`Deutsche Entwicklungshilfe ist eine Katastrophe´

`Deutsche Entwicklungshilfe ist eine Katastrophe´


Kolonialismus-Experte Bruce Gilley zum deutschen Engagement in Afrika einst und jetzt

`Deutsche Entwicklungshilfe ist eine Katastrophe´

Am 11. Dezember sprach der Kolonialismus-Experte Bruce Gilley von der Portland University im Deutschen Bundestag im Fraktionssaal der AfD und erklärte »Warum Deutschland sich nicht für die Kolonialzeit entschuldigen muss«. Namhafte Vertreter der Mainstream-Medien erschienen, hatten aber kein Interesse an einem Interview. 

Gilley sprach auf Einladung der AfD-Abgeordneten Markus Frohnmaier (Entwicklungspolitischer Sprecher) und Petr Bystron (Obmann im Auswärtigen Ausschuss). Die ›Frankfurter Allgemeine Zeitung‹ hatte im Vorfeld schon unter dem Titel »Danke für die Unterdrückung« über die Veranstaltung berichtet, dabei aber eine ganz Reihe sachliche und journalistische Fehler begangen, wie der Deutschland Kurier berichtete. Reporter Oliver Georgi hatte auch kein Interesse, den von ihm verunglimpften Prof. Gilley zu treffen, trotz Einladung durch die AfD. Eine Handvoll Demonstranten protestierte Mittwoch vor dem Bundestag unter dem Hashtag #decolonize_bundestag.

Am Mittwoch legte Sven Felix Kellerhoff in der ›Welt‹ nach und interviewte – wie die ›FAZ‹ – den linken deutschen Antikolonialismus-Papst Jürgen Zimmerer der Universität Hamburg. Leider hatte auch die ›Welt‹ trotz mehrmaliger Anfrage der AfD kein Interesse, den derart attackierten Prof. Gilley zu interviewen. Im Artikel sprach die ›Welt‹ von der »Versklavung von Millionen Menschen«, ohne weitere Beweise zu liefern. »Wenn die ›Welt‹ dafür Beweise hat, dass Deutschland in Afrika Millionen Menschen versklavt hat, dann will ich sie sehen, denn das wird eine wissenschaftliche Sensation«, spottete Gilley gegenüber dem Deutschland Kurier. »Sie müssten aber erklären, wie das möglich war, denn in ganz Deutsch-Ostafrika waren etwa 415 Kolonialbeamte für etwa 8 Millionen Einwohner zuständig. In Togoland waren es etwa 200 deutsche Kolonialbeamte. Sie müssen also wirklich außergewöhnliche Unterdrückungsmechanismen gehabt haben, um Millionen Menschen zu versklaven.«

Frauen und Kinder genossen in deutschen Kolonialgebieten außergewöhnlichen Schutz

Gilley wies darauf hin, dass alle Fakten und Beweise gegen die marxistische Auslegung der Kolonialgeschichte sprechen, die jetzt vorherrsche. »Die Menschen sind freiwillig in die deutschen Kolonialzentren gezogen, weil sie dort Aussicht auf ein besseres Leben hatten. Diese Wanderungsbewegung ist sehr eindeutig und setzt fast sofort mit der Ankunft der Deutschen z. B. in Ostafrika ein. Vor allem Frauen genossen mit ihren Kindern einen Schutz in den deutschen Kolonialgebieten, den sie nirgends sonst erhalten konnten.«

