Ohio erlaubt Lehrern nach 24 Stunden Training Waffen zu tragen

Falscher Ansatz in beide Richtungen. 10 Stunden sind für einen in den Lehrerberuf umgesattelten Ex-Polizisten mit viel Berufserfahrung bereits zu viel, während 700 Stunden für einen lebenslangen Pazifisten kurz vor der Rente eventuell zu wenig sind. Ich weiß nicht, wie das in den USA mit der Fahrschule geregelt ist, aber in Deutschland hat man eine Mindestzahl an praktischen Sonderfahrten und eine Mindestanzahl an Theoriestunden, die jeweils relativ niedrig angesetzt, aber beide nach oben offen sind. Schnellmerker können nach relativ kurzer Zeit bei der Prüfung unter Beweis stellen, dass sie es drauf haben, Menschen ohne jegliche Erfahrung und wenig Gefühl fürs fahren brauchen hingegen so lange Unterricht, bis sie reif für die Prüfung sind. Und dann können sie dennoch beide durchfallen, wenn sie unter Stress ihr erlerntes Wissen nicht umsetzen können. Die Prüfung kann man aber dennoch wiederholen, das ist also kein One Way Ticket. Wer es aber irgendwann überhaupt nicht auf die Reihe bekommt, der ist eben für das Autofahren nicht geeignet. Was bei flexibler Stundenzahl der eindeutige Vorteil ist: Jeder bekommt exakt die Zeit zur Verfügung, die es individuell braucht, um sich mit dem Thema theoretisch wie praktisch erfolgreich vertraut zu machen. Die Ausbildung ist also individuell flexibel anpassend auf die Fähigkeiten des Bewerbers. Bei Waffen wird in Deutschland so hingegen nicht verfahren. Bedauerlicherweise. Und in den USA offensichtlich auch nicht. Nebenbei: Die MPU Prüfung für Autofahrer, die sich im alltäglichen Verkehr wiederholt auffällig verhalten, gibt es da leider auch nicht. Und man fragt sich, warum das eigentlich nicht so ist. Autos sind nicht weniger gefährlich als Schusswaffen und umgekehrt. Die Probleme mit dem illegalen Besitz gibt es hingegen bei Waffen und auch Autos, wo Änderungen im legalen Zugang zu Waffen natürlich keinerlei Missbrauch in irgendeine Richtung verhindern und deshalb anders gekontert werden müssen. Unterm Strich ist der Vergleich zwischen Waffen und Autos aber sehr stimmig, denn der Umgang mit Autos wie auch mit Waffen erfordert Aufmerksamkeit, Selbstkontrolle und Überblick. Wenn man eine Schusswaffe mit dem Finger am Abzug in eine unsichere Richtung hält und jemanden wegen eines Zuckens des Zeigefingers erschießt, ist das exakt das selbe Phänomen, wie wenn jemand beim Ausparken des Wagens mit dem Fuß von der Bremse aufs Gaspedal abrutscht und der Wagen dabei einen Fußgänger überfährt. Wer jetzt wieder mit dem Argument um die Ecke kommt, dass Waffen nur zum töten da wären und man sie im Vergleich zu Autos nicht bräuchte, der redet Unsinn. Autos braucht man genauso viel oder wenig, wie Schusswaffen. Würde man beides von einem auf den anderen Tag aber komplett abschaffen, die moderne Gesellschaft von heute würde sofort ins Mittelalter zurückfallen, in dem der starke Mann mit dem dicken Knüppel und den schnellsten Pferden alle anderen zu Leibeigenen degradiert. Und ein Nachsatz: Der Grund, warum es in der Schweiz trotz der gleichen Waffendichte weit weniger Probleme mit Waffen gibt als in den USA, ist offensichtlich: Die USA kommen systemisch weit anarchischer und unorganisierter daher als die Schweizer. In der Schweiz hat es ein einziges Milizsystem, durch das alle gleichermaßen durchgehen. In den USA gibt es etliche unterschiedliche Milizen, bei denen eine Mitgliedschaft zum Waffenbesitz nicht mal nötig ist. Was noch dazu kommt: In den USA ist alles auf Kommerz ausgelegt. Da werden Waffen also nicht etwa zielgerichtet auf den Einsatzzweck an den Mann und die Frau gebracht, sondern genauso beworben und verkauft, wie auch Staubsauger, Bohrmaschinen oder Smartphones. Da gibt es also einen künstlich angeregten Marketingreiz, möglichst viele Waffen zu kaufen. In anderen Ländern wie der Schweiz, Tschechien oder auch Deutschland ist das nicht so. Da wird Werbung einzig um direkten Umfeld derer gemacht, die sich von vornherein für Waffen interessieren und durch den Apparat gegangen sind, der ihnen den Umgang damit vermittelt hat. In Teilen der USA komme ich damit jedoch auch direkt in Verbindung, wenn ich von Waffen überhaupt keine Ahnung habe. Wenn ich mir im Walmart einen Rasenmäher kaufen will und dann zufällig am Stand mit den Schießeisen vorbeikomme, nehme ich als Gelegenheitskauf eventuell direkt ein solches mit, weil mich die dortige Werbung da gerade überrannt hat. Und zwar auch dann, wenn ich nur von Rasenmähern Ahnung habe, von Schießeisen aber nicht. Meines Wissens gibt es in ganz Europa nicht einen einzigen Fleck, die Schweiz inklusive, wo Waffen nicht im spezialisierten Waffenhandel verkauft werden. Und das macht ja auch Sinn, denn dann ist der Kauf einer Waffe eine ganz bewusste Entscheidung, auf die ich mich gezielt vorbereite. Und noch was hinterher: Die weiße konservative US Mittelschicht bereitet ihre heranwachsende Jugend ganz gezielt auf den Waffenbesitz vor. Ich bin zwar Deutscher, aber mein Vater hat das genauso gemacht. In anderen Schichten mit oftmals zugewandertem Kulturhintergrund gibt es diese Form der Erziehung oft nicht. Was nicht verwundert, wenn diese aus anderen Ländern zuwandern, die diese Art Waffenkultur nicht pflegen. Da trifft also ein liberales Waffenrecht für den weißen konservativen Mittelstand auf Menschen die aus Ländern kommen, wo man den sicheren Umgang mit Waffen nicht von klein auf lernt. Was dann dazu führt, dass Menschen ohne Erfahrung mit Waffen plötzlich zu einfach an diese herankommen. Amerikaner, die schon mal in Deutschland waren und bei uns über die Autobahn ohne Tempolimt gefahren sind, werden wissen, worauf ich hinaus will: Wer noch nie mit 250 k/mh über die Autobahn gefahren ist, weil in seinem Land ein Tempolimit von 55 Meilen die Stunde herrscht, der schwitzt bei uns hier auf der Bahn Wasser und Blut wegen der Rasierei, während ein hier aufgewachsener Deutscher darüber nur müde lächelt und sich bei 250 km/h noch eine Fluppe anzündet, ohne dabei einen Unfall zu bauen. Was beim Autofahren wunderbar funktioniert, also die individuelle Vorbereitung auf das Fahren in einem speziellen Umfeld mit anderen zusammen, das funktioniert auch bei Waffen. Man muss es nur endlich mal tun. In den USA wie auch in Deutschland.

