Nahost-Migranten: Bleibt in eurem Kulturbereich

Nahost-Migranten: Bleibt in eurem Kulturbereich


Nahostler müssen Verantwortung für ihre Brüder übernehmen

Nahost-Migranten: Bleibt in eurem Kulturbereich

Von Prof. Dr. Daniel Pipes

Da die Aussicht einer großen Anzahl aus ihrem Land fliehender Afghanen – es wird von fünf Millionen gesprochen – in den Fokus rückt, besteht eine allgemeine Annahme, dass der Westen – was hier West- und Mitteleuropa, die Vereinigten Staaten, Kanada, Australien und Neuseeland bedeutet – ihr ultimatives Ziel sein sollte. Aber macht das Sinn?

Aus der Perspektive der Afghanen beleidigt in christlich geprägten, säkularen Gesellschaften zu leben viele ihrer Sitten und schafft enormen Stress. Dass ihnen allgemein Fertigkeiten fehlen, die in modernen Ökonomien dazu gehören, bremst sie aus. Weil sie feststellen, dass die Gastgeber-Gesellschaften Vorurteile ihnen gegenüber haben, beschweren sie sich tränenreich über strukturellen Rassismus, Fremdenfeindlichkeit und "Islamophobie". Sie zeigen auf Hass-Vorfälle und sogar mörderische Angriffe wie die in New York City, North Carolina, Quebec, Neuseeland und darüber hinaus.

Aus westlicher Perspektive erwies sich die offene Einladung von 2015/16 durch die Führungspolitiker Deutschlands und Schwedens als schlecht, geschätzte jeweils eine Million bzw. 100.000 nicht überprüfte Migranten aus Syrien und anderswo in ihre Länder zu lassen. Westler schauten hilflos zu, wie Nahostler in Flugzeugen, Booten, Zügen, Bussen, Autos und zu Fuß über die Strände, Felder und Bahnhöfe Europas eintrafen. Dann waren sie Zügen, wie diese großen Anzahlen Krankheiten mitbrachten, sich Anpassung widersetzten, islamische Gesetze einführten, Wellen an Verbrechen begingen, den Kölner taharrusch begingen (massenhafte sexuelle Übergriffe) und Jihadanschläge in Paris und Brüssel verübten. Sie akzeptierten beklommen, dass ihre Gesellschaften sich in Quasi-Überwachungsstaaten verwandelten.

Diese Probleme deuten auf die Notwendigkeit radikal zu überdenken, was das Beste ist, sowohl für die Migranten in Not als auch die Westler. Ich werde argumentieren, dass Erstere allgemein innerhalb ihres eigenen kulturellen Bereichs bleiben sollten. Dort passen sie am besten hinein, dort können sie ihren Traditionen am besten treu bleiben, Rollen in der Wirtschaft finden, können am einfachsten nach Hause zurückkehren und stören die Gastgebergesellschaft am wenigsten. Daher sollten ostasiatische Flüchtlinge, Asylsuchende und Illegale dazu geleitet werden sich in Ostasien, Südasiaten in Südasien, Nahostler im Nahen Osten, Afrikaner in Afrika, Lateinamerikaner in Lateinamerika und Westler im Westen neu anzusiedeln. Das kann interne Migration wie in Syrien bedeuten oder in nahe gelegene Länder umzuziehen.

Nahostler in den Nahen Osten

Konzentriert man sich auf den Nahen Osten, dann besteht dieses Muster allerdings bereits: Am auffallendsten ist, dass rund 2,2 Millionen afghanische Flüchtlinge in Pakistan und dem Iran leben, Opfer der letzten Machtübernahme der Taliban 1996; und rund 5,6 Millionen syrische Flüchtlinge leben in fünf benachbarten Ländern.

Aber mit der unbedeutenden Ausnahme der Türkei, wo schätzungsweise rund 4 Prozent der syrischen Flüchtlinge die türkische Staatsbürgerschaft erhalten haben, handelt es sich hierbei um Notsituationen, in der Flüchtlinge in Elend gehalten werden, entweder in Pferchen oder in städtischer Ärmlichkeit, wo ihnen weder gestattet wird allzu behaglich zu leben noch nach Hause zurückzukehren oder in den Westen zu ziehen. Diese Haltung herrscht sogar in der Türkei vor, wie Präsident Recep Tayyip Erdoğan offenbarte, als er behauptete: "Die Türkei hat nicht die Aufgabe, Verantwortung oder Pflicht Europas Flüchtlingslager zu sein."

