Getötet, weil sie Juden waren – Netanyahu ehrt ermordete Botschaftsmitarbeiter in WashingtonGetötet, weil sie Juden waren – Netanyahu ehrt ermordete Botschaftsmitarbeiter in Washington
„Sie wollten heiraten. Stattdessen trauern zwei Nationen um sie.“ – Bei einem bewegenden Gedenkakt in der israelischen Botschaft ehrt Premierminister Netanyahu zwei junge Menschen, die im Herzen der US-Hauptstadt brutal ermordet wurden.
Es hätte ein Moment des Lebens sein sollen, ein Schritt in eine gemeinsame Zukunft: Sarah Milgrim und Yaron Lischinsky, zwei junge israelische Diplomaten, standen kurz vor ihrer Hochzeit. Stattdessen spricht Premierminister Benjamin Netanyahu an diesem Donnerstag in Washington vor trauernden Angehörigen über ihre Ermordung – über eine Tat, die sich inmitten der Hauptstadt der Vereinigten Staaten ereignete, im diplomatischen Dienst, im Herzen eines demokratischen Verbündeten.
Der Tatort war kein Kriegsgebiet, sondern ein Ort, der eigentlich Schutz bieten sollte: die israelische Botschaft in Washington. Doch auch hier, fernab des Nahostkonflikts, trifft Antisemitismus tödlich. Der Mord an Milgrim und Lischinsky war kein Zufall, kein Raubüberfall, kein Verbrechen aus Eifersucht oder Verzweiflung – es war, wie Netanyahu es formulierte, ein Akt antisemitischer Brutalität. In dieser Klarheit benennen nicht viele europäische Politiker solche Taten. Israel tut es.
Die beiden Opfer, so Netanyahu, seien „nicht nur Repräsentanten Israels gewesen, sondern lebendige Zeugnisse dessen, was unser Volk ausmacht: Hingabe, Mut und der unzerbrechliche Wille, Brücken zu bauen, auch in einer Welt voller Hass.“ Gemeinsam mit seiner Frau Sara sprach Netanyahu vor den anwesenden Familien der Opfer, der israelischen Delegation, den Botschaftsmitarbeitern und Botschafter Yechiel Leiter, der die Zeremonie initiiert hatte.
Leiter selbst weiß, was Trauer bedeutet. Sein Sohn fiel in den ersten Tagen des Gazakriegs. Und dennoch – oder gerade deshalb – führt er seine diplomatische Arbeit in Washington mit Stolz und innerer Stärke weiter. Netanyahu würdigte den Botschafter als Mann, der Israel „mit Stolz und Anstand“ in den amerikanischen Medien, vor dem US-Kongress und gegenüber der US-Regierung vertrete.
Die Trauerfeier war ein stiller Moment in einer politisch aufgeladenen Reise, geprägt von Sicherheitsgesprächen, Medienauftritten und außenpolitischen Agenden. Aber dieser Augenblick war persönlich. Es ging nicht um Verträge, Strategien oder Resolutionen. Es ging um Leben, das ausgelöscht wurde – und um die Verantwortung, das Gedenken daran mit Würde zu tragen.
Später am Tag wird Netanyahu US-Medien Rede und Antwort stehen. Doch bevor es zurück nach Israel geht, steht ein symbolträchtiger Besuch an: Gemeinsam mit seiner Frau wird er Monticello besichtigen, das Anwesen von Thomas Jefferson – einem Gründervater der amerikanischen Demokratie. Es ist ein Ort, der an die Macht der Freiheit und des Volkswillens erinnert. Ein Kontrast zum Verlust, der am Morgen betrauert wurde. Und vielleicht auch ein stilles Versprechen, dass Israel – trotz aller Angriffe – nicht schweigen, nicht zurückweichen wird.
Der Mord an Sarah Milgrim und Yaron Lischinsky war eine gezielte Attacke auf jüdisches Leben – mitten in einer freien Gesellschaft. Er darf nicht relativiert, nicht vergessen, nicht verschwiegen werden. Ihre Namen gehören nicht nur auf ein Denkmal – sie gehören in unser Gedächtnis, in unsere politische Haltung, in unseren Einsatz gegen den alten Hass, der in neuen Gewändern auftritt.
Autor: Redaktion
Bild Quelle: GPO
Donnerstag, 10 Juli 2025