Trump-Regierung versendet versehentlich Kriegspläne gegen Huthis an Journalisten
Ein schwerwiegender Kommunikationsfehler hat dazu geführt, dass die Trump-Regierung versehentlich streng geheime Militärpläne gegen die Huthi-Terrororganisation an den Chefredakteur des Atlantic, Jeffrey Goldberg, gesendet hat.

In einem Beitrag auf der Plattform des Atlantic berichtete Goldberg, dass er zwei Stunden vor den Angriffen auf Huthi-Ziele detaillierte Informationen zu den geplanten Schlägen erhalten habe. Darunter waren Zielkoordinaten, eingesetzte Waffensysteme und der genaue Zeitplan für die Attacke.
Goldberg erhielt die Informationen über Signal, einen verschlüsselten Nachrichtendienst. Zunächst bekam er eine Kontaktanfrage von Michael Waltz, dem Nationalen Sicherheitsberater der USA, den er jedoch für einen Betrüger hielt. Kurz darauf wurde er einem Gruppenchat namens „Houthi PC small group“ hinzugefügt, in dem die höchsten US-Sicherheitsbeamten die Angriffe planten.
Hohe Regierungsvertreter diskutieren offen über Kriegspläne
In dem Chat meldete sich US-Außenminister Marco Rubio, der seinen Berater als Vertreter nominierte. Auch andere hochrangige Regierungsmitglieder nahmen teil, darunter:
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Vizepräsident JD Vance,
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National Intelligence Director Tulsi Gabbard,
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Verteidigungsminister Pete Hegseth,
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US-Gesandter für den Nahen Osten Steve Witkoff,
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Weißer-Haus-Stabschefin Susie Wiles.
Die Gruppe diskutierte offen über den bevorstehenden Angriff. Laut Goldberg gratulierten sich die Mitglieder nach dem erfolgreichen Schlag gegenseitig – während er unbemerkt im Gruppenchat mitlas.
Skandalöse Sicherheitslücke
Nachdem die Angriffe stattgefunden hatten, überprüfte Goldberg über X/Twitter, ob es Berichte zu Explosionen in der jemenitischen Hauptstadt Sanaa gab – zehn Minuten nach der angekündigten Uhrzeit wurden diese tatsächlich bestätigt.
Der Journalist wandte sich daraufhin an US-Beamte, um die Echtheit des Signal-Chats zu überprüfen. Ein Sprecher des Nationalen Sicherheitsrats bestätigte schließlich die Authentizität des Chats und erklärte, dass ein „falscher Kontakt versehentlich hinzugefügt wurde“.
Die Panne wirft gravierende Fragen über die Sicherheit und Professionalität der Trump-Regierung im Umgang mit streng vertraulichen Militärplänen auf.
Autor: Redaktion
Bild Quelle: By U.S. Navy photo by Mass Communication Specialist 2nd Class Kelsey Trinh Public Domain, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=122322484
Dienstag, 25 März 2025