Welt ohne Vernunft: Wird man den Wahnsinn unserer Zeit jemals verstehen?Welt ohne Vernunft: Wird man den Wahnsinn unserer Zeit jemals verstehen?
Iiebe Leser, nach 640 Beiträgen in diesem Blog leite ich meine heutige Kolumne mal mit einem ganz besonderen Dank an Sie ein.
Von Ramin Peymani, Liberale Warte
Es gäbe die Liberale Warte ohne Sie längst nicht mehr. Seit über einem Jahrzehnt geben Sie mir die nötige Kraft, den Finger in die Wunde zu legen, unbequeme Wahrheiten auszusprechen und mich für die Freiheit stark zu machen. Nicht nur Freunde hat es mir eingebracht, Klartext zu reden und mich gegen offizielle Narrative zu wenden. Ich habe mich stets jeder Diskussion gestellt und nie einen Hehl daraus gemacht, dass es mir recht egal ist, ob ich mit meinen Ansichten anecke. Ich war – nicht zuletzt in meinem politischen Umfeld – allzu oft der Exot, manchmal gar der gefühlte „Aussätzige“, in einer Partei, die doch eigentlich freiheitsliebende, unabhängige Querdenker mit offenen Armen empfangen und ihnen sämtliche Türen öffnen müsste. Allein, dass der Begriff in Verruf gekommen ist, dass Querdenken in Deutschland inzwischen verpönt und Freiheitsliebe suspekt ist, macht deutlich, wie hart der Kampf gegen die Windmühlen der polit-medialen Kaste geworden ist, die nur eines im Sinn hat: Den alles kontrollierenden, alles bestimmenden Staat zu errichten, in dem Menschen sich um Freiheitsrechte bewerben müssen und der Willkür der Herrschenden ausgesetzt sind. Wer sich staatskonform verhält, darf gewisse Grundrechte wahrnehmen. Wer sich bockig zeigt, dem werden sie verwehrt. Nicht mehr Recht und Gesetz regeln das Zusammenleben, sondern Moral und Ideologie – immer im angeblichen Dienst der „guten Sache“ und eines „höheren Ziels“. Wohlfeile Staatshörige sind das neue Bürgerideal.
Die Natur demonstriert den ideologisierten Herrschenden jeden Tag aufs Neue ihre Überlegenheit, doch diese machen unbeeindruckt weiter
Mancher hält diese Feststellung für eine infame Übertreibung, doch derlei hatten mir meine Kritiker auch schon bei anderen Gelegenheiten vorgeworfen, nicht zuletzt zu den Anfängen von Corona, als alles, was wir heute wissen, noch böse „Verschwörungstheorie“ war – und nun schauen Sie, wo wir hingekommen sind! Blicken wir ein wenig zurück: Schon der gesellschaftsfeindliche Aktionismus zur vermeintlichen Rettung einer Währung lief allen naturgegebenen Gesetzen zuwider. Doch das war erst der Anfang. Es sollte das Jahrzehnt des Kampfes der Politik und ihrer Helfer gegen die Naturgesetze werden. Besonders deutlich wird dies beim Thema Energie. Heute beschleicht selbst hartgesottene Regierungsromantiker das Gefühl, dass es womöglich keine gute Idee war, quasi über Nacht auf die zuverlässigste und ökologischste Form der Stromversorgung zu verzichten. Die gesamte Energie- und Umweltpolitik ist ein einziger Krampf, bei dem die Natur den ideologisierten Herrschenden jeden Tag aufs Neue ihre Überlegenheit demonstriert. Unbeeindruckt machen diese weiter, mit dem Ergebnis eines immer schneller voranschreitenden Verlusts von Freiheit und Wohlstand. Das Individuum wird dabei zum schädlichen Objekt, das es einzuhegen gilt, damit das große Ganze gelingen kann. Mich beschäftigt dabei die Frage, wie Abermillionen einer derart bösartigen Ideologie nicht nur aufsitzen, sondern immer mehr des sinistren Treibens fordern können. Ich gebe es offen zu: Ich verzweifle an den vielen Mitmenschen, denen es offensichtlich an der notwendigen Allgemeinbildung fehlt, um den politischen Kampf gegen die Naturwissenschaft als solchen zu erkennen.
Die Altersgruppe der Millennials spricht eine Fremdsprache, für die es auf der Welt kein Wörterbuch gibt, das ihre Verrücktheiten übersetzt
Wie könnte ein durchschnittlich gebildeter und durch mindestens zehn Schuljahre gegangener Bürger den Wahnsinn mittragen, den Deutschland erlebt? Bei den Millennials liegt es ganz wesentlich an der Schulbildung, und leider gehören sie inzwischen zur bestimmenden Altersgruppe in den politischen, journalistischen und anderweitig einflussreichen Organisationen. Diese Generation weiß zwar alles über das fehlerfreie Gendern, die kultursensible Ansprache und den politisch korrekten Umgang mit queeren Menschen, aber offenkundig nur noch wenig über Wirtschaftskausalitäten, geschichtliche Zusammenhänge oder die Grundsätze der Physik. Mit dieser Altersgruppe lässt sich auch nicht mehr diskutieren, weil sie eine Fremdsprache spricht, für die es auf der Welt kein Wörterbuch gibt, das ihre Verrücktheiten übersetzt. Aber soll man deswegen aufhören, sich einzumischen? Das Leben wäre sicher freier und erfüllter ohne den Kampf gegen die Windmühlen der Dummheit und Ignoranz. Seit zwölf Jahren warne ich. Oft habe ich Recht behalten, viel häufiger, als ich mir dies gewünscht hätte. Es ist eine Reise in eine völlig verrückte Welt, in die wir als Gesellschaft aufgebrochen sind. Nicht ohne Grund habe ich für mein aktuelles Buch den Untertitel „Der große Aufbruch in eine Welt ohne Vernunft“ gewählt. Er ist aber auch eine Anlehnung an den „Great Reset“, über den ich geschrieben habe, als nur wenige mit dem Begriff etwas anfangen konnten. Ich habe mir diesmal so viel Arbeit gemacht, wie bei keinem anderen Buch zuvor, weil ich über die Aufzeichnung des Wahnsinns hinaus möglichst viele Informationen geben und die größeren Zusammenhänge aufzeigen wollte. Doch wird man die Verrücktheiten unserer Zeit je verstehen?
Autor: Ramin Peymani
Bild Quelle: Veranda, CC BY-SA 4.0 , via Wikimedia Commons
Montag, 30 Mai 2022