Roe und kein Ende: Die Baby-Killer

Roe und kein Ende: Die Baby-Killer


Nach einer bemerkenswerten Kehrtwende in der Abtreibungsfrage werden die USA von einer neuerlichen Gewaltwelle geplagt. Die Democratic Party und das Biden-Regime in Washington gießen Benzin ins Feuer, denn diesmal brennen nicht die Abtreibungskliniken, sondern die Beratungszentren der Pro-Life-Organisation.

Roe und kein Ende: Die Baby-Killer

Von Ramiro Fulano

Meine Damen und Herren: Amerika ist ein weit entferntes Land, von dem wir nicht viel wissen. So oder so ähnlich heißt es in einer Vielzahl der Schreibstuben, in denen die linksalternativ-gleichgeschaltete, in Krautland veröffentlichte Meinung entsteht. Egal, welches halbamtliche Presseorgan Sie aufschlagen oder welches Programm des staatliche Einbildungsfernsehen Sie einschalten: Das Ausmaß der Desinformation angesichts des „Roe vs. Wade“-Urteils des Obersten Gerichts der USA ist erschütternd – aber keineswegs überraschend.

Zunächst einmal ist festzustellen, dass unter Abtreibung in den USA etwas ganz anderes firmiert als hier bei uns in Deutschland (zumindest noch). In Amerika sind Abtreibungen bis zum 6. Schwangerschaftsmonat üblich und in medizinisch begründbaren Ausnahmen bis eine Woche vor der Entbindung. Gegen Ende des 6. Monat sind Kinder bereits außerhalb des Mutterleibs lebensfähig. Zu diesem Zeitpunkt haben sich alle lebenswichtigen Organe entwickelt. Außerdem Herzschlag, Atmung, Hirnfunktion und ein von der Mutter unabhängiger Stoffwechsel. Sie leben also – zumindest entsprechend allen derzeit üblichen Definitionen von Leben – und werden im Rahmen einer US-amerikanischen Abtreibung gegebenenfalls mühsam und qualvoll abgemurkst.

Die Freizügigkeit der US-amerikanischen Abtreibungsregelung wird momentan nur von Nord-Korea und der VR China übertroffen, wo bereits seit vielen Jahren auch nach einer Lebendentbindung noch „Geburtenkontrolle“ betrieben wird. Eine ähnliche Art von Euthanasie strebt man übrigens auch bei den deutschen Ökopathen an.

Derzeit erlaubt deutsches Recht den Schwangerschaftsabbruch bis zur 12. Woche, einem Zeitpunkt, in dem der Fötus organisch nicht voll entwickelt bzw. ausdifferenziert ist. Derartige zeitliche Begrenzungen sind der US-amerikanischen Abtreibungsregelung (die sich nicht auf vom Kongress verabschiedete Gesetze, sondern auf das Urteil des US Supreme Courts von 1973 stützte, namentlich Roe vs. Wade) völlig fremd. Immerhin liegt der Verfassungsklage, die zu den höchstrichterlichen Erwägungen führte, ein Gesetz des Bundesstaats Missouri zugrunde, in dem Schwangerschaftsabbrüche „nur noch“ bis zur 14. Woche erlaubt sein sollen – deutlich über der deutschen Regelung.

Vermutlich gibt es in jedem Einzelfall gute Gründe für oder gegen die Abtreibung. Und sicherlich ist das eine Frage, die zunächst einmal die Betroffenen jederlei Geschlechts im Rahmen des juristisch Erlaubten mit sich selbst abmachen müssen. Manchen ist es das wert, um sich einen beruflichen Vorteil zu sichern, andere leiden zeitlebens unter der einmal getroffenen Entscheidung. Und wahrscheinlich ist die Begrenzung auf einen Zeitpunkt zwischen der 12. und 14. Woche noch das humanste, was man angesichts dieses ethisch keinesfalls leicht zunehmenden Eingriff erlauben sollte. Immerhin geht es um die Existenz eines Menschen.

Vor diesem Hintergrund wirkt es umso erschütternder – dabei aber keineswegs überraschend – die Bilder aus den USA zu sehen. Dort randaliert seit mehreren Tagen ein gewalttätiger Mob, stürmt Parlamente (Arizona), schlägt Meinungsabweichlerinnen halb tot und fackelt Beratungszentren ab, in denen Schwangere, die nicht abtreiben wollen, Unterstützung bekommen. Pro-Choice (der Schlachtruf der amerikanischen Abtreibungsbefürworter) ist eben, wenn man jede Art von Entscheidung treffen kann, solange das Baby dabei stirbt – wie gesagt bis zum 6. Monat. Denn – wie eine der Demonstrantinnen es der frenetisch jubelnden Masse zurief: „Es lebt erst, wenn es atmet!“. Die meisten Angehörigen medizinischer Berufe würden dieser Ansicht hoffentlich widersprechen.

