Wie ein Junge, der gerne Gewehre zersägte, zum Erfinder der Uzi wurde

Wie ein Junge, der gerne Gewehre zersägte, zum Erfinder der Uzi wurde


Während seiner Haft in einem berüchtigten britischen Gefängnis entwickelte dieser Jugendliche den Entwurf einer Maschinenpistole, die weltweite Beliebtheit gewinnen sollte. Dies ist die unglaubliche Geschichte des Uzi Gal.

Wie ein Junge, der gerne Gewehre zersägte, zum Erfinder der Uzi wurde

Von Nati Gabbai, the Librarians

Gotthard Glas war ein Kind mit einem gefährlichen Hobby: Waffen.

Als er zehn Jahre alt war, schaffte es der junge Gotthard sich die Hand bei einem außergewöhnlichen Unfall. Die Junge wuchs in München auf, in einem Heim voller Pistolen, Schwerter und anderer antiker Waffen. Eins Tages beschloss er ein altes, langes Gewehr zu zersägen und daraus eine neue und kompaktere Art von Waffe zu machen – diese intelligente Idee führte zu der bedauernswerte Verletzung.

Als aus dem Kind ein Teenager wurde, nach dem Umzug in den Kibbuz Yagur im Land Israel, kam seine große Leidenschaft für Waffen zurück. Er hörte, dass der Erdkundelehrer in seiner Distriktschule eine winzige italienische B.P.-Waffe hatte. Er verkaufte sein Briefmarkenalbum, kaufte die Waffe und begann an seinem Traum zu arbeiten: sie aus ihr ein gut geöltes Kriegsinstrument zu machen. Leider erwischte ihn ein Lehrer der Schule bei der Arbeit an der Schusswaffe und seine Pläne wurden einmal mehr durchkreuzt. Gals gab nicht auf: IM alter von 15 Jahren erfand er eien Bogen, der Pfeile automatisch verschoss – eine „Maschinenpistole für Pfeil und Bogen“, wenn man so will.

Als Glas sich dem Palmach anschloss, der Elite-Kampftruppe der Untergrundorganisation Haganah, fand er die perfekte Beschäftigung: Waffenentwicklung. Genauso wie in seiner Schulzeit wurde er allerdings erneut erwischt – und von der britischen Mandatsobrigkeit wegen seiner Arbeit mit illegalen Waffen zu 7 Jahren Gefängnis verurteilt. Zu seiner Freude wurde er nach nur etwas mehr als zwei Jahren im Gefängnis in Akko begnadigt. Sie werden nicht überrascht sein zu hören, dass Gotthard sich die Zeit hinter Gittern mit dem Entwurf einer Maschinenpistole verbrachte.

1949, noch als Kadett in der Offiziers-Ausbildung und nach einer intimen Bekanntschaft mit allen Waffen, die die IDF zu bieten hatte, beschloss der junge Mann, der inzwischen Uziel Glas hieß (und später unter dem Namen Uzi Gal bekannt wurde) seinen Kommandeuren einen Brief zu schreiben.

An den kommandierenden Offizier der Offiziersschule, Oberstleutnant Meir Zorea

Von: Kadett Uziel Glas 120946

Datum 20. Oktober 1949

Der lange Brief enthielt eine detaillierte Beschreibung seines Traums von der perfekten Maschinenpistole.

Fünfeinhalb Jahre später, am 27. April 1955, hielt die IDF die traditionelle Parade zum Unabhängigkeitstag ab. Bei dieser parade zeigte die Armee die neue Maschinenpistole, die den Namen „Uzi“ hatte (welchen sonst?). Übrigens wollte Gotthard/Uziel/Uzi Glas/Gal nicht, dass sie nach ihm benannt wurde, aber die Entscheidung wurde ihm abgenommen.

Innerhalb von ein paar Jahren war die Uzi nicht keine exklusiv israelische Waffe; sie wurde in der gesamten Welt zu einem phänomenalen Erfolg.

Der gesamte Staat Israel traf auf diesen bescheidenen jungen Mann, als er 1955 das Lob des Generalstabschefs erhielt und ihm dann von David Ben-Gurion der „Sicherheitspreis“ verliehen wurde.

Zu seiner Erfindung befragt sagte er schlicht: „Ich habe in der Armee meine Pflicht getan. So wie ein Koch, so wie jeder andere auch.“

Der Artikel verwendet Informationen, die in Band 17 der Enzyklopädie der Militär- und Sicherheitsfragen (צה”ל בחילו – אנציקלופדיה לבא וביטחון) zu finden sind, sowie aus Eli Escheds Artikel „60 Jahre Uzi-Maschinenpistole“.

 

 

Übersetzt von Heplev - Foto: Uzi Gal und seine Erfindung


Autor: Heplev
Bild Quelle:


Montag, 18 Mai 2020