Diese Abneigung ist nicht neu; die meisten arabischen Staaten (und besonders der Libanon) haben siebzig Jahre lang ihr Bestes gegeben, damit die Palästinenser sich nicht willkommen fühlen, in der Hoffnung sie damit zu ermutigen irgendwann wegzuziehen.

Solch brutale und achtlose Einstellungen sind inakzeptabel. Es muss eine fundamentale Veränderung geben. Internationale Organisationen müssen die Erwartungen steigern und westliche Regierungen müssen Druck ausüben. Nahostler müssen für ihre Brüder Verantwortung übernehmen.

Sobald sie das tun, wird man besonders im Fall des Nahen Ostens passende Zielorte finden. Die sechs Staaten des Golf-Kooperationsrats Bahrain, Kuwait, Oman, Qatar, Saudi-Arabien und die Vereinigten Arabischen Emirate liegen in der Nähe und sind reich, als Zielorte derart attraktiv, dass Ausländer bereits die Hälfte ihrer Bevölkerung stellen.

Das Königreich Saudi-Arabien (KSA), von der Fläche, Bevölkerung und Wirtschaftsleistung her das größte von ihnen, ist für sunnitische Muslime besonders attraktiv. Fürs Erste hat das KSA 100.000 qualitativ hochwertige, leere Fiberglas-Zelte, die etwa 3 Millionen Menschen beherbergen können auf einer Notfalls-Basis in Mina, direkt östlich von Mekka. Feuerfest und klimatisiert, mit Toiletten und Küchen ausgestattet, wird diese einzigartige Ressource ganze fünf Tage im Jahr von Haddsch-Pilgern genutzt.

In Saudi-Arabien zu leben bedeutet keine gefrorenen Gefilde aushalten zu müssen (wie in Schweden) oder schwierige Sprachen zu lernen, die nur wenige sprechen (wie Ungarisch). Es ist offensichtlich viel bequemer sie aus dem KSA nach Afghanistan zurückzubringen als, sagen wir, aus Kalifornien.

Weil sie tiefe kulturelle Verbindungen zu ihren saudischen Brüdern und Schwestern haben, werden viele Afghanen die starken Einschränkungen kulturell angenehmer finden als den Westen. Sie können sich eines Gesetzeswerks erfreuen, das ihnen (anders als Irland) Polygamie erlaubt, das ihnen (anders als Großbritannien) Kinderehen gestattet, das (anders als Frankreich) Burkinis und das Eintreten für das Schlagen seiner Frau gestattet, das (anders als die USA) Sklavenhaltung und weibliche Genitalverstümmelung erlaubt, während mit Ehrenmorden schonend umgegangen wird und das (anders als alle westlichen Länder) offizielle Enthauptungen vornimmt.

Überlegen Sie stattdessen, dass afghanische Migranten, wenn sie in Saudi-Arabien leben, im Gegenzug einigen der Elemente im Westen entgehen, die haram (verboten) sind:

  • Haushunde (allein 70 Millionen in den USA) werden als unrein betrachtet.
  • Eine von Schweinefleisch durchdrungene Küche und ein mit Alkohol getränktes Sozialleben.
  • Staatlich gesponserte Lotterien, Spielerimperien wie Las Vegas und Pflichtversicherungen.
  • Neujahr, Valentinstag, Ostern, Weihnachten und andere Feiertage, die für muslimische Empfindlichkeiten beleidigend sind.
  • Zinsen auf Kredite.
  • Frauen in freizügiger Kleidung, Ballett, Schönheitswettbewerbe mit Badeanzügen, allein lebende unverheiratete Frauen, gemischtes Schwimmen, Oben-ohne-Baden, Rendezvous, Herrenclubs und gesetzlich zugelassene Prostitution.
  • Schwulenbars, Schwulenumzüge und Schwulenehe.
  • Eine Drogen-Subkultur und lasche Einstellungen gegenüber Halluzinogenen, wobei einige Drogen in manchen Rechtssystemen legal sind.
  • Öffentliche Äußerung islamfeindlicher Ansichten, gotteslästerliche Romane, koranfeindliche Politiker, Ex-Muslim-Organisationen und ein Pastor, der öffentlich Korane verbrennt.

Reiche und spärlich bevölkerte arabische Staaten können sehr mühelos Migranten ansiedeln, aber andere Staaten des Nahen Ostens wie Ägypten und Algerien haben diese Kapazität nicht. Entsprechen sollten Regierungen, internationale Organisationen und Flüchtlingsorganisationen aufhören sich ausschließlich auf den Westen als Zielort zu konzentrieren und sich stattdessen an die nahe gelegenen Länder wenden, damit diese ihre Brüder in Not aufnehmen, unterbringen und befreien.

