Chronik eines angekündigten Krieges

Chronik eines angekündigten Krieges


Sieben Monate nach Beginn des russischen „Sondereinsatzes" in der Ukraine stellen westliche Interessen die Weichen für eine weitere, gegebenenfalls nukleare, Eskalation.

Chronik eines angekündigten Krieges

Von Ramiro Fulano

Meine Damen und Herren, was sind die Ökopathen doch für Kriegshetzer. Völlig schamlos trommelt diese Möchtegern-Kriegsverbrecherpartei hier für Flugverbotszonen, dort für schwere Geschütze sowie zwischendurch für mehr Waffenlieferungen aller Art – und wird von ihrer Gut-und-Bessermenschen-Basis jederlei Geschlechts dafür auch noch beklatscht. Nicht schlecht für eine "Partei", die vor gar nicht allzu langer Zeit (in einem unbekannten Land) in Jesus-Latschen und Schlabberpullis im Parlament hockte, um die Verhältnisse zum Tanzen zu bringen.

Damals genügte den Ökopaxen zum Fröhlichsein eine Tasse "Sandino Dröhnung" – dieses dubiose Solidaritäts-Gebräu, das wahrscheinlich mehr Menschen auf dem Gewissen hat als das Covid-19-Virus. Aber heute, rund zwei Generationen später, verlangt es die kriegsgeilen "Grünen" nach härterem Stoff: Unterhalb von Panzerlieferungen in die Ukraine machen es die Totalitarismus-Junkies von der ökologisch-korrekten Weltuntergangs-Sekte nicht mehr. Auf die Gefahr hin, den Dritten und damit sicherlich auch letzten Weltkrieg "unter deutscher Führung" anzuzetteln.

Leider wird man die ökologisch-korrekten Nationalpopulisten später nicht im Scheinwerferlicht auf der Anklagebank sitzen sehen, mit dunklen Sonnenbrillen im Gesicht, wie einst in Nürnberg.

Wie konnte es dazu kommen? Innerhalb der rund dreißig Jahre seit Ende des Kalten Krieges ist es dem Westen gelungen, sich immer weiter in den ehemaligen Ostblock auszudehnen. Sein wichtigstes Vehikel: bessere Lebensstandards, persönliche Freiheit, vor allem aber die EU, jene leutselig als Freihandelszone getarnte Brüsseler Beamtendiktatur, die sich inzwischen immer mehr als Reinkarnation des Totalitarismus entpuppt.


Die Speerspitze eines "Projekts" mit dezidiert geopolitischem Anspruch, das sich hinter "europäischen Werten" versteckt und von den linksalternativ gleichgeschalteten Staatsmedien als moralisch hochwertige, wenngleich militärisch minderbemittelte Realpolitik unter deutsch-französischer Führung inszeniert und verharmlost wird. Merke: Es ist niemals Nationalismus oder Imperialismus, wenn die EU es macht.

In seiner höchst eigentümlichen Kombination von Blödheit und Bösartigkeit, und unter Ausnutzung der Arglosigkeit und Vergesslichkeit seiner Insassen, gelang es diesem völlig zu Unrecht unterschätzen Evil Empire, seine Einflusssphäre immer weiter Richtung Osten auszudehnen. Allein, was mit der Annexion der Baltischen Republiken seinen vorläufigen Höhepunkt fand, geschah um den Preis steigenden Widerwillens in Moskau: Das Brüsseler Schmunzelmonster scherte sich nicht um die einst zwischen Ost und West getroffenen Absprachen zwecks Aufteilung der Machtbereiche in Mittel- und Osteuropa.

Die in den Minsker und Bratislaver Verträgen zugesagte neutrale Zone auf dem russischen Vorfeld wurde zielstrebig unterminiert. Pikanterweise nicht nur von der EU, sondern maßgeblich auch von der Architektin des amerikanischen Irak-Desasters, Victoria Nuland. Die Wurzeln des Ukrainekrieges reichen mindestens zehn Jahre zurück und ihre Saat wurde in Washington gelegt (zu geringerem Anteil aber auch in London, Paris, Brüssel und Berlin).

Einen Ein-Euro-Maidan und zehn Jahre Donetsk-Bürgerkrieg später ist die Ukraine noch immer das ärmste Land von Europa, gleichzeitig aber auch zum Dreh- und Angelpunkt der Eurasien-Strategie des Westens mutiert. Was auf dem Balkan als vermeintlich harmloser, "humanitärer" Raumordnungskrieg begann, droht nun im Osten des Halbkontinents als nukleare Katastrophe zu enden. Und zwar schneller als Sie "Lebensraum" sagen können, meine Damen und Herren.

