Muslimischer Antisemitismus und die wahre ApartheidMuslimischer Antisemitismus und die wahre Apartheid
Jüdische Eliten müssen die Bedingungen der Debatte ändern.
Von Lyn Julius, JNS.org
In Israels 75 Lebensjahren hat die gescheiterte Strategie dieses nicht arabische, nicht muslimische Gebilde im Nahen Osten mit Waffengewalt zu vernichten einer Kampagne zur Dämonisierung Platz gemacht, die in die akademische Welt, NGOs und die Debattierclubs des Westens eingezogen ist.
Die von der Zunahme des Antisemitismus und die fortgesetzte Delegitimierungskampagne gegen den Staat Israel im Westen alarmierten jüdischen Organisationen müssen zurückschlagen.
2020 veröffentlichte der Thinktank Jerusalem Center for Public Affairs (JCPA) Islamophobia and the West. Die von Dan Diker herausgegebene Studie stellte Aufsätze einer Riehe führender Autoren und öffentlicher Intellektueller wie Natan Sharansky, Alan Dershowitz, Daniel Gordis und Khaled Abu Toameh zusammen.
Aber die Studie der JCPA, so wertvoll sie war, umging den Elefanten im Raum: den arabischen und muslimischen Antisemitismus. Die Einleitung von Dan Diker erklärte: „Unsere Sorge konzentrierte sich um den Anstieg gewalttätiger antisemitischer Anschläge auf Juden in Europa und den Vereinigten Staaten und die gleichzeitige und sich intensivierende Verleumdung, Delegitimierung und Dämonisierung Israels – das jüdische Kollektiv. Israelophobie im Iran, den arabischen Staaten und anderen mehrheitlich muslimischen Ländern erfordert eine eigene, ausführliche Studie.“
Israelopohbia and the West versuchte dann Mythen wie „Apartheid“ und „Siedler-Kolonialismus“ entgegenzutreten, indem führenden pro-israelischen schwarzen und afrikanischen Aktivisten eine Stimme zu geben, statt jüdischen und Minderheitenopfern von Rassismus im Nahen Osten.
Das ist so, als würde man über Verkehrsunfälle reden, indem man sich auf Fußgänger konzentriert, die auf dem Gehweg umgefahren worden sind.
Ethnische und religiöse Apartheid ist die Geißel des muslimischen Nahen Ostens. Während Israel mehr als eine Million arabische Bürger hat, wurden rund 99% der jüdischen Bevölkerung arabischer und muslimischer Länder durch staatlich sanktionierte Diskriminierung oder Gewalt vertrieben, wodurch nur 4.000 von einer Bevölkerung von 1948 von einer Million übriggelassen hat.
Andere nichtmuslimische und nordafrikanische (MENA) Minderheiten sind verfolgt worden und ihre Zahl wurde stark reduziert. Zum Beispiel wurden die Jesiden in den letzten Jahren brutal unterdrückt und die assyrischen Christen im Nordirak sind in Scharen geflohen. Kopten in Ägypten und Baha’i im Iran haben ebenfalls unter religiöser Verfolgung gelitten.
Der einzige Autor in der JCPA-Studie, die sich mit arabischem und muslimischem Antisemitismus beschäftigen, um den antisemitischen Antizionismus im Westen entgegenzutreten, war Prof. Schmuel Trigano, ein in Algerien geborener Soziologe, der ausführlich über die ethnische Säuberung der Juden aus arabischen Ländern geschrieben hat.
Trigano schrieb: „Die beste Möglichkeit gegen eine Ideologie vorzugehen, besteht darin sie anzugreifen. Stattdessen muss man die Mythen der Ideologie gegen sich selbst ausspielen. Es ist wichtig nicht auf erfundene Anschuldigungen zu reagieren und die Beschuldigungen der Gegner nicht anzuerkennen.“
„Diesbezüglich haben die israelischen und jüdischen Eliten jämmerlich versagt, indem sie die lange Geschichte der gewalttätigen Liquidierung von elf bedeutenden jüdischen Gemeinschaften in der arabisch-muslimischen Welt missachteten, von denen die meisten Israelis wurden (in den 1950-er Jahren 600.000)“, machte er geltend.
Der Massenexodus von MENA-Juden war genauso groß oder noch größer als die Flucht der arabischen Flüchtlinge aus dem damaligen Palästina. Diese Juden und ihre Nachkommen stellen heute mehr als die Hälfte der jüdischen Bevölkerung Israels. Dennoch wird einzig Israel für die palästinensische „Nakba“ verantwortlich gemacht, obwohl die palästinensische Flucht eine Folge der arabischen Ablehnung des Teilungsplans von 1947 und eines völlig vermeidbaren Einmarschs zahlreicher arabischer Armeen nach Israel war.
Trigano hielt fest: „Die Nakba (die Zerstreuung der palästinensisch-arabischen Familien), eine absolute Quelle der Delegitimierung Israels beim heutigen Antizionismus („Ursünde“, so die Worte der Postzionisten), bricht unter diesem Vergleich zusammen. … Moralistische und wissenschaftliche Diskurse sind in einer echten Konfrontation nutzlos, weil jeder ideologische Angriff einen zukünftigen, gewalttätigen ankündigt.“
Die ethnische Säuberung der MENA-Juden ist einfach kein effektives Gesprächsthema. Es beweist auch, dass der Kern des arabischen Konflikts mit Israel die Kampagne zur Auslöschung von Juden ist, wo immer sie im Nahen Osten sein mögen.
Darüber hinaus ignoriert den arabischen und muslimischen Antisemitismus als getrenntes Thema zu behandeln den Einfluss arabischer und palästinensischer Akademiker, die die aktuelle Delegitimierungskampagne gegen Israel im Westen anführen.
Die Sowjetunion war in den 1950-er Jahren der Architekt der Delegitimierungskampagne gegen den Zionismus, aber sie übte beträchtlichen Einfluss auf arabische linke Intellektuelle aus. Es war der palästinensische Gelehrte Fayez Sayegh, der 1965 als erstes das Konzept des „Siedlerkolonialismus“ auf den Zionismus ausweitete. Zehn Jahre später sollte Sayegh die UNO-Anstrengungen anführen das Wort „Zionismus“ überall einzufügen, wo in UNO-Berichten Apartheid, Kolonialismus und Rassendiskriminierung auftaucht. Seine Bemühungen gipfelten 1975 in der Verabschiedung von Resolution 3379 der UNO-Vollversammlung, die Zionismus als eine Form von Rassismus und Rassendiskriminierung verurteilte.
Obwohl die Resolution 1991 widerrufen wurde, waren die Würfel gefallen. Von da an sollten Vergleiche zwischen Israel und dem Apartheid-Südafrika immer regelmäßiger werden, so dass es heute in der Menschenrechtsindustrie alltäglich ist.
Viel zu viele Leute zögern den arabischen und muslimischen Antisemitismus anzuprangern, weil sie Angst haben als islamophob gebrandmarkt zu werden. Oder sie betrachten es als Folge oder verständliche Gegenreaktion auf die Gründung Israels, als ob es in der muslimischen Welt vor 1948 keinen Antisemitismus gegeben hätte.
Anhänger Israels müssen die Diskussion ändern, indem sie in die Offensive gehen. So schrieb Schmuel Trigano: „Wenn dein Gegner dich als ‚Faschist‘ bezeichnet, wird er das nicht wiederholen, wenn du ihn einen Stalinisten nennst.“
Dieser Artikel wurde zuerst hier veröffentlicht.
Autor: Heplev
Bild Quelle: Screenshot YT
Montag, 04 September 2023