Christen und andere religiöse Minderheiten

Die Auflistung kultureller Eigenschaften hat weitere Folgen: Christen, Juden, Zoroastrier, Jesiden, Bahai und andere stellen zunehmend fest, dass sie im Nahen Osten nicht willkommen sind und sollten im Westen willkommen geheißen werden.

Konzentrieren wir uns auf Christen, die größte religiöse Minderheit der Region: Der europäische Kolonialismus hob den Status der regionalen Christen an, schuf aber langfristig einen Groll gegen sie, der in einer Eliminierungspolitik mündete, die sie aus ihren Heimen und in den Westen drängte. Diese und andere religiöse Minderheiten sollten willkommen sein.

Einige westliche Regierungen haben angefangen das zur Kenntnis zu nehmen. Während die syrische Krise sich 2015 verschlimmerte, kündigte Polens Premierministerin Ewa Kopacz an, dass ihre Regierung nur 60 christlich-syrische Flüchtlingsfamilien aufnimmt; sie erklärte: "Christen, die auf barbarische Weise in Syrien verfolgt werden, verdienen, dass christliche Länder wie Polen ihnen schnell helfen", was impliziert, dass Muslime diese Hilfe nicht verdienen. Genauso nahm die slowakische Regierung 200 christlich-syrische Flüchtlinge auf und erklärte: "In der Slowakei haben wir keine Moscheen." Daher, fuhr ein Sprecher des Innenministeriums fort, würden sich muslimische Migranten dort nicht zuhause fühlen. Die ungarische Obrigkeit gewährte in aller Stille im Verlauf von zwei Jahren rund 1.000 ägyptischen Christen Zuflucht, während sie gleichzeitig Muslime davon ausnahm.

US-Senator Ted Cruz (Republikaner aus Texas) zieht es ebenfalls vor Christen aufzunehmen, nicht aber muslimische Flüchtlinge. CNN berichtet, er "glaubt, dass Muslime, die vor dem syrischen Bürgerkrieg fliehen, in anderen muslimischen Ländern wieder angesiedelt werden sollten. Aber die christliche Bevölkerung, glaubt er, kann nirgendwo anders hin und Cruz wies Bedenken zurück, indem er Reportern sagte, dass Christen 'kein bedeutendes Risiko' für die nationale Sicherheit darstellen."

Veränderungen in Europa

Europäer denken zunehmend in Begriffen von Kulturbereichen.

2014 forderte Dänemarks größte Oppositionspartei Venstre zwischen "einem christlichen Amerikaner oder Schweden" einerseits und "einem muslimischen Somali oder Pakistani" andererseits wegen des "großen Unterschieds ihrer Fähigkeit und ihres Willens sich zu integrieren" zu unterscheiden. Es ging weiter:

Zu viele nicht westliche Immigranten mit muslimischem Hintergrund wollen unser an Freiheit orientiertes Gesellschaftsmodell nicht. ... In der Zukunft sollten wir es denen leichter machen, die traditionell nach Dänemark kommen und sich integrieren wollen, während wir es denen schwieriger machen sollten, die die Fähigkeit oder den Willen nicht haben.

Als sie 2019 an die Macht kam, führte Dänemarks sozialdemokratische Partei eine Politik ein, gemäß der die nicht westlichen Antragsteller während ihres Antragsprozesses außerhalb Europas bleiben. Ein Regierungssprecher erklärte: "Wenn du in Dänemark Asyl beantragst, dann weißt du, dass du in ein Land außerhalb Europas zurückgeschickt wirst."

2015 sprach sich in den Niederlanden die regierende Partei VVD gegen die Anerkennung nicht europäischer Flüchtlinge aus. Ebenfalls Anfang 2015 reagierte Ungarns Regierungspartei Fidesz auf den jihadistischen Anschlag auf Charlie Hebdo, indem sie nach strenger Politik zur Einschränkung der Einwanderung von außerhalb Europas forderte und feststellte, dass es im Vergleich mit anderen europäischen Ländern in Ungarn wenige "Leute mit kulturellem Hintergrund gibt, der sich von unserem unterscheidet". Österreichs damaliger Außenminister und spätere Kanzler Sebastian Kurz schlug 2017 Georgien als möglichen Ort für Flüchtlingslager vor, was dort und im Kreml für Aufregung sorgte.