Einheimische haben im Ersten Weltkrieg freiwillig für Deutschland gekämpft

Gilley sei erst durch seine Recherchen zu einem anderen Thema auf die Frage des deutschen Kolonialismus gestoßen: »Die Einheimischen haben im Ersten Weltkrieg freiwillig für Deutschland gekämpft, obwohl sie teilweise monatelang nicht bezahlt wurden und ganz leicht hätten weglaufen können. In Ostafrika ging der Krieg 1918 noch eine Woche nach dem Waffenstillstand weiter, weil die Askari nicht aufgeben wollten. Ich war bei meiner Recherche zu einer Biografie des englischen Kolonialverwalters Sir Alan Burns darauf gestoßen, und habe mich gewundert, warum die Deutschen in Afrika so beliebt waren«, so Gilley. Er sei also durch eine unerwartete Entdeckung erst auf das Thema gestoßen, nicht wie die meisten linken Kolonialhistoriker mit einem vorgefassten Schluss an die Materie gegangen. Deshalb sei es ihm möglich gewesen, das Thema objektiv und unvoreingenommen zu sehen, so Gilley.

Verbrechen waren die Ausnahme

Gilley räumte ein, dass es durchaus Verbrechen unter den Deutschen gegeben habe, wie der Feldzug gegen die Herero und Nama in Namibia. Diese seien aber die Ausnahme und nicht die Regel gewesen, und hätten Untersuchungen und Verurteilungen bis nach Berlin im Reichstag nach sich gezogen. »Der Feldzug gegen die Herero war ein Kriegsverbrechen, ganz klar. Aber hier von einem Völkermord zu sprechen wäre völlig falsch, denn er war weder staatlich gewollt noch systematisch organisiert, noch zielte er auf die Auslöschung eines ganzen Volkes, sondern nur auf die Beendigung des Aufstandes. Der nächste Gouverneur, der nach General von Trotha nach Südwestafrika entsandt wurde, änderte diese Politik und führte eines der größten Entwicklungsprogramme ein, die Afrika je gesehen hat. Wenn Vertreter der heutigen Herero also immer noch Entschädigungen fordern, so ist das Erpressung, sonst nichts«, so Gilley.

Gilley: »Freier Handel statt Entwicklungshilfe!«

Die deutsche Entwicklungshilfe sei eine »Katastrophe«, denn sie sei auf einem »Schuldkult« aufgebaut und würde die Menschen in der Abhängigkeit belassen, so Gilley. »Das ist der eigentliche Rassismus, der Rassismus der geringen Erwartungen. Was diese Länder brauchen ist Marktwirtschaft, freier Handel, Bildung und Demokratie. Deutschland hat seit dem Zweiten Weltkrieg eine Billion Dollar in die Entwicklungshilfe gesteckt, ohne nennenswerte Ergebnisse.«

In der Fragerunde suggerierte Journalist Alan Posener von der ›Welt‹, die AfD sei eine »identitäre« Partei und stehe dem liberalen Ideal entgegen, das Gilley in Bezug auf die Kolonialzeit hochhalte: »Haben Sie gespürt, wie die Temperatur in diesem Raum um ein, zwei Grad abkühlte, als sie von der Ausbreitung der liberalen Demokratie sprachen?«, fragte Posener mit Blick auf die AfD-Fraktion. Gilley schien jedoch keine solche Abkühlung verspürt zu haben: »Im Gegenteil, meine Freunde von der AfD scheinen mir die Einzigen zu sein, die für die Meinungsfreiheit und einen regen Gedankenaustausch stehen. Die anderen wollten ja nur über mich reden, aber nicht mit mir.«

Der AfD-Mitarbeiter Achille Demagbo aus Benin dankte Gilley für seinen Vortrag: »Alle Menschen in Afrika wissen, dass das wahr ist, was sie sagen. Deutschland hat in Afrika sehr viel Gutes getan. Deshalb möchte ich Ihnen für Ihre ehrlichen Wort danken.«

 

Erstveröffentlicht im Deutschland Kurier - Zweitveröffentlichung mit freundlicher Genehmigung / Foto: Kolonialismus-Experte Bruce Gilley (Mitte) mit den AfD-Bundestagsabgeordneten Petr Bystron (li.) und Markus Frohnmaier


Autor: Collin McMahon
Bild Quelle:


Freitag, 13 Dezember 2019