Saudi-Arabien pausiert Gespräche zur Normalisierung der Beziehungen mit Israel

Saudi-Arabien pausiert Gespräche zur Normalisierung der Beziehungen mit Israel


Saudi-Arabien legt Pläne zur Normalisierung der Beziehungen zu Israel auf Eis, was ein Umdenken in der Außenpolitik des Königreichs signalisiert. Dieser Schritt erfolgt inmitten des anhaltenden Konflikts zwischen Israel und der Hamas und hat Auswirkungen auf die diplomatischen Beziehungen in der Region.

Saudi-Arabien pausiert Gespräche zur Normalisierung der Beziehungen mit Israel

Saudi-Arabien setzt die von den USA unterstützten Pläne zur Normalisierung der Beziehungen zu Israel aus, sagten Quellen, die mit der Denkweise in Riad vertraut sind. Diese Entscheidung kommt inmitten eines anhaltenden Konflikts zwischen Israel und der Hamas und markiert eine potenzielle Kehrtwende in den außenpolitischen Prioritäten Saudi-Arabiens.

Die beiden vertraulichen Quellen teilten der Nachrichtenagentur Reuters mit, dass die von den USA unterstützten Gespräche mit Israel verschoben werden. Für Saudi-Arabien ist dies ein wichtiger strategischer Schritt, da das Königreich offenbar im Austausch für die Normalisierung ein US-Verteidigungspakt anstrebt.

Vor dem Ausbruch der Feindseligkeiten, die mit brutalen Angriffen der Hamas auf Israel begannen, hatten sowohl israelische als auch saudische Führer erklärt, sie seien auf dem Weg zu einer Einigung. Jedoch schienen US-Beamte, darunter der Sprecher des Nationalen Sicherheitsrates John Kirby und der stellvertretende Sprecher des Außenministeriums Vedant Patel, in ihren öffentlichen Äußerungen weniger optimistisch zu sein.

Kirby hatte vor zwei Wochen gesagt, dass ein "grundlegender Rahmen" für ein mögliches Abkommen existiere, betonte jedoch, dass die Details noch ausgehandelt werden müssten. Patel ging sogar noch weiter und goss "kaltes Wasser" auf die Aussicht auf eine baldige Normalisierung der Beziehungen zwischen den beiden Ländern.

Trotz der Verzögerungen bei den Gesprächen ist Saudi-Arabien offenbar weiterhin entschlossen, einen Militärpakt mit den USA abzuschließen. Dieser Pakt würde die USA verpflichten, Saudi-Arabien im Gegenzug für die Aufnahme diplomatischer Beziehungen zu Israel zu verteidigen. Interessanterweise deutet dies darauf hin, dass Saudi-Arabien bereit ist, ein Abkommen auch dann fortzusetzen, wenn Israel den palästinensischen Arabern keine größeren Zugeständnisse macht.

Während Außenminister Antony Blinken kürzlich anmerkte, dass die palästinensisch-arabische Frage in jedem israelisch-saudischen Abkommen angesprochen werden würde, scheint es, dass die Prioritäten Saudi-Arabiens möglicherweise in eine andere Richtung gehen. Laut den Quellen könnte die Frage der palästinensischen Staatlichkeit bei der Wiederaufnahme der Gespräche in den Hintergrund treten.

Insgesamt scheint es, dass Saudi-Arabien seine außenpolitischen Prioritäten im Lichte der jüngsten Entwicklungen neu bewertet. Die saudische Regierung hat noch nicht öffentlich auf Anfragen für Kommentare reagiert, was die allgemeine Unsicherheit und Spekulationen rund um dieses diplomatische Tauziehen nur verstärkt.


Autor: David Müller
Bild Quelle: Archiv


Sonntag, 15 Oktober 2023

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