Kultureller Konflikt in Hamtramck: Ein vollständig muslimischer Stadtrat und der umstrittene Verbot der Pride-Flagge

Kultureller Konflikt in Hamtramck: Ein vollständig muslimischer Stadtrat und der umstrittene Verbot der Pride-Flagge


Hamtramck, Michigan, hat sich in den letzten Jahren stark gewandelt. Einst eine Hochburg progressiver Politik und linksliberaler Ideale, wurde die Stadt zur ersten in den Vereinigten Staaten, die einen vollständig muslimischen Stadtrat wählte.

Kultureller Konflikt in Hamtramck: Ein vollständig muslimischer Stadtrat und der umstrittene Verbot der Pride-Flagge

Diese Entwicklung wurde einst als Fortschritt in der Vielfalt und als direktes Gegenteil zur politischen Rhetorik von Donald J. Trump gefeiert. Doch jüngste Ereignisse zeigen, dass die Gratwanderung zwischen sozialer Vielfalt und sozialen Spannungen durchaus konfliktbeladen sein kann.

Rick Moran berichtete am Donnerstag, dass der rein muslimische Stadtrat über das Hissen der Pride-Flagge auf Regierungsgrundstücken abgestimmt hat. Die Flagge, ein Symbol der LGBTQ+-Bewegung, kann weiterhin auf privatem Eigentum und von Unternehmen gehisst werden. Diese Entscheidung, die sich scheinbar gegen die LGBTQ+-Community richtet, hat den linken Aktivisten und Unterstützern der Stadt einen bitteren Beigeschmack hinterlassen. Sie fragen sich nun, wie ihre einstigen Verbündeten sich gegen die wachsende LGBTQ+-Bewegung aussprechen konnten.

Bürgermeister Amer Ghalib betonte, dass trotz der Ablehnung der Pride-Flagge auf Regierungsgrundstücken jeder Bürger der Stadt gleich behandelt wird. Er stellte klar: "Wir dienen allen gleichermaßen, ohne Diskriminierung, aber auch ohne Bevorzugung".

In einem Bericht des britischen Guardian wurde das Thema weiter ausgeleuchtet. Der Artikel thematisierte die spürbare Frustration der linken Aktivisten, die viel dafür getan haben, um der muslimischen Gemeinschaft in Hamtramck zu einer politischen Mehrheit zu verhelfen.

Im Jahr 2015 feierten die liberalen Einwohner von Hamtramck, als ihre Stadt internationale Aufmerksamkeit erregte. Sie hatten einen Stadtrat mit muslimischer Mehrheit gewählt - ein symbolisches Zeichen gegen die islamfeindliche Rhetorik, die ein zentrales Thema im Wahlkampf des damaligen republikanischen Präsidentschaftskandidaten Donald Trump war.

Doch diese Woche mussten viele dieser Bewohner hilflos zusehen, wie der nun vollständig muslimische und sozial konservative Stadtrat ein Gesetz verabschiedete, das das Hissen von Pride-Flaggen auf Stadteigentum verbietet.

Der Guardian berichtete von enttäuschten Reaktionen, aber auch von offenem Spott gegenüber der LGBTQ+-Gemeinschaft. Einige der muslimischen Bürger, die das Rathaus besuchten, sollen nach der Abstimmung gejubelt haben, und auf den sozialen Medien war die Verhöhnung offenbar unerbittlich. Ein Beitrag, der durch die Emojis eines Bizepsmuskels hervorgehoben wurde, bezeichnete die Stadt als "fagless city".


Autor: Redaktion
Bild Quelle: Symbolbild


Donnerstag, 22 Juni 2023

Waren diese Infos wertvoll für Sie?

Sie können uns Danke sagen. Geben Sie einen beliebigen Betrag zurück und zeigen Sie damit, wie viel Ihnen der Inhalt wert ist.




weitere Artikel von: Redaktion

Folgen Sie und auf:


meistgelesene Artikel der letzten 7 Tage