Antisemitischer Angriff in Montana – Jude am 7. Oktober von bekennendem Neonazi brutal attackiert

Antisemitischer Angriff in Montana – Jude am 7. Oktober von bekennendem Neonazi brutal attackiert


In der US-Stadt Missoula wurde ein jüdischer Mann am 7. Oktober von einem selbsternannten Nationalsozialisten angegriffen. Der Täter, ein 29-jähriger Obdachloser, bekannte sich zur Ideologie des sogenannten „Vierten Reichs“. Der Fall sorgt in der kleinen jüdischen Gemeinde Montanas für Entsetzen.

Antisemitischer Angriff in Montana – Jude am 7. Oktober von bekennendem Neonazi brutal attackiert

In Missoula im US-Bundesstaat Montana wurde am 7. Oktober ein jüdischer Mann von einem Mann angegriffen, der sich selbst als „Nazi“ bezeichnete. Laut Angaben der örtlichen Polizei begann der Vorfall mit einer beiläufigen Bemerkung über ein Davidstern-Tattoo auf dem Unterarm des Opfers – und endete mit einem gewaltsamen Übergriff.

Der Täter, Michael Cain (29), geriet zunächst in ein Streitgespräch mit dem Mann, als er dessen Tattoo sah und sich dabei offen zu den Lehren der NSDAP bekannte. Als das Opfer, das sich als Jude zu erkennen gab, Cain aufforderte, seine eigenen Nazi-Tätowierungen zu zeigen, trat und schlug Cain plötzlich auf ihn ein, während der Mann am Boden saß.

Angriff im Obdachlosenheim

Der Angriff ereignete sich im Poverello Center, einer Einrichtung für Obdachlose im Zentrum Missoulas. Die herbeigerufene Polizei konnte den Täter kurze Zeit später festnehmen, nachdem dieser vom Tatort geflohen war.

Während des Transports ins Gefängnis erklärte Cain laut Polizeibericht, er sei Mitglied des sogenannten „Vierten Reichs“ – einer Bezeichnung, die heutige Neonazis verwenden, um eine ideologische Fortsetzung des Dritten Reichs zu propagieren. Er habe den Mann nicht wegen seines Judentums angegriffen – fügte jedoch hinzu, er hätte es getan, wenn dieser „noch deutlicher seine Überzeugungen gezeigt hätte“.

Die Staatsanwaltschaft klagte Cain wegen „böswilliger Einschüchterung oder Belästigung aus Hassmotiven“ an – ein schweres Verbrechen nach dem Strafrecht des Bundesstaats Montana. Der Haftrichter setzte die Kaution auf 50.000 Dollar fest.

Kleine Gemeinde, große Wirkung

In Montana leben schätzungsweise 1.500 Jüdinnen und Juden – eine winzige Minderheit in einem Bundesstaat mit rund 1,1 Millionen Einwohnern. Laut der Anti-Defamation League (ADL) wurden dort im Jahr 2023 insgesamt 21 antisemitische Vorfälle registriert – relativ wenige, doch die Tendenz zeigt auch in ländlichen Regionen eine Zunahme offener Judenfeindlichkeit.

Die jüdische Gemeinde in Missoula reagierte mit Bestürzung. Gemeindemitglieder sprachen von einer „erschreckenden Erinnerung daran, dass antisemitischer Hass selbst in den entlegensten Teilen Amerikas nie ganz verschwunden ist“.

Wachsende Sorgen über rechtsextreme Netzwerke

Die Ermittler prüfen laut Medienberichten, ob Cain Teil eines rechtsextremen Netzwerks in den Rocky-Mountain-Staaten ist, das sich selbst als „4th Reich Movement“ bezeichnet. Solche Gruppen haben in den letzten Jahren zunehmend Zulauf über Online-Plattformen erhalten und verbreiten eine Mischung aus Neonazismus, Verschwörungserzählungen und Gewaltverherrlichung.

Der Angriff vom 7. Oktober fällt auf ein symbolträchtiges Datum – den zweiten Jahrestag des Massakers der Hamas in Israel. Ob der Täter den Tag bewusst wählte, ist unklar, doch Beobachter vermuten, dass die weltweite Radikalisierung durch antisemitische Narrative im Kontext des Nahostkonflikts auch in den USA ihren Nährboden findet.


Autor: Redaktion
Bild Quelle: By nklette, CC BY 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=52506002


Samstag, 11 Oktober 2025

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