Eine Reuters/Ipsos-Umfrage zeigt, dass jeder dritte Demokrat der Meinung ist, dass Biden sich aus dem Rennen zurückziehen sollte. Ein Kongressabgeordneter erzählt Axios, dass alle Teilnehmer eines monatlichen Forums in seinem Bundesstaat lieber über Bidens Alter als über soziale Themen gesprochen hätten. »Jeder Tag, der mit Biden an der Spitze vergeht, ist eine Katastrophe«, sagt ein anderer Abgeordneter der US-Demokraten, der anonym bleiben möchte. Der Politiker sagt, Vizepräsidentin Kamala Harris brauche Zeit, wenn Biden zustimmt, zurückzutreten und sie als seine Nachfolgerin zu unterstützen.
Das Weiße Haus und die Biden-Kampagne haben eine Reihe von Entschuldigungen für die Ereignisse während der Juni-Debatte vorgebracht. Biden führte seine glanzlose Leistung auf eine arbeitsreiche internationale Reisezeit im Vorfeld der Debatte zurück und erklärte, er sei »auf der Bühne fast eingeschlafen«. Das Weiße Haus hat jedoch Gerüchte zurückgewiesen, dass Biden im Begriff sei, sich aus eigenem Antrieb zurückzuziehen. Stattdessen wollen Biden und seine Genossen die Feierlichkeiten zum 75-jährigen Bestehen des Militärbündnis der NATO nutzen, um die Leistungsbereitschaft und Leistungsfähigkeit Bidens der Öffentlichkeit zu präsentieren.
Der gestrige erste Tag des Treffens ging ohne größere Ausfälle Bidens über die Bühne. Das ist allerdings noch kein Grund für seine Gefolgschaft, Entwarnung zu geben. Die Konferenz hat ja gerade erst begonnen.