Terrorzelle in den USA: Sechs Islamisten planten Anschläge und „die Hinrichtung von 500 Juden“Terrorzelle in den USA: Sechs Islamisten planten Anschläge und „die Hinrichtung von 500 Juden“
Die US-Bundespolizei FBI hat eine IS-inspirierte Terrorzelle zerschlagen. Die jungen Männer planten Anschläge auf jüdische Gemeinden und homosexuelle Clubs – und wollten nach Syrien ausreisen, um sich dem Islamischen Staat anzuschließen. Einer von ihnen schrieb: „Ich hoffe, ein zweiter Holocaust passiert.“
Die amerikanischen Sicherheitsbehörden haben eine islamistische Terrorzelle aufgedeckt, deren Mitglieder nicht nur Anschläge auf US-Ziele, sondern auch einen Massenmord an Juden geplant hatten. Nach Angaben des FBI wurden sechs junge Männer in drei US-Bundesstaaten festgenommen, die eine vom „Islamischen Staat“ (IS) inspirierte Operation vorbereitet hatten.
Ziel der Gruppe war es, an Halloween Anschläge auf Schwulenbars in Dearborn, Michigan, zu verüben und anschließend in die Türkei und weiter nach Syrien zu reisen, um sich dort dem IS anzuschließen. Ermittler sprechen von einem „komplexen, mehrschichtigen Terrorplan“, der im letzten Moment vereitelt wurde.
Antisemitischer Hass als ideologische Triebkraft
Der wohl erschütterndste Teil der Ermittlungsakten betrifft den 20-jährigen Milo Sedarat, Sohn eines iranisch-amerikanischen Literaturprofessors in New York. In den fast 100 Seiten umfassenden Gerichtsdokumenten bekennt sich der junge Mann offen zu einem mörderischen Antisemitismus.
Sedarat nannte sich selbst „den größten Antisemiten in Amerika“ und schrieb in Chatnachrichten:
„Alle hassen jetzt die Juden … Ich hoffe, ein zweiter Holocaust passiert ihnen.“
Er phantasierte davon, „500 jüdische Männer in einer Reihe zu erschießen“ und deren Frauen als Sklavinnen zu nehmen. Auch habe er mehrfach geäußert, dass er bereit sei, „ins Gefängnis zu gehen, wenn er dafür einen Rabbiner töten könnte.“
Als er an einer israelischen Demonstration vorbeifuhr, soll er zu einem Freund gesagt haben:
„Ich fahre da jetzt rein und überrolle zehn Juden.“
Sedarat wurde schließlich in seinem Haus in Montclair, New Jersey, festgenommen.
Der Weg zum Terror: Ausreisepläne nach Syrien
Die Gruppe nutzte verschlüsselte Kommunikationskanäle, um Reisepläne über die Türkei nach Syrien zu koordinieren. Sie hatte bereits Schusswaffen und Munition gekauft und regelmäßig auf Schießständen trainiert.
Ein zweiter Verdächtiger, Tomas Kaan Jimenez-Guzel (19), wurde am Flughafen Newark festgenommen – mit einem Ticket nach Istanbul in der Tasche. Seine Mutter, Meral Guzel, ist ironischerweise eine hohe UN-Funktionärin, die das Programm „Women’s Entrepreneurship“ leitet.
An der Universität, an der Jimenez-Guzel Erstsemester war, reagierte der Präsident mit Bestürzung: „Zu keinem Zeitpunkt bestand eine Gefahr für die Universitätsgemeinschaft. Aber wir arbeiten vollständig mit den Behörden zusammen“, sagte Ali A. Houshmand, Präsident der Rowan University.
Weitere Mitglieder der Gruppe wurden identifiziert als Mohmed Ali (20), Majed Mahmoud (20) und Ayob Nasser (19). Sie stehen unter dem Verdacht, Waffen und Munition für terroristische Zwecke beschafft und weitergegeben zu haben.
In einer abgehörten Gruppensitzung sprachen sie offen über ihr Ziel, „dasselbe zu tun wie in Frankreich“ – eine Anspielung auf die Terroranschläge von Paris 2015, bei denen 130 Menschen starben.
Vom Internet zum Terrorismus
Nach Einschätzung von Ermittlern steht die Gruppe exemplarisch für eine neue Generation westlicher Dschihadisten, die in Onlineforen radikalisiert wird – ein Phänomen, das längst nicht mehr nur den Nahen Osten betrifft.
Die Männer stammen aus bürgerlichen Familien, einige studierten, andere hatten Jobs. Was sie einte, war eine Ideologie aus antisemitischem Hass, IS-Propaganda und Verschwörungsdenken, die sie über verschlüsselte Plattformen teilten.
Ein FBI-Beamter sagte in Washington: „Diese Männer lebten in einer Realität aus Hass und Gewaltfantasien. Sie wollten nicht nur Amerikaner töten, sondern vor allem Juden – in einem Land, das ihnen alle Freiheiten gab.“
Ein globales Problem – nicht nur in Europa
Der Fall zeigt, dass der Antisemitismus in islamistischen Milieus nicht an Grenzen haltmacht. Während in Europa jüdische Einrichtungen zunehmend unter Schutz stehen, entstehen auch in den USA neue Netzwerke, die sich religiös und ideologisch auf den „Islamischen Staat“ berufen.
Nach den Anschlägen vom 7. Oktober 2023 in Israel und der Welle antiisraelischer Propaganda weltweit beobachten US-Behörden eine deutliche Zunahme antisemitisch motivierter Bedrohungen. Laut FBI ist die Zahl entsprechender Fälle seit 2023 um über 200 Prozent gestiegen.
Was der Fall Sedarat zeigt, ist die gefährliche Verbindung von Antizionismus, Online-Radikalisierung und islamistischer Ideologie.
Ein Satz aus dem FBI-Bericht bleibt hängen: „Er sah den Mord an Juden nicht als Straftat, sondern als religiöse Pflicht.“
Autor: Redaktion
Bild Quelle: Symbolbild: By Alex Lozupone - Own work, CC BY 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=175637175
Montag, 10 November 2025