Im Osten nichts Neues

Im Osten nichts Neues


Während der amerikanische Spätimperialismus unter Führung des Biden-Regimes die Welt jeden Tag ein Stückchen näher an den nuklearen Abgrund befördert, hüllt sich das linksalternativ gleichgeschaltete Bescheid- und Besserwissertum in staatstragendes Schweigen.

Im Osten nichts Neues

Von Ramiro Fulano

Meine Damen und Herren, liebe Transen (m, w, d, x): Was wusste und konnte selbst die deutsche Linke vor nicht mal ein paar Jahrzehnten! Sie witterte den Faschismus hinter jedem Baum und Strauch, nur jetzt, da er ihr in den Dimensionen eines Reichparteitags entgegeneiert, kann sie keinen erkennen – zumindest nicht in den Söldnertruppen des Selenski-Regimes.

Komisch, dass ausgerechnet die deutsche „Klasse des Bewusstseins“ – also die soziale Gemengelage zwischen gutbetuchten Staatsknechten im öffentlichen (Un-)Dienst und einem spätpubertären Bio-Prekariat mit mehr als nur sozialromantischem Faible für ökologisch-korrekten Klimaterrorismus – gerade dann so zweckdienlich blind, taub und stumm ist, wenn es wirklich drauf ankäme. Wo sind die „Stop the Bomb“-Koalitionen jetzt? Haben es die Osterärsche plötzlich alle am Hintern? Oder könnte es vielleicht damit zu tun haben, dass der Lange Marsch durch die Instanzen und all die Staatskohle, die in „zivilgesellschaftliches Engagement“ (*kicher) geflossen ist, zu einem naheliegenden Zielkonflikt geführt hat: „Wes Brot ich fress, des Lied ich sing“? Rhetorische Frage.

Zum Preis einer Wildschweinsalami mit ökologisch-korrekter Provenienz haben die üblichen Verdächtigen aus dem linksalternativen Milieu nicht nur politisch überaus zweckdienlich „vergessen“, wie faschistische Weiterbetätigung in seit 1945 ungebrochener Kontinuität aussieht (nämlich so, wie das, was uns die Faschismus-Experten vom „Stern“ der Hitler-Tagebücher Woche für Woche als „ukrainische Freiheitskämpfer“ jederlei Geschlechts präsentieren, inklusive ihrer blau-gelben Hakenkreuzfahnen). Sondern ebenfalls, dass der Dritte ganz bestimmt auch der letzte Weltkrieg sein wird.

Dieselbe Zielgruppe, die während der Fukushima-Havarie bei der Hamburger Hafenbehörde anrief, um sich ernsthaft besorgt zu erkundigen, wie viel Radioaktivität jetzt mit den japanischen Container-Schiffen „zu uns“ nach Deutschland gelangt, ist bemerkenswert still, seit zum ersten Mal seit dem August des Jahres 1945 wieder eine realistische Aussicht auf den Einsatz von Atomwaffen besteht.

Aber es ist natürlich ganz etwas anderes, wenn wir die Atom-Bomben zünden, nicht wahr liebe Linke, und nicht der Halbaffe Trump, vor dessen Atomkriegs-Ambitionen Ihr nicht müde wurdet, uns vier Jahre lang zu „warnen“ (und die Warnung ist nun mal die freundliche Seite der Drohung). Insbesondere die Anti-Trump-Leier des öffentlich-rechtlichen Einbildungs-Fernsehens erinnerte an das schwere Los gebeutelter Eltern, die ihrem Nachwuchs jeden Abend vor dem Einschlafen dasselbe Märchen erzählen müssen. Was ein bezeichnendes, aber keineswegs überraschendes Licht auf die mentale Reife (oder vielmehr: deren Ermangelung) des zweckdienlich infantilisierten, staatsmedialen Publikums wirft. 

Die Isolation von den Fakten ist in weiten Teilen der westlichen Öffentlichkeit – bei gleichzeitigem Vertrauen in den offiziellen Diskurs genau jener Kreise, die der Welt ihre schwerste außenpolitische Krise seit 1945 eingebrockt haben – so weit fortgeschritten, dass historische Propagandamaschinerien von Lenin bis Stalin und von Mussolini bis Goebbels vor Neid erblassen müssten.

Mitten in das ohrenbetäubende Schweigen um die Ursachen eines Krieges, der seit dem Ende des Ein-Euro-Maidans vor acht Jahren auf Sparflamme am Köcheln gehalten wurde – in der festen Absicht, bis zum letzten Ukrainer jederlei Geschlechts gegen Pu-Pu-Pu-Putin zu kämpfen (weil der internationale Sozialismus es den Russen niemals verzeihen wird, dass es ihnen nach siebzehn Jahren Klüngel-Kapitalismus besser ging als nach 70 Jahren Marxismus-Leninismus) platzte nun in dieser Woche die Meldung von der dirty bomb in der Ukraine.

Wie dieser Sprengsatz in die Ukraine gelangt sein soll, ist unklar. Aber seit der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl verfügt das Land über genug radioaktives Material. Und seit dem Ein-Euro-Maidan über eine Operetten-Diktatur, deren oberster Heerführer nicht nur seine Großmutter, sondern auch seine Lebensabschnittsbegleiterin jederlei Geschlechts und deren Kinder an den Teufel verhökern würde. Und das wahrscheinlich auch getan hat, denn allein von seinem Gehalt als ukrainischer Staatspräsident kann der Clown von Kiew die angeblich 500 Millionen US-Dollar auf seinen Schweizer Konten nicht zusammengekratzt haben.

