Die Überfliegerin - Ema Klinec, SLV fliegt Weltrekord

Die Überfliegerin - Ema Klinec, SLV fliegt Weltrekord


Eine Hommage an alle unseren Ladys von Welt

Die Überfliegerin - Ema Klinec, SLV fliegt Weltrekord

Von Torsten Kurschus

Eben vor wenigen Stunden fliegt Ema Klinec aus Slovenien Weltrekord im Skifliegen mit sagenhaften 226 Metern mit einem aggressiven Biss im ersten Durchgang.
In Vikersund in Norwegen findet der informelle Weltcup im Skifliegen der Frauen statt. Geht mal vor die Tür und lauft mal nur 100 Meter ab...
Die 24 jährige Slovenin greift damit sehr hoch. Der Weltrekord der Männer liegt bei 235,5 Metern und wird von Halvor Egner Granerud auch aus Norwegen und auf der gleichen Schanze gehalten.
Bis vor wenigen Jahren wurde diskutiert, ob Frauen überhaupt Skifliegen dürfen. Grund waren gesundheitsphysiologische Bedenken.
Jeder Kampfpilotin müsste bei so einer Begründung das Blut in den Adern überkochen. Weil diese Quengelei immer noch nicht ausgestanden ist, gilt das Event in Vikersund nicht als offiziell. Trotzdem ist es das und der Weltrekord bleibt, bei allem Funktionärsgequake.
Skifliegen ist definiert, dass die Grenze von 150 Metern überschritten wird. Mit 100 kmh wirken enorme Kräfte auf den Körper und die Feinsteuerung der Flugaktivitäten grenzt an das Übernatürliche. Als wesentliche Grenze wird die 200 Metermarke angesehen, die grün auf dem Bild gekennzeichnet ist.
Dass das kein Eintagsflug war, zeigt die Weltmeisterin im offiziellen Skispringen von 2021 in Oberstorf auch in ihrem nachgehenden Durchgang, der in der Regel dann etwas ruhiger angegangen wird mit 204 Metern. Da ist System drin.
1911 wird die Reichsgräfin Paula von Lamberg mit damals erstaunlichen 22 Metern die damalige Weltrekordlerin im Skispringen. Die Männer sind weltweit entsetzt. Eine britische Zeitung feiert das Ereignis der „fliegenden Gräfin“ und betont, dass die Schicklichkeit gewahrt sei, weil die Lady im dunklen langen Kleid springt. Die Bilder dazu sind legendär und im Netz frei verfügbar.
Sicher, die physischen Anstrengungen sind enorm und auch nicht jeder Profi wagt sich an die magischen 200 Meter. Jetzt werden diese allerdings zum Maßstab. Dabei sind die materiellen Erfolge bescheiden. 40.000 € bekommt die Sportlerin aus den slovenischen Alpen aus Kranj. Die Zweitplazierung ist mit 5.000 dotiert. Das erinnert irgendwie an die Debatte um den Frauenfußball noch vor wenigen Jahren. Bei den Bestweiten werden die Frauen in den Einträgen kaum erwähnt. Man muss schon genau wissen was man in den Rankings sucht.
Unsere deutsche Meisterin, Katharina Althaus – ist gegenwärtige Dritte im Spiel, sie bringt es im ersten Durchgang auf auch enorme 194 Meter. Sie geht schmunzelnd davon aus, “dass noch mehr drin ist“.
Erst einmal ist, was heute zu sehen ist, großartig aber nicht mehr phantastisch, denn die Welt ist frei und offen und wir freuen uns darüber. Und was drin ist, kann man bestens mit den Worten des großen Philosophen Franz Beckenbauer beschreiben: „Schaun mer mal“

Autor: Redaktion
Bild Quelle: Collage von Torsten A. Kurschus


Montag, 20 März 2023

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