Trump gegen Musk: Der Präsident droht mit Abschiebung

Trump gegen Musk: Der Präsident droht mit Abschiebung


Eine verbale Eskalation zwischen Donald Trump und Elon Musk sorgt in Washington für Schlagzeilen: Der Präsident zieht sogar eine Ausweisung des Tesla-Chefs in Betracht – wegen Kritik an einem Milliardenprogramm. Was steckt hinter dem absurden Schlagabtausch?

Trump gegen Musk: Der Präsident droht mit Abschiebung

Es ist eine Drohung, die zunächst wie ein Witz klingt – wäre sie nicht vom mächtigsten Mann der Welt ausgesprochen worden. US-Präsident Donald Trump hat am Dienstag öffentlich erwogen, Elon Musk abzuschieben. In einem bizarr anmutenden Statement auf dem Rasen des Weißen Hauses sagte der 79-Jährige: „Wir müssen uns das mal ansehen.“ Gemeint ist offenbar die rechtliche Möglichkeit, dem aus Südafrika stammenden Unternehmer die US-Staatsbürgerschaft abzuerkennen – obwohl Musk diese bereits seit 2002 besitzt.

Dass eine Abschiebung rechtlich ausgeschlossen ist, solange Musk nicht wegen eines schweren Verbrechens verurteilt wurde, scheint Trump nicht weiter zu kümmern. In seiner bekannt spöttischen Art fügte er hinzu: „Vielleicht muss DOGE sich Elon mal vorknöpfen. Das Monster, das ihn auffressen könnte.“ Gemeint ist damit die neu geschaffene Behörde „Department of Government Efficiency“, die Trump eigens zur Überprüfung von Subventionen ins Leben gerufen hat – und die nun ausgerechnet gegen einen der größten Profiteure staatlicher Hilfen ermitteln soll.

Der Hintergrund: Milliarden gegen Musk

Auslöser der Eskalation war Musks harsche Kritik an Trumps innenpolitischem Prestigeprojekt, dem sogenannten One Big Beautiful Bill. Die gigantische Gesetzesvorlage sieht Ausgaben in dreistelliger Milliardenhöhe vor – unter anderem zur Rücknahme von Biden-Regelungen im Bereich Elektromobilität und für gezielte Investitionen in fossile Energien. Musk, Chef von Tesla und SpaceX, wetterte dagegen auf X: „Dieses Gesetz ist Wahnsinn. Es zerstört Millionen Arbeitsplätze und schadet Amerikas strategischer Position.“

In einem weiteren Post nannte er die Zustimmung konservativer Senatoren „eine Schande“ – und drohte: „Diese Leute verlieren nächstes Jahr ihre Vorwahl, wenn es das Letzte ist, was ich tue.“ Am Montag schließlich forderte Musk offen die Gründung einer neuen Partei – „Wir leben in einer Ein-Parteien-Diktatur. In der PORKY-PIG-PARTEI!“

Trump reagierte, wie er immer reagiert, wenn er öffentlich attackiert wird: mit Angriff. Auf seinem eigenen Netzwerk Truth Social schimpfte er: „Ohne staatliche Hilfen hätte Elon längst aufgeben und nach Südafrika zurückgehen müssen.“ Kein einziges Tesla-Werk, kein Raketenstart mehr, kein SpaceX – und die USA würden ein Vermögen sparen. „Vielleicht sollte DOGE sich das mal genauer ansehen?“

Ein einstiger Verbündeter wird zum Feind

Was diesen Angriff besonders pikant macht: Musk war einst ein Unterstützer Trumps. Erst im März dieses Jahres trafen sich die beiden öffentlich am Weißen Haus, saßen gemeinsam in einem Tesla und gaben sich jovial. Nun ist davon nichts mehr übrig. Der Bruch kam überraschend, aber nicht ohne Vorzeichen. Trump betonte am Dienstag, Musk habe schon „lange vor seiner ausdrücklichen Unterstützung“ gewusst, dass er gegen Elektromobilitäts-Vorgaben sei. Nun wolle Musk offenbar die Richtung der Politik bestimmen – ohne Rücksicht auf demokratische Mehrheiten.

Auch wenn Trump am Ende andeutete, dass eine Versöhnung mit Musk „nicht ausgeschlossen“ sei, ist klar: Hier ist ein Konflikt eskaliert, der mehr ist als ein politisches Geplänkel. Es geht um Macht, Milliarden und den Einfluss der Tech-Elite auf politische Entscheidungen.

Ein bitteres Lehrstück über Macht und Abhängigkeit

Musk ist zweifellos einer der erfolgreichsten Unternehmer der Welt. Aber er ist auch ein Beispiel dafür, wie eng private Innovation und staatliche Förderung in den USA verflochten sind. Tesla, SpaceX und andere Projekte profitierten massiv von Subventionen, Förderkrediten und Regierungsaufträgen. Genau diese Verflechtungen greift Trump nun an – nicht aus sachlichem Interesse, sondern als persönliche Vergeltung.

Dass der Präsident dabei mit der absurden Idee einer Ausweisung spielt, zeigt vor allem eines: Trumps Bereitschaft, politische Gegner nicht nur verbal, sondern auch institutionell zu bekämpfen. Für Musk kann das gefährlich werden – selbst wenn juristisch keine reale Abschiebung droht. Denn wenn sich die politische Stimmung gegen ihn wendet, könnte auch der Geldfluss versiegen.

Für das Land aber ist dieser Streit vor allem eines: ein erschreckendes Beispiel für die politische Kultur der Konfrontation. Dass ein Präsident einen einflussreichen Unternehmer öffentlich mit Behörden, Entzug von Fördermitteln und sogar Abschiebung bedroht, wäre in jeder anderen Demokratie ein Skandal. In Trumps Amerika ist es Tagesgeschäft.


Autor: Redaktion
Bild Quelle: Von The White House - https://www.flickr.com/photos/whitehouse/54320797642/, Gemeinfrei, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=159774252


Mittwoch, 02 Juli 2025

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