WJC, sagt diese törichte Preisverleihung ab

WJC, sagt diese törichte Preisverleihung ab


Der World Jewish Congress (Jüdischer Weltkongress) sollte den prestigeträchtigen Preis nicht der deutschen Kanzlerin verleihen, die trotz verbaler Verurteilung des Antisemitismus dazu beigetragen hat die Welt für Juden gefährlicher zu machen

WJC, sagt diese törichte Preisverleihung ab

Von Isi Leibler, Israel haYom

Der World Jewish Congress behauptet die jüdischen Gemeinschaften weltweit zu vertreten. Obwohl sein Präsident (und Hauptfinanzier) Ronald Lauder manchmal die Freiheit empfindet Staatsführung zu Themen mit Bezug zu Israel zu ignorieren, hat der WJC erfolgreich Ströme positiver Äußerungen zu jüdischen Fragen veröffentlicht, die die Medien regelmäßig wiedergeben.

Nächste Woche, am 28. Oktober, wird der Vorstand sich in München treffen und alle Kongressmitglieder einladen daran teilzunehmen. Das Highlight des Treffens, das weithin beworben wurde, ist die Verleihung des Theodor-Herzl-Preises an die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel.

Dieser Preis wurde verliehen, um Einzelpersonen zu ehren, die „daran arbeiten Herzls Ideals für ein sicherere, tolerantere Welt für das jüdische Volk zu unterstützen“. Frühere Preisträger sind u.a. der israelische Präsident Shimon Peres, Elie und Marion Wiesel und – posthum – der ehemalige US-Präsident Ronald Reagan sowie der deutsche Journalist und Verleger Axel Springer.

Als sie 2005 erstmals gewählt wurde, verurteilte Merkel Antisemitismus nicht nur, sondern behauptete auch, es sei Deutschlands Auftrag in Sühne für den Holocaust Israels Sicherheit zu gewährleisten und Judenhass auf allen Ebenen auszumerzen. Sie brachte wiederholt tiefer Scham angesichts Deutschlands Nazi-Vergangenheit und den Bemühungen das europäische Judentum auszulöschen zum Ausdruck.

Leider hat sie sich in den letzten Jahren von dieser Politik entfernt. Sie verurteilt Antisemitismus weiterhin mit Worten, aber in der Praxis ist ihre Regierung dazu übergegangen das Gegenteil zu tun. Faktisch hat sie auf nicht geringe Weise dazu beigetragen Deutschland und die Welt für Juden gefährlicher zu machen.

  • Merkel hat die Zuwanderung von mehr als einer Million Menschen aus dem Nahen osten zugelassen, darunter zahlreiche Jihadisten, die ihren judenfeindlichen Hass mit importiert haben und an zahlreichen antisemitischen Vorfällen beteiligt gewesen sind. Das von den meisten der 120.000 Juden Deutschlands geteilte Gefühl lautet: Der Antisemitismus hat im Verlauf der letzten Jahre dramatisch zugenommen. Die deutsche Regierung spielt die antisemitische Motivation der Verbrechen allerdings herunter, tut sie als Akt individuellen, antisozialen Verhaltens ab. Merkel erklärt weiter, dass der Großteil des Antisemitismus in Deutschland von rechtsextremen Quellen oder von Personen ausgeht, die unter mentalen Behinderungen leiden – was offenkundig falsch ist.
  • Zusätzlich zur Unterstützung des Atomdeals mit dem Iran hat Merkels Regierung es abgelehnt die wiederholten Drohungen des Iran das „Krebsgeschwür“ Israel zu vernichten; sie tut diese wiederholten Drohungen als Gerede ab. Sie hat es ebenfalls abgelehnt die Hisbollah zur Terrororganisation zu erklären und ermöglicht Märsche durch Deutschland, auf denen Israels Vernichtung gefordert wird. Im Februar schickte Deutschlands Präsident Frank-Walter Steinmeier Teheran eine Gratulationsbotschaft, in der er den 40. Jahrestag der Islamischen Revolution pries. Das Außenministerium nahm an einem Fest der iranischen Botschaft zur Feier des Jahrestages teil. Die deutsche Regierung hat auch in vorderster Reihe derer gestanden, die die US-Sanktionen gegen das Regime in Teheran umgehen wollen.
  • Deutschland hat die Anerkennung Jerusalems als Israels Hauptstadt durch US-Präsident Donald Trump verurteilt und osteuropäische Länder unter Druck gesetzt, damit diese ihre Botschaften nicht zu verlegen.
  • Trotz wiederholter Proteste aus Israel liefert Merkels Regierung weiterhin Millionen Dollar an Organisationen, die die Bewegung Boykott, De-Investition und Sanktionen fördern, die als antisemitisch anerkannt ist – eine Politik, die ausschließlich gegenüber Israel angewandt wird.
  • Deutschlands Abstimmungsbilanz zu Themen mit Israel-Bezug bei den Vereinten Nationen gehört zu den schlimmsten der scheinheiligen europäischen Staaten, die diese übersteigert einseitig antiisraelischen Resolutionen entweder unterstützen oder sich enthalten. Deutschland setzt Israel Abriss der Häuser von Terroristen mit Raketenangriffen der Hamas gleich. Man könnte von Deutschland angesichts seiner wiederholten Zusicherungen sicherzustellen, dass die aus dem Holocaust gelernten Lektionen umgesetzt werden, das Gegenteil erwartet haben.

Dass der den WJC eine solch prestigeträchtige Auszeichnung jetzt an Merkel vergibt, ist nicht nur überraschend, sondern widerlich. Das entehrt jüdische Würde und sollte gestrichen werden. Führende Mitglieder der deutschen jüdischen Gemeinschaft haben den WJC dafür verurteilt ihr den Preis zu verleihen. Dr. Rafael Korenzecher, ein deutscher jüdischer Leiter und Verleger, stellte sarkastisch fest, dass Merkel einen Herzl-Preis dafür verdient für Aliyah nach Israel zu fördern und „dank ihrer derzeitigen Politik wird Deutschland judenrein werden“.

Merkel auf diese Weise zu ehren führt die jüdische Führung zum Gespött und vermittelt die Botschaft, dass die Juden nicht feindselig reagieren oder protestieren werden, egal wie abstoßend ihre Regierung handelt.

Angesichts des Stroms an Einsprüchen wird Lauder vermutlich versuchen die Kritik zu überstehen, indem er Hoffnung auf eine bessere Zukunft ausdrückt. Das reicht aber nicht. Solange Merkel nicht formell eine Veränderung der gegenüber Israel negativen Politik Deutschlands ankündigt, sollte er die Auszeichnung streichen.

Er kann Merkel informieren, dass er das aufgrund von Druck tut,, der von Juden aus aller Welt auf ihn ausgeübt wird.

Damit würde er Merkel eine angemessene Botschaft übermitteln. ER würde auch einen Standard für jüdische Gemeinden weltweit setzen, sie ermutigen zu protestieren, wenn ihre Regierungen unmoralische Politik gegenüber Juden oder Israel betreiben. Würde er auf diese Weise handeln, würde er WJC als globale jüdische Führungsorganisation seinen Namen verdienen.

 

Übersetzt von Heplev


Autor: Heplev
Bild Quelle: Olaf Kosinsky [CC BY-SA 3.0 de (https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/de/deed.en)]


Sonntag, 27 Oktober 2019