USA entziehen UNRWA den Schutzschild: Weg frei für Klagen wegen Beihilfe zum Hamas-Massaker

USA entziehen UNRWA den Schutzschild: Weg frei für Klagen wegen Beihilfe zum Hamas-Massaker


Diese Entscheidung eröffnet den Weg für Gerechtigkeit für die Opfer des Hamas-Angriffs vom 7. Oktober 2023 und könnte die Verantwortlichkeit internationaler Organisationen stärken.

USA entziehen UNRWA den Schutzschild: Weg frei für Klagen wegen Beihilfe zum Hamas-Massaker

Die Entscheidung des US-Justizministeriums, der UNRWA ihre bisher angenommene Immunität abzusprechen, ist mehr als eine juristische Fußnote – sie ist ein längst überfälliger Akt der Gerechtigkeit. Jahrzehntelang versteckte sich das Hilfswerk der Vereinten Nationen für Palästinaflüchtlinge hinter diplomatischen Schutzmauern. Jetzt stehen diese Mauern kurz davor, einzustürzen.

Auslöser der Wende ist eine Klage von Familien der Opfer des Hamas-Überfalls auf den Süden Israels am 7. Oktober 2023. In der Klageschrift wird der UNRWA vorgeworfen, eine Schlüsselrolle bei den Massakern gespielt zu haben. Israel hatte bereits vor einem Jahr offengelegt, dass mindestens 18 UNRWA-Mitarbeiter aktiv an den Verbrechen beteiligt waren: Sie entführten eine Frau, verteilten Munition und waren direkt an der Ermordung von 97 Menschen im Kibbutz Be’eri beteiligt.

Hinzu kommt ein schwerwiegender Vorwurf: Milliardenhilfen, die über die UNRWA nach Gaza flossen, seien letztlich in den Händen von Hamas und anderen Terrorgruppen gelandet. Nicht nur Waffen, sondern auch Infrastruktur für Entführungen und Folter könnten so indirekt von internationalen Geldgebern finanziert worden sein – unter den Augen und womöglich mit dem Wissen der UNRWA.

Eine der ehemaligen Geiseln, Emily Damari, berichtete, sie sei während ihrer 470-tägigen Gefangenschaft in einer UNRWA-Schule festgehalten worden – ohne ausreichende medizinische Versorgung. Der Vorwurf wiegt schwer. Dennoch bestreitet die UN weiterhin jede Mitverantwortung. Tom Fletcher, der oberste UN-Hilfskoordinator, sprach sogar davon, dass es „keinen einzigen Beweis“ für eine Verwicklung gebe.

Doch die neue Position der USA lässt keinen Raum für Schönrederei. In der Eingabe an das Bezirksgericht von New York stellte die US-Staatsanwaltschaft klar: Die UNRWA sei rechtlich kein Organ der UN im engeren Sinne und könne sich nicht auf Immunität berufen. Frühere Bewertungen, die der UNRWA Schutz gewährt hatten, seien nach eingehender Prüfung verworfen worden. Damit drohen nicht nur massive Schadensersatzforderungen – es geht um nichts Geringeres als die Glaubwürdigkeit einer ganzen UN-Organisation.

Besonders brisant: Die USA stellen offen infrage, ob die Generalversammlung der Vereinten Nationen überhaupt die Befugnis hatte, eine Organisation wie die UNRWA zu schaffen. Diese Zweifel treffen das Herz der bisherigen Verteidigungslinie der UN. Während Generalsekretär António Guterres und die UNRWA selbst in ersten Reaktionen an der alten Schutzbehauptung festhalten, wirkt ihre Verteidigung zunehmend wie ein Rückzugsgefecht.

Israels Mahnungen vor einer Verstrickung der UNRWA in die Aktivitäten von Terrororganisationen wurden lange ignoriert oder abgetan. Doch die Entwicklungen zeigen: Die Zeit der Verharmlosung ist vorbei. Wer an der Seite der Mörder steht, darf sich nicht länger in Sicherheit wiegen – weder politisch noch juristisch.

Ob das Gericht letztlich die Klage zulässt und zu Verurteilungen kommt, wird entscheidend sein. Für die Opfer des 7. Oktober wäre es zumindest ein erster Schritt auf einem langen Weg zu Gerechtigkeit.


Autor: Redaktion
Bild Quelle: By RomanDeckert - Own work, CC BY-SA 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=113374410


Samstag, 26 April 2025

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