Was an den Bildern aus den USA so bemerkenswert ist, ist nicht allein das Ausmaß an kaltschnäuziger Dummheit und armseliger Menschenverachtung, es ist vor allem das Alter der dort Demonstrierenden. War die deutsche Auseinandersetzung um §218 in den 70ern eher eine Angelegenheit für Menschen, die bereits voll im Leben standen, hat die Democratic Party als Mutter der Abtreibungsbewegung ihre Kindersoldaten auf die Straße geschickt – ihre skrupellosesten und deshalb gefährlichsten Kämpferinnen jederlei Geschlechts. Und wehe, wenn sie losgelassen. Ihre Slogans reichen von „Ich wünschte, ich wäre abgetrieben worden“ bis „Treibt des Obersten Gerichtshof ab!“. Eine Geburtsperson mittleren Alters stand mit ihren beiden frisch gewaschenen Kinderinnen auf dem Bürgersteig und einem Plakat, auf dem stand: „Das kann man niemandem zumuten.“ Und es war kein Witz.

Doch damit nicht genug. Es reicht den amerikanischen Abtreibungsbefürwortern und Anhängerinnen der (vermeintlich) Demokratischen Partei nicht, ihren unerwünschten Nachwuchs vor der Geburt zu töten – sie verlangen kategorisch, dass es alle anderen genauso machen, wie sie: Im ganzen Land kommt es zu Brandanschlägen auf Beratungszentren, die Schwangeren helfen, die nicht abtreiben möchten. Es kommt zu Drohungen und Einschüchterungen („Wenn Abtreibungen nicht sicher sind, sind Sie es auch nicht!“), zu Aufrufen zu Gewalt und (versuchten) Anschlägen auf das Leben zumindest eines Supreme-Court-Richters (Kavanagh), dessen Kollege Clarence Thomas gerade rassistisch als „Onkel Tom“ beschimpft und verspottet wird – von toleranten Gutmenschen und progressiven Hillary-Fans. Und natürlich gibt es jede Menge „bunte und kreative Aktionen“, wie man sie sonst nicht mal beim Tag der offenen Tür in der Irrenanstalt erleben kann.

Selbstverständlich sind das politische Erscheinungsformen einer abgrundtiefen wirtschaftlichen und sozialen Misere, in der der Fortbestand der USA als vorläufig letzte verbleibende Supermacht auf dem Spiel steht, während die VR China sich anschickt, die globale Führungsrolle zu übernehmen. Zum ersten Mal in der Geschichte der Neuzeit wird keine Demokratie die globale Führungsmacht sein – ohne, dass die Linke damit ein Problem hat. Indes müsste es möglich sein, den gesellschaftlichen Abstieg so zu gestalten, dass er ohne zu viele unschuldige Opfer vonstattengehen kann: Wenn Geld für Abtreibungen da ist, warum ist dann keins da für Mütter, die ihr Kind bekommen möchten? Rhetorische Frage.

Aber gerade, weil es sich mal wieder um eine radikalisierte gewaltbereite Minderheit handelt, die – befeuert vom Biden-Regime – brandschatzend durch die Lande zieht, lassen amerikanische Massenmedien nichts unversucht, ihr degeneriertes Spektakel als repräsentativ für den amerikanischen Mainstream darzustellen. Nichts könnte ferner von der Wahrheit liegen, denn in den meisten einschlägigen Meinungsumfragen wünschen die Befragten sich mehrheitlich eine Abtreibungsregelung, die mehr oder weniger der in anderen zivilisierten Weltgegenden entspricht: zeitlich befristet auf einen Zeitpunkt unterhalb der 16. Woche.

Und letztlich hat die amerikanische Justiz nichts weiter gemacht, als sich in der Frage für nicht zuständig zu erklären und ihre juristische Ausgestaltung an die Bundesstaaten delegiert – wo sie aus Sicht der amerikanischen Verfassung zu entscheiden sei: in den gesetzgebenden Organen (vulgo: Parlamenten) der Bundesstaaten. Anders, als hierzulande vor allem vom Staatsfunk behauptet, handelt es sich dabei offensichtlich um ein Mehr an Demokratie. Denn die Möglichkeit zur Entscheidung dieser Frage besteht jetzt zum ersten Mal in der Geschichte des Landes unmittelbar in allen amerikanischen Bundesstaaten – schließlich basierte die bisherige Regelung eben nicht auf einem vom Parlament verabschiedeten Gesetz, sondern von einer Gerichtsentscheidung. Allein aus dem schlichten Grund der Gewaltenteilung ist es indes nicht mit dem Anspruch, den jede ernstzunehmende Demokratie an sich selbst stellen muss, vereinbar, dass Gerichte zu Gesetzgebern mutieren.

Man hätte erwartet, dass man das sogar in den geistigen Elendsvierteln des deutschen Staatsfunks versteht. Aber wie ein Freund von mir letztens sehr richtig bemerkte: Früher stand in der Betriebsanleitung eines VW-Golf, wie man die Bremsbeläge wechselt – heute steht da drin, dass man keine Kühlflüssigkeit trinken soll. Ist bei euch irgendwas schiefgegangen, liebe „Bildungs“-Politikerinnen jederlei Geschlechts?


Autor: Ramiro Fulano
Bild Quelle: United States House of Representatives - Office of Martha Roby, Public domain, via Wikimedia Commons


Mittwoch, 29 Juni 2022

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