Antisemitismus im Herzen Manhattans – israelischer Pädagoge brutal attackiert

Antisemitismus im Herzen Manhattans – israelischer Pädagoge brutal attackiert


Mitten in New York wird ein Israeli wegen seiner Kippa angegriffen und niedergeschlagen. Der Täter spuckt auf das Symbol jüdischen Glaubens – und flieht. Der Fall steht für einen gefährlichen Trend: Antisemitische Gewalt gegen Juden und Israelis in den USA nimmt drastisch zu.

Antisemitismus im Herzen Manhattans – israelischer Pädagoge brutal attackiert

Es geschah an einem gewöhnlichen Montagabend in Manhattan, mitten im Lichtmeer der 38th Street. Rami Glickstein, 58 Jahre alt, israelischer Pädagoge und Dozent der IDF, war auf dem Weg zu einem koscheren Restaurant, als ein Mann ihn anhielt, auf seine Kippa zeigte und fragte: „Erzähl mir von deiner Religion.“ Sekunden später war alles vorbei – und ein weiteres Glied in der Kette antisemitischer Übergriffe in den Vereinigten Staaten geschmiedet.

Als Glickstein nicht antwortete, riss der Unbekannte ihm die Kippa vom Kopf, warf sie zu Boden und spuckte darauf. Als der Israeli sich bückte, um das Symbol seines Glaubens wieder aufzuheben, schlug der Mann zu – ein Faustschlag ins Gesicht, brutal und gezielt. Glickstein taumelte, wurde von Passanten gestützt und schließlich ins Restaurant gebracht, bevor er ins Krankenhaus kam. Der Täter floh.

„Mein israelischer Stolz wurde verletzt“, sagte Glickstein später. „Ich konnte mich nicht wehren, und das schmerzt mich.“ Doch was ihn noch mehr schmerzt, ist die Erkenntnis, dass solche Taten längst keine Einzelfälle mehr sind.

Seit Beginn des Krieges am 7. Oktober 2023 haben sich antisemitische Übergriffe in New York vervielfacht. Die Stadt, die einst als sicherer Hafen jüdischen Lebens galt, wird zunehmend zum Schauplatz von Hass. Die Polizei spricht von einem besorgniserregenden Trend: Angriffe auf Juden, Rabbiner, israelische Touristen, orthodoxe Schüler – auf jeden, der sichtbar als Jude erkennbar ist.

Erst Anfang des Monats wurde Vincent Sumpter zu fünf Jahren Haft verurteilt, weil er 2024 in Crown Heights einen israelischen Jeschiwa-Studenten mit einem Messer angriff, während er „Free Palestine“ rief. Nur wenige Zentimeter trennten das Opfer vom Tod.

Im Juli verprügelte eine Gruppe Männer und Frauen Gäste eines koscheren Restaurants in Queens. Die Angreifer schrien „Wir werden alle Juden töten“ – zwei Menschen mussten ins Krankenhaus, eine Frau erlitt Rippenbrüche und Gehirnerschütterung.

Diese Taten sind keine zufälligen Ausbrüche, sondern Ausdruck eines Klimas, das sich radikalisiert hat. Zwischen linker Israel-Feindschaft, importiertem Nahost-Hass und sozialmedialer Hetze verschwimmen die Grenzen. In amerikanischen Universitäten werden israelische Studenten bedrängt, Synagogen mit Parolen beschmiert, und Kippaträger auf offener Straße attackiert.

New York – einst Symbol der Freiheit und kulturellen Vielfalt – erlebt, was Europa schon kennt: den Verlust von Sicherheit für Juden im öffentlichen Raum. Die Tatsache, dass selbst ein älterer Pädagoge, unbewaffnet und friedlich, mitten am Abend in Manhattan angegriffen werden kann, zeigt, wie tief der Hass reicht.

Rami Glickstein, ein Mann des Wissens und der Bildung, steht für das, was dieser Hass zerstören will: jüdisches Selbstbewusstsein, Sichtbarkeit, Zugehörigkeit. Sein Satz – „Mein israelischer Stolz wurde verletzt“ – ist mehr als persönliche Trauer. Es ist der Aufschrei eines Volkes, das in der Diaspora wieder erleben muss, dass seine bloße Existenz provoziert.

Während die amerikanische Politik den Antisemitismus zwar verurteilt, bleibt die gesellschaftliche Realität bitter. Worte reichen nicht mehr. Es braucht Schutz, Strafverfolgung – und den Mut, die ideologischen Wurzeln dieser Gewalt zu benennen, auch wenn sie unbequem sind.

Der Angriff auf Rami Glickstein ist ein Spiegel einer Welt, in der das Tragen einer Kippa zur Mutprobe geworden ist. Für viele Juden in den USA ist das kein Einzelfall, sondern Alltag. Und für Israel ein schmerzhaftes Signal: Selbst im freien Westen ist jüdisches Leben wieder Zielscheibe.


Autor: Redaktion
Bild Quelle: Screenshot X


Dienstag, 28 Oktober 2025

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