Donald Trump begrüßte im September 2017, dass Flüchtlinge in ihrer eigenen Region bleiben sollen:

Mit den Kosten der Wiederansiedlung eines Flüchtlings in den Vereinigten Staaten können wir mehr als 10 in ihrer Heimatregion helfen. Aus Herzensgüte bieten wir den Gastgeberländern in der Region finanzielle Hilfe an und wir unterstützen die jüngste Vereinbarung der G20-Staaten, die anstrebt Flüchtlinge in größtmöglicher Nähe zu ihren Heimatländern unterzubringen. Das ist die sichere, verantwortliche und humanitäre Herangehensweise.

Die Europäische Union unternahm 2016 mit der "EU-Einrichtung für Flüchtlinge in der Türkei" einen gigantischen ersten Schritt hin zu einer Kulturbereichs-Politik; mit ihr wurden der Türkei €6 Milliarden für "humanitäre Hilfe, Bildung, Migrationsmanagement, Gesundheit, kommunale Infrastruktur und sozioökonomische Unterstützung" bereitgestellt. Der wahre Grund für diese Hilfe war, dass syrische Migranten in der Türkei gehalten werden und sie nicht nach Europa ziehen zu lassen. Parallel dazu finanzierte die Regierung der Emirate ein Lager für zehntausend Flüchtlinge in Pakistan.

Die Afghanistan-Krise

Die Machtübernahme der Taliban in Afghanistan am 15. August löste viele Aufrufe europäischer Politiker, besonders in Deutschland, aus, dass afghanische Migranten in ihrer Region bleiben sollten. Deutschland schien sich mit Schaudern an 2015/16 erinnern, so die von Fredrerik Schindler in Die Welt gesammelt Zitate:

  • Kanzlerin Angela Merkel: Deutschland sollte alles tun um Afghanistans Nachbarn zu helfen "die Geflüchteten zu unterstützen".
  • CDU-Generalsekretär Paul Ziemiak: "Wir werden das Thema Afghanistan nicht durch Migration nach Deutschland lösen können."
  • Thorsten Frei (CDU), stellvertretender Vorsitzender der CDU/CSU-Bundestagsfraktion: "Deutschland und die internationale Gemeinschaft müssen alles dafür tun, um die Nachbarstaaten bei der Aufnahme zu unterstützen und die Versorgung der Flüchtlinge heimatnah in der Region sicherzustellen." 2015 zwang die Existenz von zu wenigen Flüchtlingslagern in Syriens Nachbarländern die Menschen sich auf den Weg nach Europa zu machen und "eine ähnliche Entwicklung darf sich nicht wiederholen".
  • Unions-Kanzlerkandidat Armin Laschet: "Wir müssen diesmal rechtzeitig in der Region, in den Herkunftsländern humanitäre Hilfe leisten." ... Die Priorität müsse Hilfe vor Ort sein.
  • SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz: Das Ziel ist in erster Linie Afghanistans Nachbarn zu unterstützen und den Fehler nicht zu wiederholen diese Länder erneut zu ignorieren.
  • Ein Positionspapier der FDP: Wir Freien Demokraten wollen, dass die EU im Rahmen des EU-Sondergipfels eine Initiative zu Gesprächen mit Tadschikistan, Usbekistan und Turkmenistan zur Einrichtung sicherer Fluchtkorridore für afghanische Flüchtlinge beschließt.

In den Niederlanden forderte Geert Wilders, dass Afghanen "in der Region gehalten werden. Warum gewähren nicht andere muslimische Länder sichere Zuflucht?" Ein offizielles Dokument der niederländischen Regierung fragt: "Warum werden Asylsuchende nicht in der Region behalten?", und antwortet: "Das ist das, was die niederländische Regierung und die Europäische Union (EU) wollen. Aber es braucht Zeit, das zu organisieren. ... Aufnahmeeinrichtungen in der Region zu stärken muss mit der Möglichkeit kombiniert werden Flüchtlinge in Europa neu anzusiedeln."

Die österreichische Regierung forderte einen EU-Plan zur Deportierung illegaler Immigranten in zukünftige "Deportationszentren in der Region um Afghanistan". Der österreichische Innenminister Karl Nehammer fügte hinzu: "Diejenigen, die Schutz benötigen, müssen ihn so nahe wie möglich an ihrem Herkunftsland erhalten." Santiago Abascal von der Partei Vox in Spanien erklärte: "Afghanen, die vor dem Taliban-Terror fliehen, müssen in benachbarten muslimischen Ländern willkommen geheißen werden." Der griechische Migrationsminister Notis Mitrarachi erklärte, er betrachte die Türkei als sicheren Ort, an dem Afghanen bleiben können. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron insistierte: "Europa kann die Folgen von Entwicklungen in Afghanistan nicht allein schultern."

