Raw Frand zu : Parschat Matot: Eine verletzende Herabstufung

Raw Frand zu : Parschat Matot:

Eine verletzende Herabstufung


An diesem Shabbat lesen wir die Parascha Matot aus der Torah. Raw Frand erläutert Aspekte dieser Parascha und ihrer Bedeutung. Heute lesen Sie den ersten Kommentar.

Eine verletzende Herabstufung

"Sie erschlugen die Könige von Midjan auf ihren Gefallenen: Ewi, Rekem, Zur, Chur und Rewa, die fünf Könige von Midjan; und Bil’am, den Sohn von Be‘or töteten sie mit dem Schwert." (31: 8)

In der Erzählung der Torah vom Sieg des Klal Jisrael über die Armeen von Midjan, lesen wir einen Namen, den wir nur vage kennen: Zur.

Zurs erster Auftritt in der Torah war am Ende von Parschat Balak, als Vater von Kosbi, der Frau, mit welcher Simri in der Öffentlichkeit gesündigt hatte.

Der Midrasch Tanchuma sagt uns, dass Zur der grösste der fünf Könige von Midjan war, doch er wurde herabgesetzt und wird in der Aufzählung der Torah erst an dritter Stelle erwähnt, da er bereitwillig seine Tochter geschickt hatte, um eine abscheuliche, unsittliche Tat in der Öffentlichkeit zu begehen.

Dieser Midrasch ist verwunderlich: Was kümmert dies Zur? Stört es ihn tatsächlich, wenn die Torah die Könige von Midjan aufzählt und ihn dabei erst an dritter Stelle erwähnt?

Eine ähnliche Frage stellt sich, wenn wir einen Midrasch in Parschat Chaje Sara lesen. In einem der Pesukim, die Awrahams

Kauf der Me´arat HaMachpela (Höhle zu Machpela) beschreibt, wird Efrons Name ohne den Buchstaben „Waw“ geschrieben. Der Midrasch teilt uns mit, dass Efron dieses Waw wegen seines dubiosen Handels um die Me´arat HaMachpela verlor.

Wieder wundern wir uns: Stört dies Efron? Wenn wir die Parscha lesen, so ist es offensichtlich, dass Efron ein besonders gieriger Mann war, der sich viel mehr um die Geldsumme sorgte, die er von Awraham Awinu herausholen konnte, als um die Anzahl Buchstaben seines Namens, womit er in der Torah verewigt sein wird.

Die Wahrheit ist, dass diese Fragen von einer falschen Vorstellung ausgehen, von welcher wir alle bis zu einem gewissen Grad nicht gefeit sind.

So lange wir hier in Olam Hase sind, in dieser körperlichen Welt, scheint uns diese die wirkliche, während Olam Haba (die kommende Welt) so weit von uns entfernt scheint, dass wir die körperliche Welt als Realität anschauen und die geistige Welt als irgendwie fantastisch.

In der materiellen Welt kann man sogar die grösste Beleidigung einfach ignorieren oder wegschieben. Im Olam Haba aber, werden all diese falschen Vorstellungen über die "Echte Welt" aufgedeckt. Jeder einzelne Mensch, sogar jemand, der in dieser Welt keine geistigen Werte besass, realisiert plötzlich, dass nun nur noch das Geistige von Bedeutung ist. Die Torah, der Ursprung alles Geistigen, ist die einzige Instanz, welche die Seelen im Himmel interessiert.

So lange sie hier auf der Erde waren, hätten Zur und Efron nur gelacht, wäre ihnen gesagt worden, dass sie als Strafe geringschätzig in der Torah erwähnt würden.

Wenn sie nun aber hinunterschauen – oder hinauf, wie es in ihrem Fall sein könnte – von den ihnen zustehenden Platz in der kommenden Welt, leiden Zur und Efron ausserordentliche Schmerzen wegen ihrer verletzenden Herabsetzung.

 

(c) Project Genesis und Verein Lema´an Achai / Jüfo-Zentrumunlearn@torah.org, sowie http ; //www.torah.org


Autor: Raw Frand
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Freitag, 02 August 2019

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