Der Plan hinter der dirty bomb ist von einer so erschütternden Naivität und abgrundtiefen Ignoranz, dass er durchaus im Washington des Biden-Regimes entstanden sein könnte: Abgefeuert von einer Pseudo-Iskander-Rakete (in Wahrheit aber einem Projektil aus ukrainischer Produktion) würde die dirty bomb ein Ziel in der Sperrzone um Tschernobyl treffen (denn dort ist für die nächsten 20.000 Jahre sowieso alles im Arsch und letztlich würde das radioaktive Material bloß dorthin zurückverfrachtet, wo es vermutlich entnommen worden wäre). Eine dirty bomb, daran sei erinnert, ist keine „richtige“ Atombombe, sondern ein Projektil, das durch die Explosion eines konventionellen Sprengstoffs radioaktive Isotope über ein zu bestimmendes Zielgebiet verstreut und es somit verseucht.

Brisant ist weniger die Detonation in der ohnehin hoffnungslos verstrahlten Sicherheitszone rings um Tschernobyl, sondern das, was anschließend passiert: Aus westlicher Sicht wäre selbst der Einsatz einer dirty bomb ein Kriegsgrund und Anlass für eine sofortige nukleare Eskalation. Oder, um es in einer Sprache zu sagen, die auch Ökopathen, Sozialkleptokraten und andere Idioten verstehen: für den Einsatz von Atomwaffen gegen Russland – im vollen Bewusstsein, dass dies eine sofortige, ebenfalls nukleare Reaktion des Kremls provoziert.

Ich weiß nicht, was an den Gerüchten dran ist. Aber ich finde es bemerkenswert, dass man sich nach nicht mal zwei Jahren Biden-Regime in Washington (und einem Jahr Hampel-Koalition in Berlin) über den Dritten und sicherlich letzten Weltkrieg ernsthafte Gedanken machen muss. Natürlich kann ich den manifesten Todeswunsch der momentan tonangebenden politischen Kaste verstehen, aber warum springen diese Gut- und Bessermenschen nicht einfach vom nächsten Hochhaus? Warum müssen sie das Leben von Millionen Unschuldiger ruinieren? Warum muss die ganze Welt in diesen Wahnsinn mit hinein gezogen werden? Und jetzt sagen Sie bitte nicht, für Freiheit und Demokratie – in einer Operettendiktatur, die man vor zehn Jahren sogar im sogenannten Westen noch als „das korrupteste Land Europas“ erkennen und benennen durfte. 

Natürlich ist es möglich, dass der Kreml hinter der dirty bomb steckt. Auszuschließen ist das nicht. Aber angesichts der Ereignisse der letzten Wochen ist es offensichtlich, wer an der weiteren Eskalation des „militärischen Sondereinsatzes“ das größte Interesse beweist: der militär-politische Komplex der USA. Sprengung der Nord-Stream-Pipeline, der Brücke auf die Krim sowie der Beschuss ukrainischer Atomanlagen – alles schon wieder vergessen?

Inzwischen ist es so, dass amerikanische Einheiten an die Ostfront der Ukraine verlegt werden, um die aufgeriebenen ukrainischen Armeen zu ersetzen. Die modernsten Luftabwehrsysteme der Nato, die inzwischen in der Ukraine stehen, sind nur nach einer mehrmonatigen Ausbildung sicher und effizient zu bedienen – eine Ausbildung, die ukrainischen Einheiten fehlt, weshalb diese Raketensysteme von „Spezialisten“ und „Experten“ aus Nato-Ländern betrieben werden. Vulgo: von Soldatinnen (m, w, d, x) in Zivilkleidung. Alle daraus möglicherweise entstehenden Konsequenzen werden von der Nato billigend in Kauf genommen.

Auf die Tatsache, dass die USA seit dem Zweiten Weltkrieg – abgesehen von Interventionen in ihrem Hinterhof, den Bananenrepubliken von Lateinamerika – keine nennenswerten, mittelprächtigen militärischen Auseinandersetzungen mehr gewonnen haben, darf man sich dennoch nicht verlassen: Vergangene Leistungen sind keine Garanten für zukünftige Erträge. Aber wenn von Washington DC nur noch ein Häufchen radioaktiv strahlendes, stinkendes Plastik übrig ist, wird es für diese Einsicht zu spät sein.

Abgesehen von dubiosen kulturindustriellen Realisaten exportiert der US-Imperialismus in seiner Spätphase vor allem zweierlei: Schulden und Kriege. Und versucht damit, seine inhärenten Konflikte auf Kosten der übrigen Menschheit loszuwerden. Dass all dies im Namen von „Freiheit und Demokratie“ und „europäischer Werte“ geschehen kann, ist daran der eigentliche Skandal.

Weder die Politmafia aus der amerikanischen Teppichetage noch die Schönwetter-Diplomatie der Brüsseler Beamtendiktatur und erst recht nicht die nationalpopulistischen Vollzeitphantasten von der Berliner Hampel-Koalition sind in der Lage, das Pandämonium, das sie heraufbeschworen haben, jetzt noch zu stoppen. Die Historiker einer vielleicht sehr fernen Zukunft werden die Ereignisse des Jahres 2022 studieren und sich einmal mehr wundern, wie politisch-korrekte Schlafwandelei und der kriegsgeile Dienst nach Vorschrift ein nukleares Desaster heraufbeschworen haben, im Vergleich zu dem selbst der Erste Weltkrieg wie ein Betriebsunfall der europäischen Geschichte aussehen wird. 


Autor: Ramiro Fulano
Bild Quelle: (Official White House Photo by David Lienemann), Public domain, via Wikimedia Commons


Sonntag, 30 Oktober 2022

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