Trump: „Kanada sollte Teil der USA sein“ – Empörung in OttawaTrump: „Kanada sollte Teil der USA sein“ – Empörung in Ottawa
Donald Trump sorgt erneut für diplomatische Spannungen: Er nennt die US-Kanada-Grenze eine „künstliche Linie“ und schlägt vor, Kanada als 51. Bundesstaat einzugliedern. Kanadische Politiker reagieren empört.
US-Präsident Donald Trump hat erneut für Aufsehen gesorgt, indem er die Grenze zwischen den USA und Kanada als „künstliche Linie“ bezeichnete und andeutete, dass Kanada besser als Teil der Vereinigten Staaten aufgehoben wäre. „Es ist einfach eine künstliche Linie, die im Sand oder im Eis gezogen wurde“, sagte Trump laut Fox News am Freitag gegenüber Reportern. „Wenn man das zu unserem Land hinzufügt – was für eine wunderschöne Landmasse. Die schönste Landmasse der Welt. Und sie wurde aus irgendeinem Grund einfach abgeschnitten.“
Diese Äußerungen sind nicht neu: Trump hat in der Vergangenheit wiederholt Kanada als „Amerikas 51. Bundesstaat“ bezeichnet und damit Proteste sowie Boykottaufrufe kanadischer Politiker provoziert. Doch diesmal ist die Reaktion besonders heftig, da sich die Spannungen durch Trumps jüngste Wirtschaftspolitik weiter verschärfen.
„Das ist ein Akt des Krieges“ – Kanadische Politiker wehren sich
Der kanadische Parlamentsabgeordnete Charlie Angus (Liberale Partei) reagierte scharf auf Trumps Äußerungen. Gegenüber der linken US-Plattform Meidastouch sagte er, Trumps Vorschläge seien eine Provokation. „Wenn man sagt, dass ein Land kein Existenzrecht hat, ist das ein Akt des Krieges.“
Angus spielte dabei auf Trumps wiederholte Drohungen mit Wirtschaftssanktionen gegen Kanada an. In einem kürzlich auf CSPAN veröffentlichten Clip erklärte US-Außenminister Marco Rubio, dass Trump diese Haltung bereits bei einem Treffen mit dem ehemaligen kanadischen Premierminister Justin Trudeau vertreten habe. Rubio behauptete, Trudeau habe damals eingeräumt, dass Kanada wirtschaftlich nicht überleben könne, wenn die USA Zölle verhängten – woraufhin Trump vorgeschlagen habe, Kanada solle doch einfach ein US-Bundesstaat werden.
Der neue kanadische Premierminister Mark Carney wies Trumps Vorschlag entschieden zurück. „Das ist völlig verrückt“, sagte er Anfang März. „Wir werden niemals, in keiner Weise, Teil der Vereinigten Staaten sein. Amerika ist nicht Kanada. Wir sind ein grundsätzlich anderes Land.“
Handelskrieg eskaliert: Kanada droht mit drastischen Maßnahmen
Doch Trumps Forderungen sind nicht nur Rhetorik – sie sind Teil einer aggressiven Handelspolitik, die Kanada hart trifft. Ab dem 2. April erhebt die US-Regierung einen pauschalen 25-Prozent-Zoll auf alle kanadischen Importe. Bereits jetzt belasten US-Zölle auf Stahl und Aluminium kanadische Unternehmen schwer.
Ontario-Premier Doug Ford sprach von einem „unprovozierten Angriff auf Kanada, auf Familien, auf Arbeitsplätze, auf Unternehmen“. Besonders brisant: Ford deutete an, dass Kanada als Gegenmaßnahme das gemeinsame Stromnetz mit den USA kappen könnte. „Glauben Sie mir, ich will das nicht tun. Ich habe Mitgefühl mit den Amerikanern, denn sie sind nicht für diesen Handelskrieg verantwortlich. Das ist die Schuld von einer einzigen Person: Präsident Trump.“
Während Trump seine wirtschaftlichen Drohungen fortsetzt, wachsen die Spannungen zwischen den Nachbarstaaten weiter. Kanadas Regierung betont, dass eine Integration in die USA niemals zur Debatte stehen werde – doch der Handelskonflikt könnte das Verhältnis beider Länder dauerhaft belasten.
Autor: Redaktion
Bild Quelle: By Gage Skidmore, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=17763607
Samstag, 22 März 2025