Sechs EU-Regierungen forderten gemeinsam vermehrte Kooperation mit Pakistan und dem Iran, damit Afghanen in diesen Ländern bleiben können. Breiter gefasst beauftragten EU-Innenminister die EU-Kommission einen Plan zu entwerfen, mit dem Nachbar- und Transitländer EU-Gelder unter der Bedingung erhalten, dass sie zustimmen afghanische Flüchtlinge nicht nur aufnehmen, sondern ähnlich wie die Türkei Schritte einführen, um zu verhindern, dass sie die Region verlassen. Nach Angaben von Christoph B. Schiltz in Die Welt gehören zu diesen Nachbarn Usbekistan und Pakistan.[*]

Das Problem ist, dass nicht einer der sechs Nachbarstaaten Afghanistans irgendeine Bereitschaft zeigt afghanische Flüchtlinge aufzunehmen. Aus einem Artikel der niederländischen Zeitung Trouw:

Pakistan hält seine Grenzen zu Afghanistan weitgehend geschlossen und die wenigen von Pakistan aufgenommenen afghanischen Flüchtlinge werden von ihren Angehörigen aufgenommen. Pakistan hat seit Beginn der letzten Krise keinem Afghanen Flüchtlingsstatus zuerkannt. Auch der pakistanische Außenminister Shah Mahmood Qureshi sagte, sein Land sehe keine Möglichkeiten zur Aufnahme von Flüchtlingen.

Die nördlichen Nachbarn Afghanistans sind noch strenger: Sie wollen überhaupt keine Afghanen. Obwohl Usbekistan in den letzten Wochen rund 400 Afghanen aufgenommen hat, sucht es nun vor allem nach Wegen, sie wegzuschicken – letzte Woche wurden nach Verhandlungen mit den Taliban 150 Flüchtlinge nach Afghanistan zurückgeführt. Die Aufnahme weiterer Flüchtlinge scheint daher ausgeschlossen.

Auch Tadschikistan will nichts von der Aufnahme weiterer Flüchtlinge hören und hat am Dienstag mit den Amerikanern ein Abkommen zur weiteren Erhöhung der Grenzsicherheit unterzeichnet. Das benachbarte Turkmenistan lehnt Flüchtlinge auch aus gesundheitlichen Gründen ab: Das Land will keine neuen Corona-Fälle hereinholen. Ein weiteres Land, in das Afghanen gehen könnten, ist der Iran, aber auch dieses Land ist nicht bereit, einen neuen Zustrom von Flüchtlingen aufzunehmen.

Schlussfolgerung

Der Westen bleibt für einen Großteil der Flüchtlinge wie auch für Wirtschaftsmigranten der Welt das Ziel erster Wahl; doch diese vordergründige Annahme muss infrage gestellt werden.

Aus Sicht der Migranten werden vertrautere sprachliche, klimatische, wirtschaftliche, soziale und religiöse Verhältnisse ihnen erlauben Erfolg zu haben. Der gedankenlose Drang die fortschrittlichsten mehrheitlich christlichen Länder zu erreichen, macht besonders für muslimische Migranten wenig Sinn, die sich stattdessen in Länder aufmachen sollten, die geografisch näher liegen und kulturell ähnlicher sind, wo sie besser Arbeit finden und ein neues Leben beginnen können.

Aus Sicht der Gastgeberländer hat die Schlange schwieriger Zuwanderer kein erkennbares Ende: Gestern Syrer, heute Afghanen, morgen Iraner, Jemeniten, Tunesier; und Subsahara-Afrikaner am Tag danach. Insgesamt könnten die Zahlen derer, die Ausschau auf Emigration in den Westen halten, potenziell die 1,15 Milliarden-Bevölkerung des Westens übertreffen. Wenn die westliche Zivilisation überleben soll, müssen Migranten in ihren Kulturbereichen bleiben.

Zum Wohle aller muss dringend damit begonnen werden Not leidende Migranten in ihre eigenen Kulturbereiche zu lenken.

 

Übersetzt von H. Eiteneier


Autor: Prof. Daniel Pipes
Bild Quelle: Ggia, CC BY-SA 4.0 , via Wikimedia Commons


Montag, 18 Oktober 2021

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