Folgen des Projekts `Guter Nachbar´

Folgen des Projekts `Guter Nachbar´


Dror Eyal, der langjährige Leiter des Projekts „Gute Nachbar“, erzählte auf Facebook:

Folgen des Projekts `Guter Nachbar´

Normalerweise, wenn ich einen Vortrag zum Projekt „Guter Nachbar“ beende, fragen die Leute mich, ob es das wert wie, unsere Leben für die Syrer zu riskieren.
Ich antworte immer mit Ja.
Hier ist ein kleines Beispiel, aufgeschrieben von Noam Shalev, einem Israeli, das ich als Antwort geben möchte:

Freitagabend, ein kleines Restaurant im Herzen von Stockholm. Ich beende mein Essen und frage nach der Rechnung.

Die Kellnerin kam herüber und ich gab ihr meine Kreditkarte, die plötzlich auf den Boden fiel. Sie bückte sich sofort, hob sie auf und betrachtete die Karte.

„Woher kommen Sie?“, fragte sie. „Israel“, antwortete ich und sah dann, dass sie mich mit offenem Mund ansah, zitterte und anfing zu weinen.

In Sekundenschnelle verschwand sie und ich griff schnell meinen Mantel und Hut, um den Ausgang zu finden, weil mir klar war, dass ich kein Jude in feindlicher Umgebung war. Und bevor ich auf die  gefrorene Straße entkommen konnte, kam sie mit einem anderen Mädel in Kochkleidung  zurück und zeigte auf mich, immer noch weinend und zitternd.

Ich war schon in Stellung für einen schnellen Rückzug, erkannte aber, dass es keine Feindseligkeit ihrerseits gab. Die Kellnerin bat mich um Vergebung und ihre Schwester erklärte mir, dass sie noch nie einen Israeli getroffen hatte und sie mir einfach nur Danke sagen wollten.

Offenbar waren sie Flüchtlinge aus Syrien und vor ein paar Jahren wurde ihre Mutter sehr krank und stand kurz vor dem Tod. Mitten in der Nacht wurde sie zur israelischen Grenze gebracht und von dort drei Wochen lang ins Krankenhaus in Safed. Und heute ist die Mutter gesund, lebt mit ihren Töchtern in einem Vorort von Stockholm.

Die Kellnerin konnte sich nicht mehr zurückhalten und rief ihre Mutter; dann finde ich mich in einem Mix aus Englisch und Deutsch mit einer aufgeregten und weinenden Frau sprechend wieder, die nur eines von mir erbittet: Danke all deinen Brüdern in Israel dafür, dass meine Töchter eine Mutter haben.

Bei all dem Zynismus, unserer scheußlichen Politik und ständiger Wut wegen einer Menge Dinge im Leben des Landes musste ich bis nach Stockholm reisen, um anderes zu fühlen.
Und wegen dieser einen syrischen Frau bin ich uns dankbar.

Hintergrund:

2016 begann die IDF das Projekt „Guter Nachbar“, um den syrischen Flüchtlingen in der Nähe der israelisch-syrischen Grenze zu helfen. Ziel war es, den Flüchtlingen humanitäre Hilfe zukommen zu lassen, ohne in die Kämpfe verwickelt zu werden.

Seit Beginn der Kampagne hat es mehr als 700 verschiedene Operationen gegeben um Flüchtlingen zu helfen.
– 4.500 Verletzte wurden in Israel behandelt
– 1.400 verletzte Kinder wurden in Israel behandelt.

Israel lieferte den syrischen Flüchtlingen
– mehr als 2.000t medizinische Ausrüstung und Medikamente
– 1 Million Liter Gas
– 350t warme Kleidung
– eine Entbindungsklinik wurde eingerichtet
– Ein Feldlazarett wurde eingerichtet und zusammen mit Mitarbeitern verschiedener christlich-amerikanischer Organisationen wurden mehr als 8.000 Zivilisten behandelt.

 

Übersetzt von Heplev


Autor: Heplev
Bild Quelle: Archiv


Samstag, 18 Januar 2020

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