Tiefer Hass auf offener Bühne: Antisemitismus in den USA erreicht historischen Höchststand

Tiefer Hass auf offener Bühne: Antisemitismus in den USA erreicht historischen Höchststand


Die neue ADL-Studie zeigt erschütternde Zahlen – Universitäten sind zum Brennpunkt des Judenhasses geworden

Tiefer Hass auf offener Bühne: Antisemitismus in den USA erreicht historischen Höchststand

Es sind keine Einzelfälle mehr. Es ist ein System. 9.354 antisemitische Vorfälle zählte die Anti-Defamation League (ADL) im Jahr 2024 in den Vereinigten Staaten – so viele wie noch nie seit Beginn der Erhebungen im Jahr 1979. Das ist nicht nur ein neuer Rekord, sondern ein dramatischer Ausdruck eines gesellschaftlichen Klimas, das für jüdische Menschen zunehmend lebensgefährlich wird.

Die Statistik ist ein Schock, aber längst keine Überraschung mehr: Nach dem 7. Oktober 2023, dem Tag des grausamen Hamas-Massakers in Israel, ist der Antisemitismus in den USA nicht zurückgegangen, sondern explodiert. Besonders auf dem Campus. Eine Zunahme um 84 Prozent antisemitischer Vorfälle an amerikanischen Hochschulen markiert den traurigen Höhepunkt einer Entwicklung, bei der jüdische Studierende nicht mehr mit Diskussionen, sondern mit Morddrohungen konfrontiert sind.

Was als politische Kritik an Israel begann, ist längst in offenem Judenhass angekommen. Demonstranten rufen „Death to Israel“, tragen Hisbollah-Fahnen, feiern das Hamas-Massaker und vergleichen Davidsterne mit Hakenkreuzen. An der DePaul University wurde ein jüdischer Teilnehmer eines Pro-Israel-Gesprächs aufgefordert, „nach Polen zurückzugehen“ – eine antisemitische Parole aus dem Giftschrank der Shoah. Ein anderer wurde bedroht: Man werde ihn enthaupten und „alle Juden wie dich sollten Amerika verlassen“.

Die Zahlen zeigen auch: Antisemitismus kommt heute nicht nur von klassischen Rechtsextremen. Zwar stammen 94 Prozent der antisemitischen Propagandamaterialien von Neonazi-Gruppen wie dem Patriot Front oder der Goyim Defense League. Doch die lauteste Bühne gehört heute oft radikalisierten antiisraelischen Aktivisten, die sich selbst als progressiv verstehen – und dennoch Slogans wie „From the River to the Sea“ skandieren, ein Schlachtruf, der von der Auslöschung Israels träumt.

Fast jede zweite antisemitische Tat hatte 2024 einen Bezug zu Israel oder Zionismus. Die ADL zählt darunter die Verherrlichung der Hamas, das Feiern des 7. Oktobers, die Verwendung antisemitischer Verschwörungsmythen und die bewusste Dämonisierung Israels als angeblich „genozidales Regime“. Was hier geschieht, ist keine politische Kritik. Es ist die Dämonisierung jüdischer Existenz inmitten westlicher Demokratien.

Auch die Zahlen der körperlichen Übergriffe sprechen eine klare Sprache: 196 antisemitische Angriffe, 2.606 Fälle von Vandalismus – darunter Angriffe auf Synagogen, Friedhöfe, jüdische Schulen. Die Zahl der Bombendrohungen gegen jüdische Einrichtungen liegt bei 627. Die Täter? Nicht nur Verwirrte oder Trolle – sondern zunehmend auch organisiert agierende Extremisten, die sich in Onlineforen und auf Protestcamps radikalisieren.

Der Angriff in Brooklyn, bei dem ein jüdischer Mann nahe dem Chabad-Hauptquartier niedergestochen wurde, ist kein Einzelfall. Der Täter rief „Free Palestine“ – und fragte dann: „Willst du sterben?“ Diese Worte sollten uns alle aufschrecken. Denn sie zeigen, wie aus Parolen tödliche Gewalt wird.

Während an Grund- und weiterführenden Schulen die Zahl antisemitischer Vorfälle um 26 Prozent zurückging, bleibt der universitäre Raum ein Pulverfass. Die Bundesregierung unter Präsident Donald Trump hat begonnen, gegen antisemitische Hetze auf dem Campus vorzugehen, Fördergelder zu streichen und über die Ausweisung ausländischer Extremisten nachzudenken. Doch der Widerstand ist groß – oft ausgerechnet von jenen, die sich selbst als „antirassistisch“ verstehen, aber den Hass gegen Juden normalisiert haben.

Die ADL zieht eine klare Linie: Wer Terrororganisationen wie die Hamas feiert, wer Israel delegitimiert, dämonisiert und mit Nazis vergleicht, handelt antisemitisch. Das ist keine Frage der Meinung, sondern eine Frage des Anstands – und der Sicherheit jüdischen Lebens.


Autor: Redaktion
Bild Quelle: Symbolbild Pexels


Mittwoch, 23 April 2025

Waren diese Infos wertvoll für Sie?

Sie können uns Danke sagen. Geben Sie einen beliebigen Betrag zurück und zeigen Sie damit, wie viel Ihnen der Inhalt wert ist.




Alle Felder müssen ausgefüllt werden


Ich versichere, nichts rechtlich und/oder moralisch Verwerfliches geäußert zu haben! Ich bin mir bewusst, das meine IP Adresse gespeichert wird!

 

empfohlene Artikel
weitere Artikel von: Redaktion

haOlam.de – Gemeinsam in die Zukunft

Nach dem Tod des Herausgebers führen wir haOlam.de weiter. Für dieses umfangreiche Projekt suchen wir finanzielle Unterstützer sowie Anregungen und Hinweise zu technischen Fehlern während der laufenden Überarbeitung.

Kontakt: redaktion@haolam.de

Danke für eure Unterstützung!


meistgelesene Artikel der letzten 7 Tage