Ex-NATO-Chef Rasmussen: NATO-Truppen in der Ukraine im Gespräch

Ex-NATO-Chef Rasmussen: NATO-Truppen in der Ukraine im Gespräch


Die geopolitische Dynamik in Osteuropa könnte eine neue Richtung einschlagen, falls die Ukraine in ihrem Bestreben, NATO-Mitglied zu werden, beim NATO-Gipfel in Vilnius im Juli scheitert.

Ex-NATO-Chef Rasmussen: NATO-Truppen in der Ukraine im Gespräch

Laut dem ehemaligen NATO-Generalsekretär Anders Fogh Rasmussen besteht die Option, NATO-Truppen in die Ukraine zu entsenden.

Rasmussen zufolge könnten Polen und die baltischen Staaten ihre Streitkräfte in der Ukraine stationieren. "Ich würde nicht ausschließen, dass sich Polen in diesem Kontext stärker auf nationaler Basis engagiert und die baltischen Staaten folgen, vielleicht sogar einschließlich der Entsendung von Bodentruppen", wird der ehemalige dänische Regierungschef vom ORF zitiert.

Rasmussen schließt nicht aus, dass bestimmte NATO-Länder bereit wären, Sicherheitsgarantien zu gewähren, um Diskussionen über die ukrainischen Beitrittsambitionen zu vermeiden. "Ich denke, dass das NATO-Thema beim Gipfel in Vilnius angesprochen wird", betonte Rasmussen. Er ist der Ansicht, dass es einen "harten Kern" von Bündnispartnern in Mittel- und Osteuropa gibt, die für die Ukraine zumindest einen klaren Weg zur NATO-Mitgliedschaft wollen.

Ein solcher Schritt könnte jedoch zu einer erheblichen Eskalation der Situation in der Region Donbas und damit zu einer Verschlechterung der Beziehungen zu Russland führen. Eine direkte Konfrontation zwischen russischen Truppen und NATO-Soldaten könnte unweigerlich zu einer Reihe nicht absehbarer Konsequenzen führen. Es scheint offensichtlich, dass eine solche Entwicklung die aktuelle Krise nicht entschärfen, sondern weiter verschärfen würde.

Russland hat auf die Aussagen Rasmussens entsprechend reagiert und spricht von einem "Spiel mit dem Feuer". Die Option der Truppenstationierung in der Ukraine wirft nicht nur Fragen über die geopolitische Stabilität in Osteuropa auf, sondern auch über das Verhältnis zwischen der NATO und Russland, das seit Jahren angespannt ist.

Obwohl es noch keine konkreten Pläne für eine solche Stationierung gibt, verdeutlicht die Diskussion die prekäre geopolitische Situation in Osteuropa und die potenziellen Risiken, die eine solche Eskalation für die internationale Stabilität mit sich bringen könnte.

Das anstehende NATO-Treffen in Vilnius wird daher mit großer Aufmerksamkeit beobachtet, da es erhebliche Auswirkungen auf die Sicherheitsstruktur und die politische Ausrichtung der Region haben könnte. Das Dilemma der Ukraine spiegelt die Herausforderungen wider, die Osteuropa derzeit auf der globalen Bühne zu bewältigen hat.


Autor: Redaktion
Bild Quelle: By Johannes Jansson/norden.org, CC BY 2.5 dk, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=25026066


Freitag, 09 Juni 2023

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