Asbest-verseuchter Babypuder: Todesurteil für unschuldige Kinder? Johnson & Johnson erneut unter Beschuss

Asbest-verseuchter Babypuder: Todesurteil für unschuldige Kinder? Johnson & Johnson erneut unter Beschuss


Erneute Klage für den US-Pharmakonzern Johnson & Johnson: Emory Hernandez, ein 24-Jähriger, der seit seiner Kindheit Talkprodukten des Konzerns ausgesetzt war, wirft dem Unternehmen vor, seine tödliche Krebserkrankung verursacht zu haben.

Asbest-verseuchter Babypuder: Todesurteil für unschuldige Kinder? Johnson & Johnson erneut unter Beschuss

Johnson & Johnson, das bereits Strafen in Milliardenhöhe wegen asbestverseuchtem Babypuder zu zahlen hat, steht somit erneut im Rampenlicht des Skandals.

Trotz eines laufenden Konkursverfahrens hat ein US-Richter die Klage zugelassen, da Hernandez vermutlich nur noch kurze Zeit zu leben hat. Ein erschreckendes Bild, das das Grauen hinter den nüchternen Geschäftspraktiken von Johnson & Johnson beleuchtet.

Die Anschuldigungen sind klar: Johnson & Johnson hat mutmaßlich jahrelang Produkte auf den Markt gebracht, die mit Asbest kontaminiert waren, einem bekannten Karzinogen. Die Folge ist eine Welle von Klagen von Menschen, die auf tragische Weise von den Auswirkungen betroffen sind. Menschen wie Emory Hernandez, der jetzt mit einer tödlichen Krankheit kämpft.

Die Beweislage ist laut Joseph Satterley, dem Anwalt des Klägers, "eindeutig". Mesotheliom, die Krankheit, an der Hernandez leidet, ist eine typische Asbesterkrankung. Dies steht im Gegensatz zur Aussage von Allison Brown, Anwältin von Johnson & Johnson, die die seltene Natur des Tumors hervorhob und auf familiäre Vorgeschichten von Herzerkrankungen und Krebs hinwies. Sie betonte auch, dass das Unternehmen "nie von unserer Überzeugung abgewichen ist, dass Talkum sicher ist und keinen Krebs verursacht".

Doch diese Aussage steht im Widerspruch zu dem Urteil von 2018, in dem 22 Frauen, die an Eierstockkrebs erkrankt waren, den Konzern verklagten und eine Strafe von 4,7 Milliarden Dollar erhielten, die später auf 2,12 Milliarden Dollar gesenkt wurde.

Um Verbindlichkeiten aus Krebsklagen zu übertragen, gründete Johnson & Johnson das Tochterunternehmen LTL Management. Dieses Unternehmen, das im April Konkurs anmeldete, plant, mit einem Vergleich in Höhe von 8,9 Milliarden Dollar über 38.000 Klagen zu beenden und zukünftige Fälle zu verhindern.

Doch trotz der Versuche von Johnson & Johnson, die Klagen im Konkursverfahren abzuwickeln, steht das Unternehmen erneut unter Beschuss. Die Frage bleibt: Wie viele Leben muss dieser Skandal noch kosten, bevor eine echte Veränderung eintritt?


Autor: David Müller
Bild Quelle: Symbolbild


Donnerstag, 01 Juni 2023

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