Trumps Geschäfte florieren erneut – mitten aus dem Weißen Haus

Trumps Geschäfte florieren erneut – mitten aus dem Weißen Haus


Seit seinem Amtsantritt häufen sich millionenschwere Deals im Ausland.

Trumps Geschäfte florieren erneut – mitten aus dem Weißen Haus

Seit seiner Rückkehr ins Weiße Haus hat Donald Trump zwölf neue Auslandsprojekte seiner Privatfirma genehmigt – sechs davon im Persischen Golf. Es geht um Hotels, Luxusimmobilien und Golfplätze. Doch die Nähe zu autoritären Regimen wirft Fragen auf, die kaum jemand zu stellen wagt: Wird hier amerikanische Außenpolitik gegen Milliarden aus Ölstaaten eingetauscht?

Donald Trump ist nicht nur Präsident der Vereinigten Staaten – er ist auch ein Geschäftsmann. Und als solcher scheint er aus seiner zweiten Amtszeit mehr Kapital zu schlagen als aus der ersten. Während er außenpolitisch neue Allianzen schmiedet und die Rolle Amerikas in der Welt neu definiert, expandiert seine Familienfirma, die Trump Organization, wie selten zuvor.

Laut einem Bericht des Wall Street Journal hat das Unternehmen allein in den ersten vier Monaten von Trumps zweiter Präsidentschaft zwölf internationale Projekte angekündigt. Sechs davon befinden sich im Nahen Osten – konkret in Saudi-Arabien, Katar und den Vereinigten Arabischen Emiraten. Es geht um Milliarden: Resorts mit Privatstrand in Katar, neue Wolkenkratzer in Riad, ein 2-Milliarden-Dollar-Krypto-Deal mit Abu Dhabi.

Dass Trump gleichzeitig politische Beziehungen in genau jene Länder vertieft, deren Unternehmen nun mit seiner Familie kooperieren, ist kein Zufall – sondern ein beunruhigender Interessenkonflikt. Der demokratische Senator Chris Murphy bringt es auf den Punkt: „Diese Staaten zahlen Trump, weil sie hoffen, dafür bevorzugt behandelt zu werden.“

Schon 2016 hatte Trump angekündigt, während seiner Amtszeit keine Geschäfte mit ausländischen Regierungen zu machen – um Interessenkonflikte zu vermeiden. Offiziell hält er dieses Versprechen bis heute. Inoffiziell aber ist längst klar: Die Trump Organization arbeitet mit Firmen zusammen, die in engem Austausch mit Regierungen stehen – besonders in autoritären Staaten, in denen wirtschaftliche und politische Macht nicht getrennt sind.

Der entscheidende Unterschied zur ersten Amtszeit: Damals, zwischen 2016 und 2020, versuchte man noch, diskret zu bleiben. Nur zwei neue Auslandsprojekte wurden damals bekannt. Heute prahlen Trumps Kinder mit dem neuen wirtschaftlichen Einfluss. „Wir sind momentan die heißeste Marke der Welt“, sagt Eric Trump stolz.

Dass diese „Marke“ mitten im Machtzentrum der Weltpolitik sitzt, stört niemanden mehr. Vielmehr hat sich ein System etabliert, in dem Politik und Profit ineinander greifen – zum Vorteil einer einzigen Familie. Als Trump vor wenigen Wochen seinen ersten Staatsbesuch unternahm, reiste er genau in die Länder, in denen neue Deals seiner Firma angelaufen sind: Saudi-Arabien, die Emirate und Katar.

Der Fall Trump steht exemplarisch für eine neue Art von Präsidentschaft – eine, in der wirtschaftliche Eigeninteressen kein Hindernis, sondern ein fester Bestandteil der Machtarchitektur sind. Ein weiteres Beispiel: Jeff Bezos, Amazon-Gründer und einer von Trumps schärfsten Gegnern, zahlte Melania Trump laut Medienberichten 28 Millionen Dollar für einen Film über ihr Leben. Gleichzeitig akzeptierte Trump ein Privatflugzeug im Wert von 200 Millionen Dollar – ebenfalls aus Katar.

All das geschieht offen. Keine Verstecke, keine Scham. Im Gegenteil: Die Trumps präsentieren ihren Reichtum und ihre Verbindungen als Beleg für „Erfolg“. Und die amerikanische Öffentlichkeit? Die schweigt oder sieht weg. Auch internationale Medien behandeln die enge Verflechtung zwischen Trumps Präsidentschaft und seinen privaten Interessen meist nur beiläufig.

Dabei ist die Realität brisant. Laut Forbes ist Trumps Vermögen allein im ersten Vierteljahr seiner Amtszeit um 1,2 Milliarden Dollar gestiegen – auf nunmehr 5,1 Milliarden. Es ist ein Reichtum, der mit dem höchsten Amt der westlichen Welt wächst. Und mit dem guten Willen von Regimen, die ihre eigene Macht durch amerikanischen Schutz gesichert wissen wollen – wenn der Preis stimmt.


Autor: Redaktion
Bild Quelle: By Gage Skidmore from Surprise, AZ, United States of America - Donald Trump, CC BY-SA 2.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=157318072


Dienstag, 03 Juni 2025

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