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Die Schande der Bundesregierung: 1.500 Tote im Iran

Die Schande der Bundesregierung: 1.500 Tote im Iran


Mindestens 1.500 Demonstranten sind im November im Iran getötet worden, wie mehrere Quellen belegen.

Die Schande der Bundesregierung: 1.500 Tote im Iran

Die Bundesregierung hält immer noch an der Zusammenarbeit mit dem mörderischen Mullah-Regime fest und schleust Millionen Euros nach Teheran.

Etwa 1.500 Menschen sind in den zwei Wochen der Proteste getötet worden, wie drei iranische Beamte gegenüber ›Reuters‹ bestätigten. Dieselbe Zahl nannte Iran Human Rights Monitor und veröffentlichte die Namen von 520 Opfern. Es ist damit das schlimmste Verbrechen des iranischen Islamisten-Regimes, weitaus größer als die »Grüne Revolution« 2009, bei der etwa 72 Menschen getötet wurden.

Das Iranische Nationale Widerstand-Komitee sprach bereits am 15.12. von etwa 1.500 Toten, darunter 400 in Teheran, 320 in der Provinz Kermanschah, 270 in Fars, 240 in Chuzestan, 120 in Isfahan, und 100 in Alborz. Unter den Toten sollen 400 Frauen und 17 Jugendliche sein. Mindestens 7.000 Menschen sollen verhaftet worden sein.

Die drei Beamten schilderten ›Reuters‹ ein Treffen beim »Obersten Führer« des Irans, Ali Chamene’i, am 17.11., als die Proteste Teheran erreichten und die Demonstranten Bilder von Chamene’i verbrannten und die Rückkehr des Sohnes des Schahs Reza Pahlavi und ein Ende des islamischen Regimes forderten. Chamene’i traf sich mit Präsident Hassan Rohani, Ministern und Sicherheitsberatern und verlangte ein hartes Durchgreifen: »Die ›Islamische Republik‹ ist in Gefahr«, soll Chamene’i wütend gesagt haben. »Tun Sie alles, um das zu beenden. Das ist ein Befehl.«

Am 18.11. begann die Polizei dann, wahllos auf Demonstranten zu schießen. Die Mutter des 16-jährigen Amir Hossein berichtete ›Reuters‹, wie sie ihren blutüberströmten Sohn im Arm hielt, als er am 19.11. in einer westiranischen Stadt erschossen wurde. »Die Menschen riefen: Er wurde erschossen! Ich rannte auf die Menge zu und sah meinen Sohn. Sie hatten ihm den halben Kopf weggeschossen. Ich hatte ihm noch gesagt, dass er nicht auf die Demo gehen soll. Aber er wollte unbedingt.«

Der ›Daily Telegraph‹ berichtete, das jüngste Opfer des islamischen Terrorregimes sei die 14-jährige Nikta Esfandani, der am 16.11. in Teheran in den Kopf geschossen wurde. »Ihre Freunde sagten, sie liebte Musik und war in der Schultheatergruppe«, berichtete die Aktivistin Masih Alinejad dem ›Telegraph‹. Da Esfandani so jung war, verzichteten die Behörden auf das sogenannte Patronengeld – horrende Summen, die Familien sonst zahlen müssen, um die Leichen ihrer Angehörigen wiederzubekommen.

Die Bundesregierung schweigt bisher zu den Horror-Berichten aus dem Iran. Am 21.11. schrieb das Auswärtige Amt von Heiko Maas, es sei »entsetzt« über Berichte von »mehr als 100 Todesopfern« und verurteilte das »unverhältnismäßige Vorgehen« der iranischen Sicherheitskräfte. »Das Recht auf friedlichen Protest muss gewahrt sein.« Neun Tage später begrüßte das Auswärtige Amt jedoch die Entscheidung der Regierungen Belgiens, Dänemarks, Finnlands, der Niederlande, Norwegens und Schwedens, der Briefkastenfirma Instex beizutreten, mit dem US-Sanktionen umgangen und weiterhin Millionen Euro aus Europa an die Mörder-Mullahs in Teheran geschleust werden sollen.

»Dieser Schritt trägt zur weiteren Stärkung von Instex bei und verdeutlicht die europäischen Bemühungen, legitimen Handel zwischen Europa und Iran zu erleichtern. Er ist klarer Ausdruck unseres fortgesetzten Bekenntnisses zur Nuklearvereinbarung mit Iran (JCPoA)«, so das Auswärtige Amt wenige Tage nach dem abscheulichen Blutbad. Die Bundesregierung und die Messe München machen weiterhin Geschäfte mit Firmen, die den mörderischen Revolutionsgarden gehören, wie der Deutschland Kurier berichtete.

Die Aktivistin Fathiyeh Naghibzadeh sagte am 22.11. vor dem Brandenburger Tor: »Frau Merkel, Ihr Schweigen hat meine Ohren betäubt, Ihr Schweigen ist so laut, dass es die ganze Welt hört! Schämen Sie sich!«

Die deutsche Kooperation mit der »Islamischen Republik« finde immer »unter dem Vorwand statt, man wolle sogenannte Reformer im Iran unterstützen«, so Naghibzadeh. »Ich könnte Ihnen ausführlich erklären, wie absurd die Vorstellung einer Reform des Islamischen Staats Iran ist. Doch ich kann mir das sparen – die deutsche Außenpolitik dementiert sie schließlich tagtäglich.« Das Schweigen der Bundesregierung und deren angebliche Sorge um die Reformen im Iran seien als »brutale Lüge entlarvt«. »Dieses Schweigen von Europa und besonders von Deutschland zeigt mir, wie tief die Politik auf diesem Kontinent in den verbrecherischen Sumpf der Mullahs gesunken ist. Deutschland und die EU seien »die letzten relevanten Mächte, die treu zum iranischen Regime stehen«.

Im Orient dagegen gebe es »eine Einigkeit gegen das iranische Regime, die man vor wenigen Jahren nicht für möglich gehalten hätte«, sagte die Aktivistin: Arabische Regierungen arbeiteten ganz offen mit Israel zusammen, um den Iran einzudämmen. Und nun demonstrierten auch die Menschen im Libanon und im Irak gegen die Hisbollah und andere aus Teheran gesteuerte Milizen.

»Ich weiß nicht, ob ich an das Mitgefühl der Regierenden in Deutschland für die massakrierten Iraner appellieren kann und soll. Deshalb möchte ich eine Warnung aussprechen: Die Freundschaft mit einem barbarischen antisemitischen Regime schlägt auf die Freunde zurück – ob als direkter Terror aus den iranischen Botschaften und Kulturzentren oder als Aushöhlung der Demokratie durch das Gift von Islamismus und Antisemitismus.«

Letztes Jahr hätte sich Außenminister Heiko Maas mit einer Warnung zu Wort gemeldet: Wer sich einen »Regime change« im Iran erhoffe, dürfe »nicht vergessen, dass, was immer auch folgt, uns viel größere Probleme bereiten könnte«, so Maas. »Die Iraner werden nicht vergessen, wer in den schwärzesten Tagen ihrer Geschichte an ihrer Seite stand – und wer an der Seite ihrer Henker«, so Naghibzadeh an die Adresse der Bundesregierung gerichtet.

 

Erstveröffentlicht beim Deutschland Kurier - Zweitveröffentlichung mit freundlicher Genehmigung / Foto: Die 14-jährige Nikta Esfandani ist das bisher jüngste bekannte Opfer


Autor: Collin McMahon
Bild Quelle: Masih Alinejad/›Twitter‹


Dienstag, 24 Dezember 2019