Es versteht sich von selbst, dass Russland keine Demokratie nach westlichen Maßstäben darstellt. Überraschend ist bloß, dass das vielen politisch Verantwortlichen erst jetzt auffällt. Und dass derlei im Fall der anderen am Konflikt beteiligten osteuropäischen Operetten-Diktatur zweckdienlich übersehen wird. Dass der Clown von Kiew die Opposition verbietet und die Presse zensiert, erweckt keinen besonderen Verdacht bei den Moralweltmeistern und Tugendterroristen des Westens.

Ebenfalls marschiert man auch nicht einfach in irgendwelchen anderen Ländern ein. Aber als Moskau und Kiew sich im April, zwei Monate nach Beginn des Krieges, einer diplomatischen Lösung des Konflikts zu nähern drohten, ließ Washington nichts unversucht, das Blutvergießen wieder anzufeuern.

Niemand ist so blind wie jene, die nicht sehen wollen. Aber wenn Ihr schon so zweckdienliche Sehstörungen habt, liebes linksalternatives Milieu, dann erspart uns wenigstens Eure Klugscheißerei und Eure jämmerlichen Ukraine-Flaggen.

Warum überhaupt das Interesse an diesem Land? Nun, zum einen besteht in Washington seit langem die Absicht, das Kreml-Regime zu stürzen. Vielleicht, weil es der “Werte”-Hegemonie des Woken Westens im Weg steht. Vielleicht, um endlich von Lissabon bis Vladivostok ungehindert durchregieren zu können. Jedenfalls nicht, um 145 Millionen Menschen in Russland einen Gefallen zu tun.

Sicherlich auch nicht, um die Energieversorgung des Westens und der übrigen Welt zu retten. Im Gegenteil: Eher scheinen Washington und Brüssel daran interessiert, fossile Energieträger NICHT auf den Weltmarkt gelangen zu lassen. Schließlich möchten all diese vermeintlichen Menschenfreunde im Westen ihre Steuerzahler beherrschen und bestrafen - nicht fördern und schützen. Denn der Aufbau des Sozialiamus geht am einfachsten durch energiepolitische Planwirtschaft voran, Stichwort "Net Zero" und Nachhaltigkeit. Frieren müssen auf dem Archipel Öko natürlich nur die kleinen Leute, nicht die Ökopathen und alle übrigen Champagner-Sozialisten.

Und zum anderen fehlt den USA seit dem Ende des Kalten Krieges eine willfährige Operationsbasis im Zentrum der eurasischen Landmasse. Da kommt die Ukraine wie gerufen: keine sechs Flugstunden entfernt von allen nennenswerten strategischen Zielen zwischen Peking und Paris, Norwegen und New Delhi. Eine billige und willige Basis für militärische Interventionen aller Art - offizielle und nicht ganz so offizielle - verspricht Washington sich von seinem höchst pragmatischen Kuschelkurs mit seinem Clown von Kiew, der inzwischen 600 Millionen Dollar auf der hohen Kante haben soll. Für treue Dienste, wie es heißt.

Aber der linksalternative Nationalpopulismus - also die soziale Gemengelage zwischen "grünen" sowie schwarzen und roten Sozialkleptokraten - meint wahrscheinlich wirklich, man stürze sich für Freedom & Democracy in einen Dritten - und dann hoffentlich auch letzten - Weltkrieg. Die andere Erklärung ist: Die offizielle Politik zockt mit bei diesem abgekarteten geopolitischen Great Game. Und das wäre nur dann überraschend, wenn man die letzten zehn Jahre unter einem Stein verbracht hat.

Erstaunlich, wie eine fulminante, vielleicht seit 1914 – sicherlich seit 1939 – nicht dagewesene Kriegsgeilheit bei vorgeblich vollem Bewusstsein, bei bestem Gewissen und gleichzeitig in der absoluten Gewissheit der selbstverschuldeten Selbstzerstörung in Krautland unisono durchgewunken werden kann. Von der Blöd-Zeitung bis zur Taz, von Spiegel bis Frau im Spiegel, sind man und frau in den geistigen Elendsvierteln der veröffentlichten Meinung einander einig: Wir müssen es dem Pu-Pu-Pu-Putin zeigen, auch wenn wir dabei draufgehen. Nur schade, dass die Damen und Herren von der Presse mit dem eigenen Leben nicht ebenso großzügig sind, wie mit der Existenz ihrer Mitmenschen.

Es wäre kein Verlust für die Schöpfung, wenn die deutsche Journaille zum zweiten Mal in siebzig Jahren in ihrer Asche versinkt - nur diesmal bitte ohne daraus wieder aufzuerstehen.


Autor: Ramiro Fulano
Bild Quelle: USAAF Photographer, Public domain, via Wikimedia Commons


Sonntag, 25 September 2022

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