Anti-Coca-Cola-Aktion in der Türkei: Erdogan-Anhänger schütten Soda aus, um Israel zu "bestrafen"

Anhänger des türkischen Präsidenten Erdogan starten eine umstrittene Kampagne gegen Coca-Cola. Sie schütten das Getränk öffentlich aus, weil sie glauben, es werde in Israel hergestellt. Diese Protestaktion findet in den sozialen Medien großen Anklang und hat bereits eine Vorgeschichte.

Das Ausgießen von Coca-Cola-Flaschen vor laufender Kamera durch Anhänger des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan hat in der Türkei für Aufsehen gesorgt. Diese ungewöhnliche Form des Protests basiert auf der falschen Annahme, dass das Getränk in Israel hergestellt wird. Ein Gerücht, das bei islamistischen Kreisen in der Türkei offensichtlich auf fruchtbaren Boden gefallen ist. Die Videos werden massenhaft in den sozialen Medien verbreitet, und die Aktion scheint von vergleichbaren Maßnahmen in Pakistan inspiriert zu sein.

Dies ist nicht das erste Mal, dass Erdogan-Anhänger Coca-Cola ins Visier nehmen. Im Jahr 2018 gossen sie das Getränk sogar in Toiletten, als die diplomatischen Beziehungen zwischen der Türkei und den USA auf einem Tiefpunkt waren. Damals wurde der US-Pastor Andrew Brunson in der Türkei verhaftet, was zu Sanktionen und Strafzöllen seitens der Trump-Regierung führte. Die türkische Wirtschaft erlitt damals schwere Einbußen, und als Zeichen des Protests zerstörten Erdogan-Anhänger iPhones mit Vorschlaghämmern.

Die aktuelle Kampagne wirft zahlreiche Fragen auf, darunter die Effektivität von solchen symbolischen Gesten. Werden sie die vermeintlichen "Feinde" beeinflussen, oder handelt es sich lediglich um eine inländische Inszenierung, die der türkischen Regierung erlaubt, eine bestimmte Rhetorik aufrechtzuerhalten und die eigenen Anhänger zu mobilisieren? Die Aktion zeigt auch, wie schnell Falschinformationen in den sozialen Medien Verbreitung finden können, mit potenziell ernsthaften Auswirkungen.

Autor: Redaktion
Bild Quelle: Screenshot X

Montag, 23 Oktober 2023