Antisemitischer Vorfall auf United-Airlines-Flug: Orthodoxer Jude gewaltsam aus Flugzeugtoilette gezerrtAntisemitischer Vorfall auf United-Airlines-Flug: Orthodoxer Jude gewaltsam aus Flugzeugtoilette gezerrt
Schockierender Vorfall auf einem United-Airlines-Flug: Ein orthodoxer Jude wurde mitten im Toilettengang von der Crew gewaltsam herausgezerrt und anschließend antisemitisch beschimpft. Auch die US-Grenzschutzbeamten zeigten erschreckendes Verhalten.
Ein orthodoxer Jude wurde während eines Fluges von Mexiko nach Houston, Texas, Opfer eines antisemitischen Übergriffs. Der 20-jährige Yisroel Liebb wurde von der Flugzeugcrew gewaltsam aus der Toilette gezerrt – in einem Zustand der Entblößung – und anschließend erniedrigt. Das berichten US-Medien unter Berufung auf eine offizielle Beschwerde.
Pilot bricht Tür auf – und entblößt jüdischen Passagier
Liebb befand sich auf dem United-Airlines-Flug von Tulum nach Houston und hatte sich etwa 30 Minuten nach dem Start auf die Toilette begeben. Aufgrund von gesundheitlichen Beschwerden blieb er dort länger als gewöhnlich.
Nach 20 Minuten wurde ein anderer Passagier, Jacob Sebbag, von einer Flugbegleiterin geweckt und gebeten, nach Liebb zu sehen. Als Sebbag an die Tür klopfte, erklärte Liebb, dass er Verdauungsprobleme habe und bald herauskomme.
Zehn Minuten später eskalierte die Situation: Der Pilot selbst begab sich zur Toilette und begann lautstark zu brüllen, Liebb solle sofort herauskommen. Als dieser weiterhin erklärte, er brauche noch einen Moment, rastete der Pilot aus.
„Der Pilot wurde sichtlich wütend, brach das Schloss der Tür auf und riss Liebb aus der Toilette, während seine Hose noch um die Knöchel hing“, heißt es in der Beschwerde. Mehrere Passagiere und Flugbegleiter wurden so Zeugen seiner Entblößung.
Liebb verletzte sich dabei am Kopf und an den Beinen, als er gegen den Türrahmen schlug.
Antisemitische Beschimpfungen durch das Flugpersonal
Der Pilot ließ jedoch nicht locker. Während er Liebb zurück zu seinem Platz drängte, machte er wiederholt abfällige Bemerkungen über Juden und „wie sie sich verhalten“. Sebbag, der versuchte zu deeskalieren, wurde ebenfalls bedroht.
Doch damit nicht genug: Nach der Landung in Houston wurden beide von US-Grenzschutzbeamten (CBP) aus dem Flugzeug geholt und in Gewahrsam genommen.
US-Grenzschutz: „Ihr habt hier keine Rechte“
Laut der Beschwerde fragten Liebb und Sebbag nach dem Grund ihrer Festnahme – die Antwort der CBP-Beamten war schockierend: „Das hier ist kein Land oder Staat; wir sind Homeland [Security], ihr habt hier keine Rechte.“
Die beiden wurden in getrennte Zellen gesteckt, an Tische gefesselt und einer „intrusiven, nicht einvernehmlichen, unbegründeten und unangemessenen Durchsuchung“ unterzogen. Schließlich wurden sie ohne Anklage freigelassen – doch ihr Anschlussflug nach New York war bereits verpasst.
Klage gegen United Airlines und US-Behörden
Liebb und Sebbag verlangen nun Schadenersatz in einer Höhe, die vor Gericht bestimmt werden soll, sowie die Erstattung der Anwaltskosten. Besonders schwerwiegend sei nicht nur die körperliche Misshandlung, sondern vor allem die antisemitische Rhetorik des Piloten, die zur Eskalation der Situation geführt habe.
United Airlines äußerte sich bisher nicht zu dem Vorfall.
Autor: Redaktion
Bild Quelle: Symbolbild Pixabay
Samstag, 22 März 2025