Mit FFF in die Ökodiktatur

Mit FFF in die Ökodiktatur


Fridays for Future macht fassungslos. Als Studentin der Geschichte habe ich mich gefragt, wie hysterische Massenbewegungen, wie die der Flagellanten oder der Hexenverfolgung entstehen können und mich damit beruhigt, dass dies in Zeiten der Aufklärung und der wissenschaftlichen Vernunft nicht mehr passieren könnte.

Mit FFF in die Ökodiktatur

Von Vera Lengsfeld

Als Mao in der Kulturrevolution Anfang der 70er Jahre des letzten Jahrhunderts Schüler und Studenten so gegen ihre Lehrer und Eltern aufhetzte, dass es Millionen Tote gab, schrieb ich das der totalitaristischen Ideologie und dem entsprechenden Druck zu.

Nun müssen wir erleben, dass totalitärer Druck von unten entstehen kann.

Die Fridays-for-Future-Bewegung hat die Emotionen zur Hysterie hochgepeitscht. Es entstand eine massenpsychologische Druckwelle, die jeden Widerstand niederwalzt. Es erinnert an den Film »Die Welle«, in der die Schüler in eine geradezu faschistoide Zwangsgemeinschaft gedrängt wurden, der niemand entkommen konnte.

Auch heute hat jeder Schüler ein Problem, der nicht Schule schwänzen und demonstrieren will. Lehrer, Journalisten, Kulturschaffende und vor allem Politiker haben sich der Bewegung angeschlossen. Beim vorläufigen absurden Höhepunkt, der Wutrede Greta Thunbergs vor der Klimakonferenz in New York, war das Gruseligste, dass der Hassausbruch der 16-jährigen von den Konferenzteilnehmern und den meisten Medien bejubelt wurde. Bei den Politikern, die sich mit Greta ablichten ließen, ob Barack Obama oder Angela Merkel, fragte man sich, wer hier wen empfing. Auf dem Foto wirkte Merkel wie die Schülerin, die sich demütig vorbeugt, während sich Greta entspannt zurücklehnt.

Dabei ist die von ihrem skrupellosen Vater und seinen Hintermännern aufgebaute Klima-Ikone nur so erfolgreich geworden, weil Greta Thunberg und ihre Mitstreiter Marionetten in einem großen Theater sind, bei dem die Fäden von der Politik gezogen werden. Das ist die einzige Erklärung dafür, warum Greta so schnell und so prominent beim Weltwirtschaftsforum, bei der EU oder bei der UNO eingeladen wurde. Aber schon jetzt ist sichtbar, dass die Politik von den Geistern, die sie rief, nicht mehr losgelassen wird. Die Forderungen von FFF sind völlig absurd und fern von jeder Realität, aber die erzeugte Massenhysterie so groß, dass man nun nicht weiß, wie man wieder Sachlichkeit in die Debatte bringen kann.

Die verwöhnte westliche Jugend, die mit dem Auto zur Schule und danach zu ihren Freizeitaktivitäten gefahren wird, die um die Welt jettet und Vielflieger wie Luisa Neubauer zu ihren Sprechern erkoren hat, ist völlig ahnungslos. Davon zeugen schon die Einwegbecher und Fastfood-Verpackungen, die massenhaft an den Demonstrationsorten zurückgelassen werden.

Greta, die behütete Tochter wohlhabender, privilegierter Eltern beklagt die angebliche Zerstörung ihrer Kindheit und ihrer Träume, ohne einen Gedanken daran zu verschwenden, dass die Rohstoffe für Batterien der Elektrofahrzeuge von Kindern unter sklavenartigen Bedingungen aus der Erde geholt werden müssen. Das Symbol dieser ignoranten Jugend sind die Elektroroller, mir denen sie neuerdings die Fußwege in den Städten unsicher machen, statt zu laufen. Wir, die Alten zerstören ihre Zukunft? Nein, das tun sie selbst.

Entwürfe für eine kommunistische Ökodiktatur gibt es reichlich. In Deutschland waren es Rudolf Bahro und Wolfgang Harich, die in ihren Büchern dargelegt haben, wie man über das Umweltthema zum richtigen Kommunismus kommt. Nun wird zur Tat geschritten.

Durch Fridays for Future hat sich den Linksradikalen ein völlig neues Betätigungsfeld eröffnet. Sie fühlen sich jetzt berechtigt, Anschläge auf die Mobilität der Bürger zu verüben. Die harmlosere Variante sind Straßensperrungen, an denen SUVs angehalten werden und von den Fahrern Rechenschaft gefordert wird, warum sie es wagen, einen solchen Klimakiller zu fahren. Die Aktion hat den Nachteil, dass immer wieder grüne Klimaschützer ins Visier geraten, denn in Berlin fahren die rot-grünen Besserverdiener gern mit einem bequemen und sicheren Auto ihren Nachwuchs zur Schule oder in den Kindergarten. Dabei müssen oft größere Strecken zurückgelegt werden, denn in Kreuzberg, wo man wohnt, möchte man seinen Kindern nicht die allzu bunten Schulen zumuten, wo kaum noch deutsch gesprochen wird.

Den radikalen Klimaschützern ist das Klima ganz egal. Es bietet ihnen den Vorwand, endlich das verhasste System zu stürzen, indem sie wirkungsvoll Sand ins Getriebe streuen. Kürzlich mussten die Fahrgäste der Berliner S-Bahnlinie 3 auf dem Weg zur Arbeit stundenlange Verzögerungen hinnehmen. Eine Gruppe namens “Vulkangruppe OK“ hatte einen Brandanschlag auf die S-Bahn verübt. Im Bekennerschreiben, das auf einer verbotenen, aber munter weiter betriebenen linksradikalen Internetseite veröffentlicht wurde, hieß es: „Menschen, die nicht pünktlich zur Arbeit, zur Schule, zur Universität kommen, verursachen einen wirtschaftlichen Schaden. Deshalb haben wir heute sowohl arbeitende Pendler_innen auf dem Weg zur Arbeit ausgebremst als auch den Reiseverkehr zum Flughafen gezielt angegriffen“.

Diese linksradikale Gruppe hat schon mehrere ähnliche Anschläge verübt, ohne dass es der Berliner Polizei gelungen wäre, Mitglieder dieser Gruppe aufzuspüren und dingfest zu machen. Wahrscheinlich ist sie mit dem Kampf gegen Rechts so ausgelastet, dass sie sich kaum um etwas anderes kümmern kann. Zwar sind vergleichbare Anschläge von Rechtsradikalen nicht bekannt, aber die politischen Prioritäten stehen felsenfest. Als die Grünen gegründet wurden, waren sie bald von Mitgliedern kommunistischer Splittergruppen unterwandert. Das wiederholt sich jetzt bei den Klimaschützern. Wie die Sache ausgehen kann, dafür liefert Maos China ein historisches Beispiel.

 

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Vera Lengsfeld, Publizistin, war eine der prominentesten Vertreterinnen der demokratischen Bürgerrechtsbewegung gegen die "DDR"-Diktatur, sie gehörte 15 Jahre dem Deutschen Bundestag als Abgeordnete der CDU an. Sie publiziert u.a. in der Achse des Guten und in der Jüdischen Rundschau.


Autor: Vera Lengsfeld
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Freitag, 04 Oktober 2019