Harvard unter Druck: Trump-Administration überprüft Milliardenförderung wegen Antisemitismus-VorwürfenHarvard unter Druck: Trump-Administration überprüft Milliardenförderung wegen Antisemitismus-Vorwürfen
Die US-Regierung nimmt Harvard ins Visier: Fast 9 Milliarden Dollar an Fördergeldern stehen auf dem Prüfstand, weil die Universität nicht genug gegen Antisemitismus unternommen haben soll.
Die Trump-Administration hat angekündigt, fast 9 Milliarden Dollar an Fördergeldern für die Harvard University zu überprüfen. Damit könnte Harvard ein ähnliches Schicksal ereilen wie Columbia, wo bereits 400 Millionen Dollar eingefroren wurden. Hintergrund sind Vorwürfe, die Universität dulde antisemitische Vorfälle auf dem Campus.
Bildungsministerin Linda McMahon erklärte, Harvards Unfähigkeit, jüdische Studenten vor Diskriminierung zu schützen, gefährde nicht nur die Finanzierung, sondern auch den Ruf der Elite-Universität. Die Überprüfung betrifft über 255 Millionen Dollar an direkten Regierungsverträgen sowie weitere 8,7 Milliarden Dollar an langfristigen Förderzusagen.
Harvard unter Zugzwang
Nach der Hamas-Terrorattacke vom 7. Oktober und dem darauffolgenden Krieg in Gaza stand Harvard wegen anti-israelischer Proteste und mutmaßlicher Duldung von Antisemitismus massiv unter Druck. Bereits im Januar musste die Universität zwei Klagen jüdischer Organisationen beilegen, die ihr eine feindliche Atmosphäre für jüdische Studenten vorwarfen.
Zu den Vereinbarungen der Vergleiche gehörten strengere Maßnahmen gegen anti-zionistische Hetze, mehr Mittel für Antisemitismus-Forschung und eine engere Kooperation mit einer israelischen Hochschule.
Vergangene Woche setzte Harvard zudem die Zusammenarbeit mit einer palästinensischen Universität im Westjordanland aus – ein Schritt, der als Reaktion auf öffentliche Kritik gewertet wurde. Gleichzeitig wurden Führungskräfte des Zentrums für Nahoststudien entlassen, das laut jüdischen Alumni anti-israelische Narrative verbreitet haben soll.
Drohender Forschungskollaps
Harvards Präsident Alan M. Garber betonte, dass die Universität Antisemitismus entschlossen bekämpfen wolle. Er selbst habe während seiner Amtszeit antisemitische Erfahrungen gemacht und sehe dringenden Handlungsbedarf.
Allerdings warnte Garber vor den Folgen einer Kürzung der Fördermittel. Harvard erhalte erhebliche Gelder für bahnbrechende Forschungsprojekte – deren Streichung könnte „lebensrettende Innovationen stoppen“.
Regierung setzt Universitäten unter Druck
Die Trump-Regierung hatte Harvard und 60 weitere Universitäten bereits im März über laufende Antisemitismus-Untersuchungen informiert. Josh Gruenbaum, Leiter der Federal Acquisition Service, stellte klar, dass staatliche Gelder an klare Verpflichtungen geknüpft seien: „Harvard muss mehr tun, um Antisemitismus zu bekämpfen. Sonst verliert die Universität das Privileg, mit Steuergeldern gefördert zu werden.“
Auch an anderen Elite-Universitäten wächst der Druck: In den letzten Wochen wurden Studenten von Columbia und Tufts nach propalästinensischen Protesten sogar von der Einwanderungsbehörde ICE in Gewahrsam genommen – ein klares Zeichen für die verschärfte Haltung der Regierung gegenüber antisemitischen Vorfällen an Hochschulen.
Autor: Redaktion
Bild Quelle: By SBAmin - Own work, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=11643359
Dienstag, 01 April 2025