend geklärt. Zwar spricht vieles für menschliches Versagen – insbesondere in Kombination mit extremen Wetterverhältnissen –, doch auch ein technischer Defekt kann derzeit nicht ausgeschlossen werden. Das Flugzeugmodell Antonow-24 gilt als veraltet, wird in entlegenen Gebieten Russlands aber nach wie vor eingesetzt. Die Maschine war russischen Berichten zufolge im regulären Inlandsdienst unterwegs.
Inoffizielle Berichte deuten darauf hin, dass der Flug trotz Warnungen vor schlechter Witterung wie geplant durchgeführt wurde. Es ist unklar, ob die Entscheidung zum Weiterflug auf technischen Zwängen oder organisatorischem Druck beruhte. Das russische Katastrophenschutzministerium hat eine Untersuchung eingeleitet, Details zur Fluggesellschaft oder zum Wartungszustand der Maschine wurden bislang nicht veröffentlicht.
Russland hat in der Vergangenheit mehrfach schwere Flugunfälle erlebt, insbesondere in entlegenen Gebieten mit älterem Fluggerät. Während sich die Sicherheitslage auf internationalen Strecken verbessert hat, bleiben viele Inlandsverbindungen aufgrund mangelnder Investitionen und schwieriger geografischer Bedingungen anfällig für Zwischenfälle.
Die Behörden kündigten an, die genauen Umstände des Unglücks aufzuklären. Ob die Ergebnisse der Untersuchung öffentlich zugänglich gemacht werden, ist offen.
Autor: Redaktion
Bild Quelle: Von Dmitriy Pichugin - http://www.airliners.net/photo/Airlines-of-Mordovia/Antonov-An-24RV/1668286/L/, GFDL 1.2, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=10176403
Donnerstag, 24 Juli 2025