Ein Sieg für Mamdani – und ein bitterer Tag für Juden weltweit

Ein Sieg für Mamdani – und ein bitterer Tag für Juden weltweit


Zohran Mamdani ist neuer Bürgermeister von New York City. Ein Mann, der offen Israel boykottiert, die Intifada verherrlichte und Antisemitismus als „politische Meinung“ tarnt, hat die größte jüdische Metropole außerhalb Israels erobert. Das ist mehr als ein Wahlergebnis – es ist ein Warnsignal für die westliche Welt.

Ein Sieg für Mamdani – und ein bitterer Tag für Juden weltweit

Mamdani hat geschafft, was viele für unmöglich hielten: Er hat mit einem Programm der Spaltung und mit gezielter Provokation die Stadt an sich gezogen, die einst Symbol jüdischer Lebenskraft in der Diaspora war. In Borough Park, auf der Upper West Side, in den Synagogen von Queens – dort, wo jüdisches Leben seit Generationen selbstverständlich war, herrscht heute Fassungslosigkeit.

Er, der erklärte Unterstützer der BDS-Bewegung, der Boykott, Desinvestition und Sanktionen gegen den jüdischen Staat fordert, wird nun über eine Stadt regieren, in der mehr als 1,5 Millionen Juden leben. Er, der öffentlich von „Genozid in Gaza“ sprach und Israels Selbstverteidigung als „Kriegsverbrechen“ bezeichnete, wird nun bestimmen, wie New York über Israel spricht, denkt und reagiert.

Dieser Wahlsieg ist keine Randnotiz amerikanischer Innenpolitik – er ist ein globales Ereignis. Denn er beweist, dass Antisemitismus heute Wahlen gewinnen kann, wenn er modern, emotional und digital verpackt wird. Mamdani hat kein Parteiprogramm verkauft, sondern ein Gefühl: das der „Gerechtigkeit“ gegen eine angeblich übermächtige Minderheit. Seine Kampagne war ein Lehrbuch des postmodernen Populismus – mit arabischen Werbevideos, Identitätsslogans, „Sozialismus der Vielfalt“. Doch unter der Oberfläche dieser Rhetorik lag eine klare Ideologie: Israel als Symbol westlicher Schuld, Juden als Stellvertreter des „Systems“.

Der Schaden reicht über New York hinaus. Wenn der Bürgermeister der einflussreichsten Stadt der USA aus einem politischen Milieu stammt, das Israel als „Kolonialprojekt“ diffamiert, verschiebt sich die moralische Landkarte des Westens. Universitäten, Medien und Aktivistennetzwerke werden sich ermutigt fühlen, dieselben Narrative aggressiver zu vertreten. Und wo Israel zum Prügelknaben wird, dauert es nie lange, bis Juden weltweit die Folgen spüren – auf Schulhöfen, in Stadtvierteln, in Parlamenten.

Gleichzeitig zeigt dieser Wahlabend auch eine bittere Wahrheit: Die Verteidigung jüdischer Interessen ist kein automatischer Reflex mehr. Selbst in New York, wo jüdisches Leben tief verwurzelt ist, fehlte die gemeinsame Strategie. Während Mamdanis Unterstützer über Monate soziale Medien bespielten, Spenden sammelten und mit Emotionen warben, blieb die Gegenkampagne zersplittert, intellektuell und defensiv.

Doch Panik ist kein Plan. Mamdanis Sieg zwingt zu einer neuen Ehrlichkeit: Die Gefahr liegt nicht nur in ihm, sondern in einer Generation, die Antisemitismus nicht mehr erkennt, weil er sich als Menschenrecht tarnt. Wer künftig dagegen antritt, muss verstehen, dass es nicht reicht, Fakten zu wiederholen – man muss Emotionen gewinnen, ohne sich ihrer Manipulation zu bedienen.

Für Israel ist dieser Wahlausgang ein strategischer Weckruf. Die Beziehungen zu amerikanischen Städten und Bundesstaaten werden künftig noch stärker von ideologischen Strömungen geprägt sein. Jerusalem muss sich auf eine Zeit einstellen, in der selbst alte Verbündete ihre Haltung überdenken, um den Ton ihrer Wähler zu treffen.

Zohran Mamdanis Sieg ist daher mehr als ein lokales Drama. Er ist ein Symbol dafür, wie schnell sich moralische Gewissheiten auflösen können, wenn sie nicht verteidigt werden. New York, einst Leuchtturm jüdischen Lebens, wird zum Prüfraum westlicher Standfestigkeit. Die Frage ist, ob die Welt daraus lernt – oder erst dann reagiert, wenn Worte wieder zu Taten werden.


Autor: Bernd Geiger
Bild Quelle: By Bingjiefu He - Own work, CC BY-SA 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=166035777


Mittwoch, 05 November 2025

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