„Was Sie vielleicht doch noch nicht über Ostern wissen ..."

„Was Sie vielleicht doch noch nicht über Ostern wissen ..."


Germanisches Ritual, heidnisches Fest, höchster Feiertag der Christen, von Diktaturen gefürchtet wie einst die Pest – all das verbindet sich mit Ostern.Hier aber soll es vor allem darum gehen, was Sie vielleicht noch nicht über Ostern wissen . . .

„Was Sie vielleicht doch noch nicht über Ostern wissen ..."

Von Wolfgang Will

Da gibt es schon einmal bei einem linguistischen Ausflug viel Überraschendes. Auf Latein heißt Ostern „pascha“ oder „Festum paschale“, im Hebräischen „pesach“. So auch ist erklärlich, weshalb die unterschiedlichsten Sprachen des Erdballs diese Wörter für Ostern verwenden – einige Beispiele:

Ostern heißt auf albanisch „paschkeet“, auf dänisch „päske“, auf isländisch.„päskar“. im Russischen „pascha“, auf schwedisch „päsk“, türkisch „paskalya“. Im Plattdeutschen hat sich bis heutzutage „Paasken“ erhalten Als „große Nacht“ lassen sich Bezeichnungen für Ostern in den meisten westslawischen Sprachen übersetzen: „wielkanok“ (polnisch), „velikonoce“ (slowakisch), „veeliko noc“ (slowenisch).

Wie es zu dem Wort „Ostern“ kam ist unter Linguisten heftig umstritten. Auf „Eos“, griechisch für „Morgenröte“, tippen die meisten Wissenschaftler. Zu Ihnen zählt der Theologieprofessor Manfred Becker-Huberti – seine Erklärung: „Aus dem Althochdeutschen Eos entwickelte sich Eostere, was im modernen Deutschen zu Ostern und zu Easter im Englischen wurde“. Aber es gibt auch diese Version: Das heidnische Frühlingsfest der Göttin Ostara am 21. März kann der Ursprung für das Wort „Ostern“ gewesen sein.

Ostern geht ausschließlich auf Jesus zurück. Der wurde 4 oder 7 vor unserer Zeitrechnung in Nazareth oder Bethlehem geboren – wissenschaftlich lässt sich das nicht belegen. Er war ein jüdischer Wanderprediger, der vorwiegend in Judäa und Galiläa, dem heutigen Israel, auftrat. Er wurde zum „Revoluzzer“, denn er predigte gegen die römischen Besatzer. Die richten ihn deshalb auf Befehl des römischen Präfekten Pontius Pilatus hin, durch Kreuzigung in Jerusalem. Das ist ein grausames Sterben, der Todeskampf – angenagelt an Händen und Füßen – dauerte mitunter tagelang. Diese Hinrichtung und die Sage der folgenden Auferstehung sind der Beginn einer neuen Weltreligion – des Christentum.

Das Neue Testament gilt in der Wissenschaft als sicherste Quelle. Demzufolge fielen Leiden, Sterben und Auferstehung Christi in eine Pessachwoche, und so bestimmt dieses bewegliche jüdische Hauptfest auch das Osterdatum, das ja ebenfalls beweglich ist. Das frühest mögliche Osterdatum ist demnach der 22. März, das späteste der 25. April. Das alles wird über einen Lunisolarkalender bestimmt. Der, wie der Name andeutet, mit Mond und Sonne zu tun hat.

Genug der Weisheiten – zum Schluss: Fröhliche Ostern.

 

Wolfgang Will arbeite jahrelang als Auslandskorrospodent für den Axel-Springer-Verlag und als Chefredakteur u.a. in New York


Autor: Wolfgang Will
Bild Quelle: L.Kenzel, CC BY-SA 3.0 , via Wikimedia Commons


Sonntag, 06 Februar 2022

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