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ADL-Bericht: Großer Teil von Mamdanis Team in New York verharmlost Terror und bedroht Juden

ADL-Bericht: Großer Teil von Mamdanis Team in New York verharmlost Terror und bedroht Juden


Ein erheblicher Teil des Teams des designierten Bürgermeisters steht laut Antisemitismus-Experten Organisationen nahe, die Terror verharmlosen und Juden bedrohen.

ADL-Bericht: Großer Teil von Mamdanis Team in New York verharmlost Terror und bedroht Juden

Ein aktueller Bericht der Anti Defamation League zeichnet ein Bild, das weit über parteipolitische Auseinandersetzungen hinausgeht. Es geht um die Frage, wie sicher sich jüdisches Leben in der größten jüdischen Metropole außerhalb Israels künftig fühlen kann.

Nach Erkenntnissen der ADL sind rund 80 von etwa 400 Mitgliedern des Übergangsteams von Mamdani mit extrem antiisraelischen Netzwerken verbunden. Der Bericht spricht nicht von abstrakter Israelkritik, sondern von Akteuren, die Terror relativieren, antisemitische Narrative verbreiten und jüdische Menschen gezielt einschüchtern. Der Anteil von rund zwanzig Prozent ist aus Sicht der Organisation kein Randphänomen, sondern ein strukturelles Problem.

Mehrere der genannten Personen waren an aggressiven Demonstrationen beteiligt, wie sie New York seit dem 7. Oktober erlebt hat. Veranstaltungen, bei denen israelische Opfer verhöhnt, Hamas Verbrechen relativiert oder offen gerechtfertigt wurden. In einzelnen Fällen dokumentiert der Bericht Symbole und Parolen, die eindeutig aus der Bildsprache der Hamas stammen, darunter der rote umgekehrte Dreiecksmarker, der in Terrorvideos zur Markierung israelischer Ziele verwendet wird.

Besonders brisant ist dabei, dass diese Personen nicht als externe Aktivisten auftreten, sondern Teil offizieller Beratungsgremien sind. Ausschüsse zu Bildung, Jugend, Arbeitsrecht oder Gemeinwesen bilden die inhaltliche Grundlage für künftige Entscheidungen des Rathauses. Genau hier setzt die Sorge der jüdischen Gemeinschaft an. Wer die Beratung prägt, prägt am Ende auch die politische Richtung.

Der Bericht nennt mehrere konkrete Fälle. Mitarbeiter, die Überlebende des 7. Oktober indirekt der Lüge bezichtigten. Personen, die Vergewaltigungen und Entführungen als Propaganda abtaten. Andere wiederum rechtfertigten Gewalt gegen Israelis mit dem Argument angeblicher Besatzung. In der Summe entsteht ein Muster, das weit über Meinungsfreiheit hinausgeht.

Die Anti Defamation League spricht von einem Klima, in dem antisemitische Grenzüberschreitungen nicht nur geduldet, sondern systematisch normalisiert werden. In einer Stadt, in der antisemitische Übergriffe seit Jahren zunehmen, ist das ein politisches Warnsignal.

Zohran Mamdani selbst weist die Vorwürfe zurück. Er betont, er habe Antisemitismus stets verurteilt und setze sich für die Sicherheit jüdischer New Yorker ein. Gleichzeitig wirft er der ADL vor, Kritik an der israelischen Regierung mit Judenhass gleichzusetzen. Diese Verteidigung folgt einem bekannten Muster. Doch genau diese Argumentation stößt bei vielen jüdischen Organisationen auf scharfe Ablehnung.

Denn der Kern der Kritik richtet sich nicht gegen legitime politische Debatten über Israels Regierung, sondern gegen die systematische Delegitimierung jüdischer Selbstbestimmung. Wenn das Existenzrecht Israels infrage gestellt wird, wenn Terror als Widerstand verklärt wird und wenn jüdische Symbole in der Diaspora zum Angriffsziel werden, endet jede seriöse Kritik.

Besonders schwer wiegt, dass diese Debatte nicht isoliert steht. Erst vor wenigen Tagen trat Mamdanis Personalchefin nach der Veröffentlichung antisemitischer Beiträge aus der Vergangenheit zurück. Für viele Beobachter verdichten sich die Hinweise, dass es erhebliche Defizite bei der Auswahl und Prüfung des Personals gibt.

Die jüdische Gemeinschaft in New York reagiert mit wachsender Besorgnis. Rabbiner, Gemeindevertreter und Sicherheitsorganisationen warnen davor, die Entwicklungen zu verharmlosen. New York ist nicht irgendeine Stadt. Sie ist kulturelles, politisches und symbolisches Zentrum jüdischen Lebens in den Vereinigten Staaten. Signale aus dem Rathaus haben Wirkung weit über die Stadtgrenzen hinaus.

Auch national wird der Fall aufmerksam verfolgt. Die Vereinigten Staaten stehen vor der Herausforderung, Antisemitismus klar zu benennen, unabhängig davon, ob er von rechts oder von links kommt. Gerade progressive Milieus tun sich damit zunehmend schwer. Der Bericht der ADL legt diesen inneren Widerspruch offen.

Ob Mamdani den Konflikt entschärfen kann, wird sich rasch zeigen. Worte allein werden nicht reichen. Entscheidend wird sein, ob er bereit ist, personelle Konsequenzen zu ziehen, klare Grenzen zu setzen und unmissverständlich zu erklären, dass Terrorverharmlosung und Judenhass in seinem Umfeld keinen Platz haben.

Für viele jüdische New Yorker ist diese Debatte längst keine abstrakte. Sie betrifft ihre Sicherheit, ihre Sichtbarkeit und ihr Vertrauen in die politischen Institutionen ihrer Stadt. Der Bericht ist deshalb mehr als eine Momentaufnahme. Er ist ein Testfall dafür, wie ernst es die politische Führung mit dem Schutz jüdischen Lebens meint.


Autor: Redaktion
Bild Quelle: By Bingjiefu He - Own work, CC BY-SA 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=166035777


Donnerstag, 25 Dezember 2025

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