Der Kampf des Kalifen: Erdogans Beleidigungen helfen nur den Islamisten

Der Kampf des Kalifen: Erdogans Beleidigungen helfen nur den Islamisten


Schmerzhaft wird uns in diesen Tagen in Erinnerung gerufen, wie groß unverändert die Gefahr durch Attentäter islamischen Glaubens ist.

Der Kampf des Kalifen: Erdogans Beleidigungen helfen nur den Islamisten

Von Ramin Peymani, Liberale W"arte

Zwar verblassen seit geraumer Zeit alle Nachrichten, die sich nicht zur Befeuerung der Corona-Panik eignen, doch musste nun auch Verfassungsschutz-Präsident Haldenwang die Bedrohungslage einräumen. Mehr als 28.000 Islamisten hat der Verfassungsschutz in Deutschland im Visier, von denen 2.060 als tickende Zeitbomben eingestuft werden, die jederzeit zünden könnten. Viele von ihnen sind zur Abschiebung vorgesehen, doch kaum einer muss das Land verlassen. Dass die diesbezügliche mediale Berichterstattung hierzulande spärlich ist und die Politik keinen Anlass zu klaren Worten sieht, kann den Blick auf die Realität nicht verstellen. Deutschland ist eines der Länder, die im Fokus islamischer Terroristen stehen. Der Dresdener Anschlag hat dies auf traurige Weise bestätigt. Zwei Männer waren dort Anfang Oktober mit einem Messer angegriffen und schwer verletzt worden – offenbar, weil sie sich als Homosexuelle zu erkennen gegeben hatten und der islamische Angreifer sie im Namen seiner Religion eliminieren wollte. Eines der Opfer starb. Erst jetzt findet die Tat Beachtung. Gut zwei Wochen lang hatten sich Politik und Medien zu keiner Reaktion veranlasst gesehen. Wo schon Rangeleien Rechtsextremer mit ihren linksfaschistischen Pendants für spontane Lichterketten, Mahnwachen und Solidaritätskonzerte genügen, erwachte das öffentliche Interesse erst, als sich die Anzeichen dafür verdichteten, dass es sich um einen Angriff aus Schwulenhass gehandelt hatte. Der Messermord an einer Rentnerin hätte hingegen wohl kaum für weitere Schlagzeilen getaugt.

Anfang Oktober hatte Frankreichs Präsident eindringlich vor außer Kontrolle geratenen islamischen Parallel- und Gegengesellschaften gewarnt

Bis heute wartet man vergeblich auf eine öffentliche Verurteilung des islamisch geprägten Hasses durch unsere „politische Elite“. Frankreich ist da längst viel weiter. Anfang Oktober hatte Präsident Macron eindringlich vor außer Kontrolle geratenen islamischen Parallel- und Gegengesellschaften in seinem Land gewarnt. Ganze Viertel vieler französischer Städte sind bereits an Clans und Banden verlorengegangen. Eher zurückhaltend war Macrons Vorstoß in Deutschland aufgenommen worden, was umso betrüblicher ist, als sich hier die oft beschworene Gemeinschaft der Europäischen Union endlich einmal hätte beweisen können. Der Kampf gegen die Feinde der westlichen Welt, die ihren Religionskrieg nach Europa tragen, um den Kontinent zu erobern und ihn nach ihren vorsintflutlichen Vorstellungen umzubauen, erfordert wie kaum eine andere Herausforderung den Einsatz aller Mittel. Stattdessen werden die politischen Ressourcen und die Milliarden der Steuerzahler lieber für den Kampf gegen Scheinbedrohungen verwendet, bei denen niemand, der heute lebt, je wird beurteilen können, ob der hohe Einsatz auch nur ansatzweise begründet ist. Genau darauf setzen die politisch Verantwortlichen, denn nichts ist besser für sie, als dort aktiv zu werden, wo sie sich zu Leb- oder zumindest zu Amtszeiten nicht mehr rechtfertigen müssen. Im Kampf gegen den Terror ist das fatal. Denn die religiösen Krieger nutzen jedes Zögern, jedes Nachgeben und jeglichen Toleranzspielraum. Nach mehreren gescheiterten Versuchen sind Sie entschlossen, Europa im 21. Jahrhundert endlich einzunehmen. Befeuert wird ihr Hass nun vom türkischen Präsidenten ErdoÄŸan, der die Ursache in der angeblichen Verfolgung islamischer Glaubensgemeinschaften sieht.

„Lass erst einmal Deinen geistigen Zustand überprüfen“, wütet ErdoÄŸan in Richtung Macron – uns sieht er in der „Finsternis des Mittelalters“

Der türkische Staatschef hat es auf Macron abgesehen, der zumindest vorgibt, im Kampf gegen den aggressiven Islam Ernst zu machen: „Lass erst einmal Deinen geistigen Zustand überprüfen“, wütete ErdoÄŸan am Samstag in Richtung Macron. Der reagierte umgehend und zog seinen Botschafter aus Ankara ab. Die diplomatischen Scharmützel werden an der Gesamtlage allerdings nicht viel ändern. Zwar bröckelt ErdoÄŸans Macht, weil die Wirtschaftskrise seines Landes und der Corona-Notstand seiner Popularität schaden, doch wird er nach wie vor für allerlei schmutzige Geschäfte gebraucht. Es ist allerdings mehr als nur ein Ablenkungsmanöver von seiner eigenen Schwäche, wenn er nun zum Frontalangriff übergeht. Nach dem grausamen Mord an einem französischen Lehrer wegen im Unterricht gezeigter Mohammed-Karikaturen, der in Frankreich zu lautstarken Forderungen aus allen Schichten der Gesellschaft nach einem härteren Kurs geführt hat, stachelt ErdoÄŸan die islamischen Kämpfer an. Immerhin sind die Chancen für die Eroberung Europas in Frankreich am größten. Zuvor hatte er Deutschland Rassismus und einen Rückfall in die „Finsternis des Mittelalters“ attestiert. Vorausgegangen war die Durchsuchung einer Berliner Moschee wegen vermuteten Betrugs rund um Corona-Hilfen. Die ErdoÄŸans dieser Welt müssen dringend in die Schranken gewiesen werden. Es ist unsere Aufgabe als Bürger, den Druck zu erhöhen. In Zeiten, in denen inzwischen alles Mögliche zur angeblich menschheitsgefährdenden Bedrohung taugt, von der Klimaänderung bis zum Coronavirus, müssen wir die Regierungsverantwortlichen mehr denn je an die ganz realen Gefahren und deren Urheber erinnern. Wahlen sind das Instrument, das uns die Demokratie hierfür zur Verfügung stellt.

 


Autor: Ramin Peymani
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Mittwoch, 11 November 2020