Antisemitischer Angriff in den USA: Biotech-Manager verliert Job nach Hassattacke auf trauernden VaterAntisemitischer Angriff in den USA: Biotech-Manager verliert Job nach Hassattacke auf trauernden Vater
Ein führender Wissenschaftler beschimpfte den Vater einer in Jerusalem ermordeten Grenzpolizistin. Nach massiver Empörung wurde er entlassen – ein Fall, der zeigt, wie tief Antisemitismus in den USA verwurzelt ist.
Es sind Szenen, die schockieren: Ein amerikanischer Spitzenforscher der Biotechnologiebranche, Mitbegründer der Firma AllaiHealth, verliert in diesen Tagen nicht nur seinen Posten – er verliert auch jede Glaubwürdigkeit. Der Grund: eine offen antisemitische Attacke auf seinen jüdischen Nachbarn in Atlanta, David Lubin, den Vater einer jungen israelischen Grenzpolizistin, die 2023 bei einem Terroranschlag in Jerusalem ermordet wurde.
In einem Video, das in sozialen Netzwerken die Runde machte, ist zu hören, wie Dr. Mark Buzik und seine Ehefrau Lubin beschimpfen. Sie nennen ihn wiederholt mit dem Schimpfwort „Kike“, einer widerwärtigen Beleidigung gegen Juden. Mehr noch: Sie verhöhnten den Tod seiner Tochter, der 20-jährigen Unteroffizierin Rose Ida Lubin, die in Uniform im Dienst Israels fiel. „Sie ist in den Krieg gezogen, um zu morden – sie hat bekommen, was sie verdient“, schreit die Frau des Wissenschaftlers. Buzik sekundiert: „Wie viele Palästinenser sterben dort jeden Tag?“
Für Lubin war dieser Vorfall kein Einzelfall. In einem Facebook-Beitrag berichtete er, dass seine Nachbarn bereits Monate zuvor ein Schild in ihrem Garten aufstellten, auf dem das Wort „Kike“ 21 Mal prangte. Als er versuchte, es zu entfernen, wurde er angebrüllt – auf offener Straße, vor aller Augen.
Die Firma AllaiHealth, ein junges, aufstrebendes Unternehmen im Biotech-Sektor, zog nun die Konsequenzen. „Wir sind tief beunruhigt über das Verhalten eines unserer leitenden Angestellten. Diese Haltung widerspricht unseren Werten und ist in keiner Weise akzeptabel“, erklärte der Vorstand. Buzik wurde fristlos entlassen. Dass er selbst zu den Gründern der Firma gehörte, spielte dabei keine Rolle mehr.
Der Fall offenbart nicht nur ein individuelles Fehlverhalten, sondern wirft ein grelles Licht auf die wachsende Verrohung im gesellschaftlichen Klima der USA. Antisemitismus tritt nicht nur in obskuren Internetforen oder in den Reihen radikaler Gruppen auf – er findet sich mitten in wohlhabenden Vororten, unter Akademikern, Unternehmern, Menschen, die in der Öffentlichkeit als gebildet und integriert gelten.
Für David Lubin, den trauernden Vater, ist die öffentliche Demütigung eine zweite Wunde. Seine Tochter wurde im November 2023 in Jerusalem von einem 16-jährigen palästinensischen Attentäter brutal niedergestochen. Sie erlag noch am selben Tag ihren Verletzungen. Nun muss er erleben, wie ihr Tod im Nachhinein verhöhnt wird – nicht von einem anonymen Troll, sondern von seinen direkten Nachbarn.
Die Reaktionen ließen nicht lange auf sich warten. Mitglieder der jüdischen Gemeinde in Atlanta stellten sich schützend vor Lubin. Sie kamen mit israelischen Fahnen, um Solidarität zu zeigen und ein sichtbares Zeichen gegen Hass zu setzen. Viele drückten ihm öffentlich ihre Unterstützung aus und betonten, dass eine Gesellschaft nicht schweigen dürfe, wenn Juden auf diese Weise attackiert und erniedrigt werden.
Dass Buzik seinen Posten verlor, mag ein wichtiges Signal sein. Doch die eigentliche Frage bleibt: Wie konnte es so weit kommen, dass gebildete Menschen in den USA, in einem Land, das sich Freiheit und Gleichheit auf die Fahnen schreibt, derart hemmungslos antisemitische Tiraden verbreiten? Der Vorfall zeigt: Antisemitismus ist kein Randphänomen – er sickert tief in die Mitte der Gesellschaft.
Autor: Redaktion
Bild Quelle: Screenshot X
Freitag, 22 August 2025