IC

Ich stelle mir, bei uns gäbe es auch solche Bestimmungen. Schon während des Studiums, würden unsere zukünftigen Lehrer an der Waffe ausgebildet. Eine Anstellung wäre nur möglich, wenn der Besitz einer Schutzausrüstung, mindestens einer Pistole, eines Sturmgewehr und einer Maschinenpistole nachgewiesen werden kann. Gegebenenfalls könnte vom Schulträger für die Beschaffung dieser "Sicherheitsdinge" auch ein zinsfreier Kredit bewilligt werden. Man stelle sich nur, dass die Unverantwortlichen die Macht ergreifen würden und diese Spinnereien würden wahr. Ich möchte nur mal wissen, ob dann in Ohio die Waffen und Schutzwesten auch vom Schulträger gestellt werden oder ob die Lehrer dies aus eigener Tasche beschaffen müssen. Dann gibt es vielleicht bald in den Schulen auch Schiessereien wie früher in den Western. So eine Art Wyatt Earp am Lehrerpult, der mit dem Revolver in Hand für Sicherheit sorgt.

IC

Die USA sind im Vergleich zu DE halt ein Land, das dem Einzelnen hohe Rechte zubilligt. Der Schutz jedes Einzelnen ist ein hohes Gut, das will die Mehrheit der Amerikaner gewahrt wissen. Wir können die USA nicht mit DE vergleichen, die Amerikaner haben ein ganz anderes Verständnis von den ihnen zustehenden Rechten, ob das positiv oder negativ ist sei dahingestellt, in DE jedenfalls haben wir wesentlich schärfere Waffengesetze, das hindert eine große Anzahl an liebenswürdigen Mitbürgern nicht daran damit auf unbeteiligte Mitbürger einzustechen, wo ist der große Unterschied? Der Unterschied, der mir sofort auffällt ist, dass die Gesetzgebung in den USA nachhaltiger ist aber ist das etwas, was den Opfern hilft? In DE stehen die Opfer (oder ihre Angehörigen) meist allein da, ist der Unterschied so groß?

@3sio..Unverantwortliche???? Was für ein neuer Begriff aus Ihrer Feder!!???? Haben Sie etwa das Lager gewechselt? LOL