Boston: 26 Monate Haft für Mann, der Synagoge mit Holocaust-Parolen bedrohteBoston: 26 Monate Haft für Mann, der Synagoge mit Holocaust-Parolen bedrohte
26 Monate Haft für US-Amerikaner, der jüdische Institutionen und die israelische Konsulatsvertretung bedrohte. Die Taten offenbaren die gefährliche Normalisierung von Hass im Alltag.
In Boston wurde jüngst ein erschütternder Fall antisemitischer Gewalt verhandelt, der deutlich macht, wie schnell Hass in konkrete Bedrohungen umschlagen kann. John Riordan, 60 Jahre alt, aus Massachusetts, wurde zu 26 Monaten Haft verurteilt, nachdem er seit Beginn des israelischen Militäreinsatzes „Iron Swords“ eine Serie von Drohungen gegen jüdische Einrichtungen und die israelische Konsulatsvertretung in Boston ausgesprochen hatte. Die Drohungen reichten von wiederholten Telefonanrufen bis hin zu Nachrichten, die den Tod von Juden und die Zerstörung von Synagogen propagierten.
Riordan bekannte sich im November 2024 schuldig, die Religionsfreiheit zu stören, indem er gezielt Synagogen bedrohte. Darüber hinaus wurde er der Übermittlung von Drohungen über Staatsgrenzen hinweg sowie der Belästigung der israelischen Konsulatsvertretung für schuldig befunden. Die Drohungen waren explizit gewalttätig: Riordan kündigte an, Gebäude zu sprengen und „alle Juden zu töten“, sogar mit grausamen Formulierungen wie „die toten jüdischen Babys im Boden zu zertrampeln“. Besonders erschreckend war seine Aussage: „Es ist Zeit, die Öfen wieder vorzubereiten. Ich hoffe, ihr werdet von der Erde ausgelöscht.“
Die Richter verhängten neben der Freiheitsstrafe auch eine dreijährige Überwachung nach der Haftentlassung und eine Geldstrafe von 1.260 US-Dollar an die Opfer. Ted Dux, leitender FBI-Ermittler in Boston, betonte die Schwere der Taten: „Riordans Handlungen sind abscheulich. Sie entspringen tiefer, blindwütiger Hassliebe und stellen eine ernsthafte Bedrohung für die jüdische Gemeinschaft dar. Dieses Urteil trägt Verantwortung für seine Verbrechen und sollte als Warnung dienen.“
Die antisemitischen Drohungen Riordans erfolgten zwischen dem 7. Oktober 2023 und dem 29. Januar 2024 in insgesamt 98 Telefonaten an die Konsulatsvertretung. Seine Mitteilungen waren durchsetzt von Beschimpfungen und Hassbotschaften, die nicht nur die israelische Vertretung, sondern das jüdische Leben insgesamt attackierten: „Tod für Israel, löscht die Juden aus.“
Dieser Fall ist ein weiterer alarmierender Beleg dafür, dass antisemitische Gewalt nicht nur abstrakt in der Gesellschaft existiert, sondern konkret und unmittelbar bedrohend wird. In einer Zeit, in der Konflikte im Nahen Osten auch in den USA Aufmerksamkeit erzeugen, zeigt Riordans Verhalten, wie internationale Ereignisse lokalen Hass befeuern können. Für jüdische Gemeinden in den Vereinigten Staaten bedeutet dies, dass Sicherheitsmaßnahmen gegen Bedrohungen stetig überprüft und verstärkt werden müssen, während die Justiz klar signalisiert, dass derartige Taten nicht toleriert werden.
Die Verurteilung von Riordan sendet eine wichtige Botschaft: Antisemitische Drohungen werden ernst genommen, und diejenigen, die Hass in Taten umsetzen, werden strafrechtlich verfolgt. Zugleich mahnt der Fall, dass die Gesellschaft wachsam bleiben muss, um antisemitischen Hass gar nicht erst auf die Straße kommen zu lassen.
Autor: Redaktion
Bild Quelle: Screenshot
Samstag, 16 August 2025